Mit der Forderung nach political correctness für wissenschaftliche Erkenntnis wird derzeit weithin der Streit um eine wissenschaftsfremde, ideologische Einflussnahme auf Forschung und Lehre geführt. Er ist im Kern herrschaftssoziologischer Natur, wirft aber wissenschaftstheoretische und rechtliche Folgeprobleme auf. Der Beitrag skizziert grundlegende Begriffe und Überlegungen hierzu. Zugrunde liegt ein Wissenschaftsverständnis von moderner, eher pragmatischer denn theoretischer, erkenntnisphilosophischer Lesart. Es gestattet, unterschiedliche Erkenntnisbemühungen geisteswissenschaftlicher, einschließlich analytischer (logischer, mathematischer), und empirischer Art gemeinsam als "wissenschaftlich-methodisch" zu klassifizieren und dennoch die - wie immer unscharfen - Grenzen zum Alltagswissen sowie zur Ideologie und Scharlatanerie zu ziehen. Die aktuellen Bedrohungen der Autonomie von Forschung und Lehre sind damit - in der Unterscheidung zur grundgesetzlich verbrieften Wissenschaftsfreiheit ¬- in ihrer gesellschaftlichen Motivationsgrundlage deutlicher zu erkennen.



Autorentext

Gebhard Geiger, Prof. Dr. phil. habil. Dr. rer. nat., School of Management, Institut für Finanzmanagement und Kapitalmärkte, Technische Universität München, Arcis­straße 21, 80333 München.

Titel
Herrschaft statt Wissenschaft.
Untertitel
Wissenschaftstheoretische und wissenschaftssoziologische Anmerkungen zur political correctness in Forschung und Lehre.
EAN
9783428380923
Format
E-Book (epub)
Veröffentlichung
31.01.2025
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
0.23 MB
Anzahl Seiten
13