Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Jura - Medienrecht, Multimediarecht, Urheberrecht, , Sprache: Deutsch, Abstract: Im Jahre 1972 produzierte das ZDF ein Dokumentarspiel mit dem Namen "Der Soldatenmord von Lebach". In diesem bedeutenden Kriminalfall aus dem Jahre 1969 hatten zwei Mnner bei einem berfall auf ein Waffen- und Munitionsdepot der Bundeswehr drei Soldaten im Schlaf ermordet und einen vierten schwer verletzt. Der Fall erregte die ffentlichkeit in hohem Mae, da die Diskussionen um das Bestehen einer Armee in Deutschland noch nicht verstummt waren. Aufgrund des hohen Publikumsinteresses beauftragte der ZDF Programmdirektor Joseph Viehver Jrgen Neven-du Mont mit der Produktion eines Dokumentarspiels. Im Frhjahr 1972 wurde der Film fertiggestellt und sollte im Juni des selben Jahres ausgestrahlt werden. Der Tter hatte eine Unterlassungsklage beim Landgericht Mainz eingereicht. Er begrndete die Klage mit einer Erschwerung seiner Resozialisierung, da er bald entlassen werden sollte. Im Juni lehnte das Landgericht Mainz die Klage mit der Begrndung ab. Der Klger ging jedoch in Revision vor das Oberlandesgericht, welches die Klage ebenfalls ablehnte. Die Ausstrahlung wurde dennoch verschoben, da auch seitens der Politik und Medien Kritik am Format der Sendung gebt wurde. Der Klger begrndete seine anschlieende Klage vor dem Bundesverfassungsgericht mit dem Argument, dass falls es zu einer Ausstrahlung komme, dies eine erhebliche Verletzung seiner Privatsphre bedeuten wrde. Am 5. Juni 1973 untersagte das Bundesverfassungsgericht dem Sender die Ausstrahlung. In seinem Urteil stellte es fest, dass die in Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG garantierte Rundfunkfreiheit eingeschrnkt werden kann, wenn diese in Konflikt mit anderen Rechtsgtern gert. Unter Androhung einer Geldbue untersagte das Gericht dem ZDF den Klger namentlich zu erwhnen oder darzustellen. In der Folgezeit entbrannte ein Rechtsstreit, der wiederum bis vor das Verfassungsgericht getragen wurde. Fr den Abend des 4. Dezembers 1996 hatte der Fernsehsender Sat1 den Pilotfilm "Der Fall Lebach" angekndigt. Am 2. Dezember hatte einer der damaligen Haupttter beim Landgericht Mainz eine einstweilige Verfgung erwirkt. Von August 1997 an betrieb Sat1 das Widerspruchsverfahren vor dem LG. Mainz. Neben den Urteilen im Falle Lebach gibt die Arbeit einen berblick ber die aktuellen Richtlinien fr die Zusammenarbeit von Justiz und Medien und ber Grndung und Arbeit des Deutschen Presserates.



Autorentext

Guido Maiwald schreibt seit 1997 (Print/Online): Produkttexte, Imagetexte. Seit 2003: Redakteur für wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Arbeiten. 2006-2007: Online-Redakteur Tageszeitung OnRuhr (Stadtgeschichte, Sozial- und Politikressort). Seit 2009: Videoscripts, Drehbücher, Sprechtexte.

Titel
Das Lebach-Urteil und die Zusammenarbeit von Presse und Justiz
EAN
9783656000822
ISBN
978-3-656-00082-2
Format
E-Book (epub)
Hersteller
Herausgeber
Veröffentlichung
07.09.2011
Digitaler Kopierschutz
frei
Dateigrösse
0.47 MB
Anzahl Seiten
17
Jahr
2011
Untertitel
Deutsch