Ausgehend von der Philosophie Martin Heideggers hat die reine Hermeneutik in den letzten Jahrzehnten die Geistes- und Sozialwissenschaften infiziert. In ihr wird die Textmetapher zum Leitfaden einer Gesamtkonzeption gemacht, in der Erkenntnis überhaupt als Auslegung gedeutet wird und die im Gegensatz zum kritischen Realismus und einem entsprechenden Methodenverständnis der Realwissenschaften steht. Hans Albert unterzieht diese Richtung hermeneutischen Denkens einer umfassenden Kritik. Er setzt sich zunächst mit der Konzeption Heideggers und der universalen Hermeneutik Gadamers auseinander. Dann konfrontiert er das hermeneutische Denken, das auf die Auffassungen dieser Philosophen zurückgeht, mit einer am kritischen Rationalismus Max Webers und Karl Poppers orientierten Wissenschaftsauffassung. Schließlich behandelt Albert kritisch die methodische Konzeption von Habermas, die es sich zur Aufgabe macht, die Auffassungen Max Webers zu überwinden.

Geboren 1921; 1952 Promotion; 1952-58 Assistent am Forschungsinstitut für Sozial- und Verwaltungswissenschaften in Köln; 1957 Privatdozent; 1963-89 o. Professor für Soziologie und Wissenschaftslehre an der Universität Mannheim; seit 1989 emeritiert.
Titel
Kritik der reinen Hermeneutik
Untertitel
Der Antirealismus und das Problem des Verstehens
EAN
9783161613500
Format
E-Book (pdf)
Hersteller
Veröffentlichung
01.12.2021
Digitaler Kopierschutz
Adobe-DRM
Dateigrösse
181.46 MB
Anzahl Seiten
286