Wie erfasse ich meine Bareinnahmen und -ausgaben richtig? Welches Kassensystem passt zu meinen Anforderungen? Welche Folgen kann es haben, wenn Bareinnahmen oder -ausgaben falsch erfasst werden? Was gilt es bei der künftigen Meldung von Kassensystemen an die Finanzverwaltung zu beachten? Diese Fragen stellen sich viele Unternehmerinnen und Unternehmer in den bargeldintensiven Branchen (Gastronomie, Friseurbetriebe, Apotheken u. v. m.). Die Anforderungen an elektronische Kassensysteme und deren Aufzeichnungen sind in den vergangenen Jahren sukzessive angestiegen. Daneben wurden der Finanzverwaltung verschärfende Sanktionierungsmöglichkeiten eingeräumt. Im Einsatz befindet sich auch ein neues Prüftool namens AmadeusVerify, um elektronische Bücher und Aufzeichnungen unangekündigt und effizient zu prüfen. Nicht zuletzt deshalb muss auf die Einhaltung der Belegausgabepflicht geachtet werden ihr kommt im Rahmen von verdeckten Testkäufen und Kassen-Nachschauen eine hohe Bedeutung zu. Elektronische Kassenaufzeichnungen sind besonders schutzbedürftige Aufzeichnungen, denen ein hohes Steuerausfallrisiko gegenübersteht. Folglich kann bei gravierenden Aufzeichnungsmängeln die Kassenbuchführung verworfen werden. Das Resultat: Schätzungsbeträge im Rahmen einer Betriebsprüfung und Bußgelder, die bei rechtzeitiger Befassung mit der Materie vermeidbar gewesen wären. Lesen Sie, wie Ihre elektronische Kassenbuchführung rechtssicher gelingt. Bei Detailfragen, auch zu den Einsatzmöglichkeiten der DATEV-Lösungen, unterstützt Sie Ihre Steuerberatungskanzlei.

Autorentext
Viktor Rebant ist als Manager im Bereich Tax Technology bei Ebner Stolz Wirtschaftsprüfer Steuerberater Rechtsanwälte Partnerschaft mbB tätig. Seine Tätigkeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Tax CMS, der Compliance-konformen Gestaltung von Prozessen (u. a. IKS, GoBD, KassenG), der digitalen Betriebsprüfung und der Digitalisierungsberatung. Zudem berät er überwiegend in der Schnittstelle zwischen IT und Steuerrecht. Herr Rebant ist Mitglied des Fachausschusses "Aus- und Weiterbildung" im Institut für Digitalisierung im Steuerrecht e. V. (IDSt). Er ist zudem Referent und Autor in den zuvor genannten Themenkomplexen.

Leseprobe
Editorial Die Kassenbuchführung ist seit Jahrzehnten ein beliebter Prüfungsschwerpunkt in Betriebsprüfungen. Technisch sind Kassensysteme immer komplexer geworden. Die Funktionen wurden vielfältiger und die Geschäftsmodelle kreativer. Moderne elektronische Kassensysteme entwickelten sich zunehmend als zentrale Anlaufstelle aller Geschäftsprozesse und als zentrale Dokumentationsplattform wichtiger (steuer-)relevanter Aufzeichnungen im Unternehmen. Diese Aufzeichnungen waren und sind sehr volatil und daher anfällig für Manipulationen. Dies haben auch die Finanzbehörden erkannt und es ist tatsächlich ein internationales Problem. Andere Länder waren bereits in den 1980er Jahren aktiv und haben fiskalische Speicher eingeführt. Dagegen wurde in Deutschland erst im Dezember 2016 das Gesetz zum Schutz vor Manipulationen an digitalen Grundaufzeichnungen (kurz: KassenG) veröffentlicht, in dem der Gesetzgeber sein novelliertes Sicherheitskonzept im Kontext elektronischer Kassensysteme vorstellte. Das KassenG besteht aus folgenden Bestandteilen, die ausschließlich im Zusammenspiel miteinander ihr volles Potenzial entfalten: Gesetzlich geregelte Einzelaufzeichnungspflicht Implementierung von zertifizierten Technischen Sicherheitseinrichtungen (zTSE) Belegausgabepflicht mit neuen Belegangaben Mitteilungspflicht für elektronische Aufzeichnungssysteme Einführung einer Kassen-Nachschau Etablierung eines Datenstandards (DSFinV-K) Erweiterung der Bußgeldvorschriften Die elektronische Kassenführung wurde durch das KassenG technologisch anspruchsvoller und (noch) komplizierter. Hunderte Seiten sind zu lesen, um einen ganzheitlichen und vollständigen Einblick zu erhalten. Dies stellt sowohl Unternehmen, Steuerberater als auch Kassenfachhändler vor große Herausforderungen und zwingt gleichzeitig alle an einen Tisch, um die unterschiedlichen Kompetenzbereiche zu konsolidieren. Anders wird dieser Themenbereich nicht zu meistern sein. Dieses Werk soll einen schnellen und gezielten Überblick über die steuerrechtlichen Regelungen im Rahmen der elektronischen Kassenführung auf den Punkt bringen. Bei allen Fragen sprechen Sie bitte Ihren Steuerberater oder Kassendienstleister an.

Inhalt
1 Wie finde ich das richtige Kassensystem? 9 2 Die technische Sicherheitseinrichtung (TSE) 12 2.1 Aufbau und Funktion 12 2.2 Welche Systeme benötigen eine TSE? 15 2.3 Die TSE im Kontext des Inhaberwechsels 18 3 Erfassung und Absicherung der Geschäftsvorfälle 19 3.1 Grundsatz der Einzelaufzeichnungspflicht 19 3.2 Aufzeichnung und Nutzung von Gutscheinen 21 3.3 Aufzeichnung von Rabatten 23 3.4 Pfandgelder 23 3.5 Zahlungsarten und EC-Geräte 25 3.6 Stornierungsvorgänge 30 3.7 Führung eines (externen) Kassenbuches 33 3.8 Der tägliche Kassensturz (Kassendifferenzen) 34 4 Die Belegausgabepflicht 38 5 Die Mitteilungspflicht für elektronische Aufzeichnungssysteme 45 6 Brauche ich eine Verfahrensdokumentation? 52 7 Die Kassen-Nachschau 55 7.1 Einführung 55 7.2 Ablauf einer Kassen-Nachschau 55 7.3 Gute Vorbereitung ein Gewinn für alle! 59 8 Rechtsfolgen nichtordnungsmäßiger Kassenführung 61 8.1 Schätzung der Besteuerungsgrundlagen 61 8.2 Festsetzung von Bußgeldern 63 9 Wechsel der Kassensoftware bzw. Beendigung der Geschäftstätigkeit 65 9.1 Die Betriebsprüfung kommt 65 9.2 Das Datentrichterproblem 67
Titel
Elektronische Kassenführung - auf den Punkt gebracht
EAN
9783962761196
Format
E-Book (epub)
Hersteller
Veröffentlichung
02.04.2024
Digitaler Kopierschutz
Adobe-DRM
Anzahl Seiten
69
Lesemotiv