Es ist ein Spagat: Die Soziologie soll ihrem Gegenstand, der Gesellschaft, gerecht werden, und zugleich Wissenschaft im strengen Sinne sein. Doch welchen Platz nimmt die Soziologie in der Gesellschaft ein? Und wie kann sie in der Praxis umgesetzt werden? Mit Gerhard Schulze widmet sich einer der renommiertesten Vertreter des Faches den grundlegenden Fragen der Soziologie und ihres Verhältnisses zur Gesellschaft. Denn Soziologie, so seine These, ist überall. Schulze führt in den Forschungsgegenstand ein, zeigt, was die Soziologie als Wissenschaft auszeichnet und wie sie sich von den Naturwissenschaften unterscheidet. Wie entstehen Erfahrungen und wie werden sie von Soziologen erhoben und interpretiert? Das Buch beschäftigt sich auch mit der Frage, wie sich die Soziologie öffentlich besser zur Geltung bringen kann.
Autorentext
Gerhard Schulze ist emeritierter Professor für Methoden der empirischen Sozialforschung und Wissenschaftstheorie an der Universität Bamberg. Im Campus Verlag erschienen von ihm unter anderem "Die Erlebnisgesellschaft" (1993) und "Kulissen des Glücks" (1999).
Inhalt
Inhalt Einleitung 7 Teil I: Das Projekt Soziologie Leitfrage: Womit beschäftigt sich die Soziologie? 15 1. Kapitel: Soziologie als Handwerk 17 2. Kapitel: Forschungsgegenstand Gesellschaft 29 3. Kapitel: Die jüngste Wirklichkeitsschicht 55 Teil II: Wissenschaft Leitfrage: Was macht Wissenschaftlichkeit aus und wie kann die Soziologie Wissenschaft sein? 71 4. Kapitel: Was heißt Wissenschaft - und was nicht? 73 5. Kapitel: Soziologie als Kulturwissenschaft 95 Teil III: Wirklichkeitszugang Leitfrage: Wie informiert sich die Soziologie über ihren Forschungsgegenstand? 113 6. Kapitel: Daten erzeugen, beurteilen und transformieren 117 7. Kapitel: Und täglich grüßt der Stichprobenfehler 141 8. Kapitel: Der Weg ins Unbekannte. Zeitmuster der Forschung 159 Teil IV: Sprache Leitfrage: Aus welchen Bausteinen bestehen soziologische Texte? 169 9. Kapitel: Begriffe fallen nicht vom Himmel 171 10. Kapitel: Aussagen. Was ist Wahrheit? 195 Teil V: Argumentieren Leitfrage: Was sind gute Begründungen? 213 11. Kapitel: Logik. Drei Fehlertypen 215 12. Kapitel: Empirie mittlerer Reichweite 221 13. Kapitel: Werte - Normative Diskurse sind möglich 227 Teil VI: Heuristik Leitfrage: Wie generiert die Soziologie neues Wissen? 239 14. Kapitel: Interpretieren heißt Riskieren 243 15. Kapitel: Voreinstellungen - Die Handschrift des Subjekts 265 Teil VII: Wissensdynamik Leitfrage: Welche Formen nimmt Wissensfortschritt in der Soziologie an? 277 16. Kapitel: Modelle des Wissensfortschritts 279 17. Kapitel: Paradigmen - Zwischen Stabilisierung und Blockade 287 Teil VIII: Subversion Leitfrage: Welchen unterschwelligen Gefährdungen ist die Soziologie ausgesetzt? 299 18. Kapitel: Komplexitätszunahme und Desintegration 301 19. Kapitel: Die wissenschaftliche Hinterbühne 313 Teil IX: Herausforderungen Leitfrage: Welche Aufgaben stellen sich der Soziologie heute? 325 20. Kapitel: Soziologie heute. Bestellt und nicht abgeholt 327 21. Kapitel: Lernziel soziologische Kommunikation 341 Schluss 357 Anmerkungen 367