Autorentext
Andreas, C. Knigge; geb. 1957; 1974 Mitbegründer und bis 1982 Chefredakteur des Comic-Fachmagazins "Comixene"; 1983-1998 Cheflektor des Carlsen Verlages; 1986-1991 Herausgeber des "Comic-Jahrbuchs", 1999-2001 der Europa-Filmbibliothek und 2005-2006 der Zeitschrift "LeseKaktus" (zus. mit René Lehner). Mitherausgeber u.a. der simultan in zwölf Sprachen erschienenen Anthologie "Durchbruch" (1990) und der Dokumentation "100 Jahre Comic-Strips" (1995).
Klappentext
Als "Graphic Novel" hat der Comic das Interesse der Feuilletons gefunden - doch was meint der Begriff? Ist er ein Marketing-Label oder handelt es sich um eine neue literarische Gattung? Lange galt der Comic als trivialer Bestandteil der Jugendkultur - und er war es in der Regel auch, da durch Jugendschutzgesetze jeder Möglichkeit erzählerischer und künstlerischer Entwicklung beraubt. In den 1960er Jahren, im Klima des Summer of Love, der Pop-Art und der Nouvelle Vague, wurde er neu entdeckt. In mehreren Werkporträts verfolgt der Band die unterschiedlichen Ansätze und Motivationen von Künstlern wie Will Eisner, Hugo Pratt, Robert Crumb oder Jacques Tardi, den Comic als eine grafische Literatur zu begreifen und zu nutzen. Weitere Beiträge widmen sich u. a. den Zeichnern und Autoren im deutschen Sprachraum, der Poetik autobiografischer "Graphic Novels", Superhelden im Zwiespalt, Fundamentalismus und Blasphemie, Erzählformen des Mangas sowie den Bildromanen Frans Masereels. Nach dem Sonderband "Comics, Mangas, Graphic Novels" (edition text + kritik, 2009) erscheint nun das zweite, erweiterte und überarbeitete Heft mit Ergänzungen durch neue, die jüngsten Entwicklungen analysierende Beiträge.
Zusammenfassung
Lange galt der Comic als triviale Jugendkultur - und war durch Jugendschutzgesetze jeder Moglichkeit erzahlerischer und kunstlerischer Entwicklung beraubt. In den 1960er-Jahren, im Klima des Summer of Love, der Pop-Art und der Nouvelle Vague, wird der Comic neu entdeckt. In mehreren Werkportrats verfolgt der Band die unterschiedlichen Ansatze und Motivationen von Kunstlern wie Will Eisner, Hugo Pratt, Robert Crumb oder Jacques Tardi, den Comic als eine grafische Literatur zu begreifen und zu nutzen. Weitere Beitrage widmen sich u.a. den Zeichnern und Autoren im deutschen Sprachraum, der Poetik autobiografischer Graphic Novels, Superhelden im Zwiespalt, Fundamentalismus und Blasphemie, Erzahlformen des Manga sowie den Bildromanen Frans Masereels.
Inhalt
- Georg Seeßlen: Rückkehr und Erinnerung. Zehn Variationen der neunten Kunst - Andreas C. Knigge: [sprich grafik 'novl; Am. 'n?v?l]. Das Drama mit der Komik - Ute Helmbold: Noch ein Bier 1 - Wolfram Knorr: Will Eisner. Oder: Das visuelle Rauschgift des Bilderromans - Herbert Heinzelmann: Corto im >anderen Zustand<. Aspekte der Moderne und Postmoderne in Hugo Pratts Südseeballade und im Maltese-Zyklus - Klaus Schikowski: "Folks, I'm going to speak plain ...". Robert Crumb und die Entwicklung der autobiografischen Comic-Erzahlung - Paul Derouet / Andreas C. Knigge: "Faits divers": Legenden und Erinnerung. Die Raum-Zeit-Reisen des Pierre Christin - Christian Gasser: Barrikaden und Schutzengraben. Uber Jacques Tardi und seine Chronik Frankreichs seit der Pariser Kommune - Ute Helmbold: Noch ein Bier 2 - Jonas Engelmann: Die schwarze Welt der Traume. David B.s Die heilige Krankheit und der Verlag L'Association - Kalina Kupczynska: Poiesis des autobiografischen Comics - Silke Merten: Aufbruch ins Unbekannte. Entwicklung und Genres der deutschsprachigen Graphic Novel - Ute Helmbold: Noch ein Bier 3 - Andreas C. Knigge: Befreiende Komik. Zur Wirkung der Comics von Ralf Konig - Ryan Holmberg: Rausch der Geschwindigkeit. Die Inszenierung des Unsichtbaren - Wolfgang J. Fuchs: Keep calm and call Batman! Superhelden zwischen Kino-Blockbuster und Buchdeckeln - Herbert Heinzelmann: Und das Wort ist Bild geworden. Uber die prekare Geschichte von Comics und Religionen - Dietrich Grünewald: Nur Bilder zeigen, was geschieht. Textfreie Bildromane - Notizen