Die vorliegenden Lektüren paradigmatischer historischer Romane von Walter Scott, Berthold Brecht und Thomas Pynchon untersuchen die konkrete Form der Verarbeitung von Geschichte in Fiktion. In Anwendung der Theorie der 'Aufschreibesysteme' von F.A. Kittler wird dabei nach der jeweiligen Umsetzung der polaren Organisationsformen Übersetzung und Medientransposition in diesen klassischen, modernen und postmodernen Romanformen gefragt. Ziel der Lektüren ist jeweils die Bestimmung einer Textpoetik, die in der Metapher des Geschichtengenerators formuliert wird.
Zusammenfassung
Die Reihe Communicatio, nun in neuer Ausrichtung, versammelt methodisch ambitionierte Forschungsbeiträge in deutscher oder englischer Sprache, die die Trias aus Kultur, Text und Medium in ihrer wechselseitigen Bezogenheit zum Gegenstand der Untersuchung machen.
Die Prozesse des Mitteilens und der Vermittlung, auf die sich der Begriff der Communicatio bezieht, entfalten sich stets in spezifischen kulturellen Zusammenhängen, auf die sie gleichzeitig zurückwirken. In den Beiträgen der Reihe werden Kommunikationskulturen sowohl als Effekt von Formgebung (als Text/textum) wie mit Blick auf ihre medialen Bedingungen untersucht. Dies setzt notwendig einen erweiterten Textbegriff voraus, der symbolische Praktiken in Wort, Bild und Klang umfasst.
Die Studien widmen sich diesen Zusammenhängen sowohl in ihren systematischen wie fallbezogenen Ausprägungen. Sie gehen den historischen und gegenwärtigen Konstellationen nach, in denen sich das Zusammenspiel von Formgebung, Mediendifferenz und kultureller Rahmung sowohl entfaltet als auch transformiert um dann zu neuen Formen der Verknüpfung, kommunikativer Praxis und medialer Entwicklung zu führen.
Die Reihe verbindet so medienwissenschaftliche Expertise mit literatur- und kulturgeschichtlichem Wissen und bietet auf diese Weise sowohl konzeptuelle wie historisch informierte Beiträge zur Formdimension gesellschaftlicher Entwicklungen.