Ist Gott eine lebendige Realität, die zur Welt in einem Verhältnis dynamischer Interaktion steht, oder doch nur ein ohnmächtiger Begleiter, ein letzter Referenzpunkt oder ein Produkt menschlicher Arbeit an der Identität? Die systematisch-theologischen Beiträge dieses Bandes argumentieren für die erste Möglichkeit und begreifen Theologie als Entdeckung und Beschreibung der Lebendigkeit Gottes. Sie entfalten Gott als im Gebet berührbar und als in Jesus Christus risikobereit und vulnerabel. Im Geist Gottes ist auch der verletzliche Gott nicht nur selbst wahrnehmend, sondern zugleich lebensschaffend und todesüberwindend. Die christliche Hoffnung richtet sich auf eine leidenschaftliche und schöpferische Neuzuwendung Gottes, die bleibend die zerstörerischen Risiken und Nachtseiten dieser Welt verwandelt. [God's Vitality] Is God a living reality, in a dynamic relation to the world or merely its powerless accompanier, a final reference point, or a product of humanity's preoccupation with its own identity? The systematic-theological contributions in this volume argue for the first possibility and thus understand theology as the discovery and description of the living God. They display God as tangible in prayer, and as daring, risk-taking and vulnerable in Jesus Christ. In God's Spirit, the vulnerable God is not only perceiving, but also life-giving and death-conquering. Christian hope is therefore directed towards God's passionate and creative new confrontation with humanity, which transforms the destructive risks and darkness of this world.

Autorentext
Günter Thomas, Dr. theol. Dr. rer. soc., Jahrgang 1960, studierte Evangelische Theologie, Philosophie und Soziologie in Tübingen, Princeton (USA) und Heidelberg. Er ist Professor für Systematische Theologie an der Ruhr-Universität Bochum und Co-Principal Investigator des internationalen Projektes »Enhancing Life«.

Zusammenfassung
Ist Gott eine lebendige Realitat, die zur Welt in einem Verhaltnis dynamischer Interaktion steht, oder doch nur ein ohnmachtiger Begleiter, ein letzter Referenzpunkt oder ein Produkt menschlicher Arbeit an der Identitat? Die systematisch-theologischen Beitrage dieses Bandes argumentieren fur die erste Moglichkeit und begreifen Theologie als Entdeckung und Beschreibung der Lebendigkeit Gottes. Sie entfalten Gott als im Gebet beruhrbar und als in Jesus Christus risikobereit und vulnerabel. Im Geist Gottes ist auch der verletzliche Gott nicht nur selbst wahrnehmend, sondern zugleich lebensschaffend und todesuberwindend. Die christliche Hoffnung richtet sich auf eine leidenschaftliche und schopferische Neuzuwendung Gottes, die bleibend die zerstorerischen Risiken und Nachtseiten dieser Welt verwandelt. [God's Vitality]Is God a living reality, in a dynamic relation to the world - or merely its powerless accompanier, a final reference point, or a product of humanity's preoccupation with its own identity? The systematic-theological contributions in this volume argue for the first possibility and thus understand theology as the discovery and description of the living God. They display God as tangible in prayer, and as daring, risk-taking and vulnerable in Jesus Christ. In God's Spirit, the vulnerable God is not only perceiving, but also life-giving and death-conquering. Christian hope is therefore directed towards God's passionate and creative new confrontation with humanity, which transforms the destructive risks and darkness of this world.

Inhalt
INHALT Teil I. Dynamiken des göttlichen Lebens I. Hinfuhrung: Konturen einer Theologie der Lebendigkeit Gottes 3 1. Aufgabe und Herausforderung 3 2. Eine allzumenschliche Rede von Gott? 5 3. Weichenstellungen einer Theologie der Lebendigkeit Gottes 6 a. Affizierbarkeit Gottes 7 b. Gott reagiert auf das eigene Handeln 9 c. Gottes Risiko 11 4. Das Modell der Resonanz und seine notwendigen Grenzen 12 a. Aufgabe von Modellen 12 b. Konstruktivismus und operativer Realismus 13 c. Resonanz 19 d. Die theologische Grenze des Modells der Resonanz 22 5. Drei theologische Alternativen idealtypisch skizziert 24 a. Gott als unbewegter Grund 26 b. Gott als Kraft des Lebens 29 c. Gott als mitleidender Begleiter 34 6. Gottes Lebendigkeit Motive und Konturen 43 II. Das Kreuz Jesu Christi als Risiko der Inkarnation 51 1. Das Risiko der Inkarnation im Schnittpunkt von sechs Diskursen 53 2. Die dynamische Relationalitat des Risikos 56 3. Zwei Modelle der Beziehung zwischen Risiko und Inkarnation 60 a. Inkarnation als ein innergöttliches Risiko 60 b. Inkarnation als risikofreie Begrenzung des Risikos der Schöpfung 62 4. Riskante Risikobearbeitung Inkarnation als Passion 66 a. Impulse Anselms von Canterbury und Karl Barths 66 b. Inkarnation als Risiko zweiter Ordnung 68 5. Die Auferweckung Jesu Christi als Verarbeitung des Risikos der Inkarnation 76 III. Göttliche Vulnerabilitat, Passion und Macht 81 1. Historische Orientierungen drei Sichtweisen auf göttliche Verwundbarkeit 83 a. Das grundlegende Desaster des Kreuzes 83 b. Der un/verletzliche Gott und das Verstandnis des Kreuzes 85 c. Der leidende Gott in der Theologie des zwanzigsten Jahrhunderts eine problemschaffende Lösung 87 2. Begriffliche Orientierungen Variationen zur Verletzlichkeit 90 a. Das Kreuz Jesu Christi Verletzlichkeit, Risiko und Leidenschaft Gottes 95 b. Die Auferweckung Jesu Christi schöpferische Antwort und Begrenzung des Risikos der Verletzlichkeit 99 3.Göttliche Verletzlichkeit notwendige Unterscheidungen 108 a. Nur scheinbare göttliche Verletzlichkeit 108 b. Verletzlichkeit als Moment der göttlichen Selbstbeschrankung 109 c. Die radikale Verletzlichkeit Gottes 110 d. Schöpferisch-responsive göttliche Verletzlichkeit 111 IV. Gottes Un/Veranderlichkeit. Theologische Motive, klassische Modelle, gegenwartige Debatten und Perspektiven 115 1. Vorbemerkungen 115 a. Ein Relevanzhorizont 115 b. Un/Veranderlichkeit als Grundproblem aller metaphysischen Gottespradikate 116 2. Drei Immunisierungsstrategien und die Verabschiedung einer HermeneutikdesIrrtums 117 3. Aktuelle Anfragen an die Rede von der Un/Veranderlichkeit Gottes 120 4. Leitthesen und die drei Horizonte der Themenfrage 125 5. Un/Veranderlichkeit Gottes in einem einstellig-theistischen Horizont bei Philo von Alexandrien 126 6. Die Leidens- und Wandlungsfahigkeit Gottes in einem christologischen Horizont William Hubert Vanstone und Jurgen Moltmann 130 a. Die Kenosis der Liebe Inkarnation als Radikalisierung und Selbstbezeichnung der Schöpferliebe 132 b. Das Kreuz Jesu Christi als Ereignis des Leidens der Trinitat 134 7. Die Un/Veranderlichkeit Gottes in einem pneumatologischen Horizont Dynamiken und Mobilitaten des Geistes 138 a. Raumliche Mobilitat 140 b. Mediale Mobilitat 141 c. Affektive Mobilitat 142 d. Handlungsmobilitat 143 e. Mobilitat der Kreativitat 145 f. Prozessuale Mobilitat 146 V. Die Affizierbarkeit Gottes im Gebet. Eine Problemskizze 149 1. Die Psalmen systematisch-theologisch interpretieren und rezipieren 149 2. Der Zusammenhang zwischen einer Theologie des Gebets und der Gotteslehre 151 3. Theologiegeschichtliche Etappen 155 a. Spannungslagen und Akzente in Johannes Calvins dogmatischer Rede vom Gebet 155 b. Friedrich Schleiermacher als radikaler Interpret Johannes Calvins 158 4. Gebetstheologie im langen Schatten Schleiermachers 160 5. Erwagungen zur Affizierbarkeit Gottes im Gebet 164 a. Das Gebet als Hineinnahme in die jesuanische Vertrauensbeziehung zu Gott 167 b. Inkarnation als Verleiblichung 168 c. Intimitat und Offentlichkeit des Geistes 169 VI. Der Geist Gottes als Macht der Aufmerksamkeit 171 1. Spannungslagen der theologischen Pneumatologie 172 a. Selbstreferenz versus Fremdreferenz 172 b. Intimitatoder Offentlichkeit 173 c. Passivitat oder Aktivitat, Erleben oder Handeln 173 d. Ordnungsauflösung oder Strukturbildung und gepflegte Regelmaßigkeit 174 2. Aufmerksamkeitsrelative Welten 175 3. Der Geist Gottes und Gottes Wahrnehmung der Welt 175 4. Konturen der …
Titel
Gottes Lebendigkeit
Untertitel
Beiträge zur Systematischen Theologie
EAN
9783374049073
Format
E-Book (pdf)
Veröffentlichung
30.09.2019
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
3.67 MB
Anzahl Seiten
380
Lesemotiv