Das Buch beinhaltet die Darstellung und Analyse der Konsequenzen marktförmiger Leistungssteuerung in Arbeitsorganisationen auf die Identität der Organisationsmitglieder und der akteursvermittelten Rückwirkungen auf die Funktionsfähigkeit der Organisation. Es wird gezeigt, dass die Tendenzen einer wachsenden, marktbezogenen Definition, Kontrolle und Wertschätzung von Arbeitsleistung eine Erosion des sozialen Verständnisses von Leistung und des Leistungsprinzips implizieren. Auf individueller Ebene werden diese Tendenzen als Bedrohung der persönlichen Identität von Organisationsmitgliedern analysiert. Letztlich wird gezeigt, dass es zu entsprechenden, identitätsbezogenen Reaktionen kommen kann, welche einen anomischen Zustand in Arbeitsorganisationen hervorrufen.
Konsequenzen marktförmiger Leistungssteuerung in Arbeitsorganisationen
Vorwort
Konsequenzen marktförmiger Leistungssteuerung in Arbeitsorganisationen
Autorentext
Dr. Gabriele Faßauer ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur BWL, insbesondere Organisation, der TU Dresden.
Zusammenfassung
Im Folgenden wird eine strukturierte Einführung in das Thema der vorliegenden Arbeit gegeben. Es erfolgen die Darstellung der Zielstellungen und die Offen- gung des Untersuchungsganges. Im ersten Teil der Einleitung geht es darum, die generelle Problemstellung der Arbeit her zuleiten und diese in der aktuellen (Forschungs-)Realität zu positionieren. Des Weiteren werden die in der Arbeit zu behandelnden Untersuchungsbereiche der marktförmigen Leistungsste- rung, der Identität und der Anomie kurz vorgestellt sowie in ihrem zu analysierenden Zusammenhang erläutert. Im zweiten Teil der Einleitung werden die sich hieraus ergebenden Zielstellungen spezifiziert und der Aufbau der - beit erklärt. 1.1 Problemskizze Gegenwärtig lassen sich in Arbeitsorganisationen wesentliche Veränderungen bei der Steuerung menschlicher Leistung verzeichnen. Arbeitsorganisationen sind dabei solche organisationalen Gebilde, in denen die Mitgliedschaft und der Beitrag der Mehrheit der beteiligten Akteure nicht auf inhaltlich geteilten - tivlagen beruhen, wie z.B. bei politischen Parteien, Vereinen etc., sondern im Tausch gegen organisationale Gegenleistungen gewährt werden (vgl. Schimank 2005). Unternehmen und öffentliche Verwaltungen zählen beispielsweise zu dieser Kategorie von Organisationen. Der Fokus der vorliegenden Arbeit wird auf aktuelle Tendenzen der Leistungssteuerung in erwerbswirtschaftlichen - ganisationen gerichtet. Unter Leistungssteuerung können alle organisationalen Aktivitäten der Schaffung und der Anwendung von Rahmenbedingungen und Instrumenten verstanden werden, die der Anpassung des Verhaltens und der Handlungen der Organisationsmitglieder an die Ziele der Organisation dienen und in der Weise Leistung definieren.
Inhalt
Subjektive Identität, Anerkennung und Anomie.- Leistung in modernen Gesellschaften - Charakteristika und Bedeutung für Identität.- Neue Formen der Leistungssteuerung in Organisationen.- Paradoxien der neuen Leistungssteuerung - Darstellung und Konsequenzen aus anomie- und identitätstheoretischer Perspektive.- Fazit.