Dieser Abenteuerroman spielt im heutigen Kambodscha, das noch immer unter den Nachwehen der unmenschlichen Taten der roten Khmer leidet. In der fiktiven Handlung geht es um die raffinierte Geiselnahme von Geiseln aus fünf Nationen, mit dem Zweck, den zweiten Kopf der Pol Poth Verbrecher aus der Gefängnishaft frei zu pressen. Der Autor, der bei jahrelangem Aufenthalt in Asien und acht Reisen nach Kambodscha viele Details sorgfältig recherchierte, hat sich als Hauptprotagonisten nicht nur in die äusserst spannende Handlung eingebracht, sondern schildert Land und Leute, aus eigener Anschauung, bis in die Regierungskreise hinein, erlaubt es Urlaubern hinter die Kulissen zu schauen und vermittelt so wertvolle Tipps. Bei der Handlung, die zum Schluss auch in Thailand spielt, zeigen sich die Spannungen zwischen den beiden Ländern und die möglichen Lösungen ihrer beidseitigen Probleme. Einen besonderer Witz und Humor zeichnet den Roman durch die Schilderung des aktiven, coolen und erfolgreichen Agierens seiner beiden Neffen aus, die tatsächlich Kambodscha und Thailand bereist und so bestens kennen gelernt haben. Ihre ausgeprägte saarländische Mentalität gibt dem Roman eine besondere Würze.
Vorwort
VorwortIm Jahre 1973 übernahmen die Khmer Rouge die Regierungsgewalt in Phnom Penh, der Hauptstadt von Kambodscha. Ihr Ziel war die Abschaffung der korrupten Regierung unter Lon Nol. Diese Regierung herrschte mit der in weiten Teilen Asiens üblichen Korruption und Vetternwirtschaft. Zehn reiche Familien hatten die Ausbeutung des Landes unter sich aufgeteilt.In den Städten wuchs mit der Zeit eine Elite aus bürgerlichem Mittelstand heran, die von der französischen Protektoratsmacht mit neuen Ideen infiziert worden war. Viele Mitglieder dieses neuen Mittelstandes hatten in Frankreich studiert und europäische Werte wie Aufklärung und die Ideale der französischen Revolution, von Egalité, Fraternité und Liberté zu ihren eigenen Werten gemacht. Aber auch kommunistische Ideale und Ideologien chinesischen Ursprungs fanden unter kambodschanischen Studenten viele Anhänger. Zur Durchsetzung ihrer Ideen setzten diese Studenten zunehmend auf blutige Gewaltausübung.Die auf Grund ihrer überwiegend buddhistischen Erziehung zur Gewaltlosigkeit tendierenden, eher pazifistischen, westlich orientierten Gruppierungen, hatten der wütenden Gewalt der Kommunisten nichts Wirksames entgegenzusetzen. Im Jahr 1975 übernahm der Kommunist Pol Pot, früher selbst Buddhist, zusammen mit einer Clique chinahöriger Anhänger die Macht in Phnom Penh. Als erstes wurde Prinz Sihanouk aus dem Land getrieben. Dann beschlossen sie die Säuberung des Landes von allen Revisionisten, denen die gesamte intellektuelle Oberschicht, soweit sie nicht erklärte Kommunisten war, zum Opfer fiel. Aber damit nicht genug. Sie entvölkerten die Städte und planten, das Land zu einem steinzeitlichen Bauernstaat zu machen. Jeder Kambodschaner, der im Verdacht stand, intellektueller Abweichler zu sein, wurde verhaftet.Im Rahmen dieser Säuberungen wurden mehr als zwei Millionen Menschen ermordet. Zusätzlich verhungerten während dieser Zeit eine Million Menschen. Es war eine schreckliche Zeit für die Mehrzahl der Einwohner Kambodschas.Die in den unbesiedelten Busch und ins Bergland vertriebenen Städter und Intellektuellen wurden gezwungen, um vier Uhr morgens aufzustehen, und von der Morgendämmerung an Buschland zu roden und Felder anzulegen. Die Arbeitstage hatten vierzehn Stunden. Viele Menschen starben an unbehandelten Krankheiten, Unterernährung, Auszehrung und Entkräftung. Ganz Kambodscha ähnelte den Todeslagern des Dritten Reiches in Deutschland unter Adolf Hitler.Der Verlust von drei Millionen Menschen in diesem dünn besiedelten Land, das vor dem Genozid nur ungefähr neun Millionen Einwohner hatte, bedeutete, dass während der vier Jahre anhaltenden Herrschaft der Pol Pot Clique jeder dritte Kambodschaner sein Leben verlor. Heute verfügt Kambodscha nach diesem schrecklichen Aderlass wieder über vierzehn Millionen, überwiegend jüngere und junge Einwohner. Vieles ist getan worden, damit das Land in die Lage versetzt wurde, eigene Industrien zum Wohl der eigenen Bevölkerung zu errichten. Das Land sollte unabhängiger werden, und nicht weiterhin von Ländern wie China als Billigstlohnland missbraucht werden. Darüber hinaus war ungefähr 90% des aus teurem, langsam gewachsenem Edelholz bestehenden Baumbestandes gefällt worden. Vor allem thailändische Firmen verdienten sich an diesem Holz, überwiegend Mahagoni- und Teakholz, eine goldene Nase. Als weiterer Nachteil für Kambodscha erwies sich, dass Frankreich die ehemalige Protektoratsmacht des Königreichs gewesen war. Frankreich wurde auf Grund seiner früheren Erfahrungen in Kambodscha mit der Verteilung der reichlich strömenden EU-Hilfsgelder beauftragt. Leider bestanden die Franzosen auf egoistischen Auflagen. So musste vor dem Aufbau einer neuen Schule die Zusage gegeben werden, dass beim Fremdsprachenunterricht an erster Stelle immer Französisch anzubieten sei. Wurden diese Zusagen später nicht eingehalten, wurde die gesamte Lehrerschaft nicht mehr bezahlt.Dies erwies sich als zusätzlicher Hemmschuh für die Entwicklung des Landes. Denn in ganz Restasien war Englisch als einzige ernstzunehmende Fremdsprache üblich, mit Französisch kam man nicht weit, es sei denn, man wollte in frankophone Teile Afrikas oder in die zu Frankreich gehörenden Departements d'outre mer auswandern.Eine selbstständige, eigene Entwicklung des Landes wurde nicht gefördert, sondern sträflich vernachlässigt. Hilfe zur Selbsthilfe blieb bis heute ein Fremdwort. So wurde und wird zum Beispiel die Restaurierung der einmaligen Tempelanlagen von Angkor Wat, Preah Vihear und vieler Anderer überwiegend von ausländischen Freiwilligen durchgeführt.Die üppigen Eintrittsgelder, die für einen Besuchstag 20 US Dollar, für zwei Tage 40 US Dollar und für bis zu sieben Tage immerhin 60 US Dollar betragen, fließen fast zur Gänze in die Taschen dreier ohnehin schon reicher Familien.Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, müssen die ausländischen freiwilligen Aufbauhelfer auch noch den vollen Eintrittspreis bezahlen, damit sie zu ihrem Arbeitsplatz gehen dürfen. Das glei...
Autorentext
Der Autor hat sich beruflich viele Jahre in Asien aufgehalten und später für Recherchen zu diesem Roman vor allem Kambodscha aber auch Thailand einige Male für längere Zeit bereist. So sind alle geografischen Angaben authentisch wie auch die geschilderten Verhältnisse.
Vorwort
VorwortIm Jahre 1973 übernahmen die Khmer Rouge die Regierungsgewalt in Phnom Penh, der Hauptstadt von Kambodscha. Ihr Ziel war die Abschaffung der korrupten Regierung unter Lon Nol. Diese Regierung herrschte mit der in weiten Teilen Asiens üblichen Korruption und Vetternwirtschaft. Zehn reiche Familien hatten die Ausbeutung des Landes unter sich aufgeteilt.In den Städten wuchs mit der Zeit eine Elite aus bürgerlichem Mittelstand heran, die von der französischen Protektoratsmacht mit neuen Ideen infiziert worden war. Viele Mitglieder dieses neuen Mittelstandes hatten in Frankreich studiert und europäische Werte wie Aufklärung und die Ideale der französischen Revolution, von Egalité, Fraternité und Liberté zu ihren eigenen Werten gemacht. Aber auch kommunistische Ideale und Ideologien chinesischen Ursprungs fanden unter kambodschanischen Studenten viele Anhänger. Zur Durchsetzung ihrer Ideen setzten diese Studenten zunehmend auf blutige Gewaltausübung.Die auf Grund ihrer überwiegend buddhistischen Erziehung zur Gewaltlosigkeit tendierenden, eher pazifistischen, westlich orientierten Gruppierungen, hatten der wütenden Gewalt der Kommunisten nichts Wirksames entgegenzusetzen. Im Jahr 1975 übernahm der Kommunist Pol Pot, früher selbst Buddhist, zusammen mit einer Clique chinahöriger Anhänger die Macht in Phnom Penh. Als erstes wurde Prinz Sihanouk aus dem Land getrieben. Dann beschlossen sie die Säuberung des Landes von allen Revisionisten, denen die gesamte intellektuelle Oberschicht, soweit sie nicht erklärte Kommunisten war, zum Opfer fiel. Aber damit nicht genug. Sie entvölkerten die Städte und planten, das Land zu einem steinzeitlichen Bauernstaat zu machen. Jeder Kambodschaner, der im Verdacht stand, intellektueller Abweichler zu sein, wurde verhaftet.Im Rahmen dieser Säuberungen wurden mehr als zwei Millionen Menschen ermordet. Zusätzlich verhungerten während dieser Zeit eine Million Menschen. Es war eine schreckliche Zeit für die Mehrzahl der Einwohner Kambodschas.Die in den unbesiedelten Busch und ins Bergland vertriebenen Städter und Intellektuellen wurden gezwungen, um vier Uhr morgens aufzustehen, und von der Morgendämmerung an Buschland zu roden und Felder anzulegen. Die Arbeitstage hatten vierzehn Stunden. Viele Menschen starben an unbehandelten Krankheiten, Unterernährung, Auszehrung und Entkräftung. Ganz Kambodscha ähnelte den Todeslagern des Dritten Reiches in Deutschland unter Adolf Hitler.Der Verlust von drei Millionen Menschen in diesem dünn besiedelten Land, das vor dem Genozid nur ungefähr neun Millionen Einwohner hatte, bedeutete, dass während der vier Jahre anhaltenden Herrschaft der Pol Pot Clique jeder dritte Kambodschaner sein Leben verlor. Heute verfügt Kambodscha nach diesem schrecklichen Aderlass wieder über vierzehn Millionen, überwiegend jüngere und junge Einwohner. Vieles ist getan worden, damit das Land in die Lage versetzt wurde, eigene Industrien zum Wohl der eigenen Bevölkerung zu errichten. Das Land sollte unabhängiger werden, und nicht weiterhin von Ländern wie China als Billigstlohnland missbraucht werden. Darüber hinaus war ungefähr 90% des aus teurem, langsam gewachsenem Edelholz bestehenden Baumbestandes gefällt worden. Vor allem thailändische Firmen verdienten sich an diesem Holz, überwiegend Mahagoni- und Teakholz, eine goldene Nase. Als weiterer Nachteil für Kambodscha erwies sich, dass Frankreich die ehemalige Protektoratsmacht des Königreichs gewesen war. Frankreich wurde auf Grund seiner früheren Erfahrungen in Kambodscha mit der Verteilung der reichlich strömenden EU-Hilfsgelder beauftragt. Leider bestanden die Franzosen auf egoistischen Auflagen. So musste vor dem Aufbau einer neuen Schule die Zusage gegeben werden, dass beim Fremdsprachenunterricht an erster Stelle immer Französisch anzubieten sei. Wurden diese Zusagen später nicht eingehalten, wurde die gesamte Lehrerschaft nicht mehr bezahlt.Dies erwies sich als zusätzlicher Hemmschuh für die Entwicklung des Landes. Denn in ganz Restasien war Englisch als einzige ernstzunehmende Fremdsprache üblich, mit Französisch kam man nicht weit, es sei denn, man wollte in frankophone Teile Afrikas oder in die zu Frankreich gehörenden Departements d'outre mer auswandern.Eine selbstständige, eigene Entwicklung des Landes wurde nicht gefördert, sondern sträflich vernachlässigt. Hilfe zur Selbsthilfe blieb bis heute ein Fremdwort. So wurde und wird zum Beispiel die Restaurierung der einmaligen Tempelanlagen von Angkor Wat, Preah Vihear und vieler Anderer überwiegend von ausländischen Freiwilligen durchgeführt.Die üppigen Eintrittsgelder, die für einen Besuchstag 20 US Dollar, für zwei Tage 40 US Dollar und für bis zu sieben Tage immerhin 60 US Dollar betragen, fließen fast zur Gänze in die Taschen dreier ohnehin schon reicher Familien.Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, müssen die ausländischen freiwilligen Aufbauhelfer auch noch den vollen Eintrittspreis bezahlen, damit sie zu ihrem Arbeitsplatz gehen dürfen. Das glei...
Autorentext
Der Autor hat sich beruflich viele Jahre in Asien aufgehalten und später für Recherchen zu diesem Roman vor allem Kambodscha aber auch Thailand einige Male für längere Zeit bereist. So sind alle geografischen Angaben authentisch wie auch die geschilderten Verhältnisse.
Titel
Blutiger Reis
Untertitel
Gekidnappt in Kambodscha
Autor
EAN
9783905960273
ISBN
978-3-905960-27-3
Format
E-Book (epub)
Hersteller
Herausgeber
Genre
Veröffentlichung
29.05.2013
Digitaler Kopierschutz
Adobe-DRM
Dateigrösse
0.42 MB
Anzahl Seiten
425
Jahr
2013
Untertitel
Deutsch
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