Wie kann eine Regierung ihre Bürger in die Vorbereitung politischer Entscheidungen einbeziehen? Wie kann ein Manager Akzeptanz für neue Arbeitszeitmodelle finden? Wie kann ein Ministerpräsident einen jahrzehntelangen Konflikt um den Ausbau eines Flughafens lösen? Wie können Bürgermeister den Wettbewerb um junge Familien gewinnen?
Wie können die Entscheider in Deutschland unsere Zustimmung und unsere Mitarbeit - und damit unser Vertrauen - wieder verdienen? Wie können sie den gesellschaftlichen Wandel jenseits der formalen Verfahren gestalten?
Die Autoren vermitteln Verantwortlichen anhand zahlreicher Beispiele die nötigen Einsichten und Fähigkeiten, um sich und ihre Organisationen in die Lösung zentraler politischer, unternehmerischer und gesellschaftlicher Herausforderungen unserer Zeit einzubringen.
Entscheidungsträger sind zunehmend dort erfolgreich, wo sie nicht länger auf alte Arbeitsteilungen zwischen Unternehmen, Politik und Gesellschaft setzen. Sie finden neue Formen des Dialogs, der Kooperation und der Konfliktlösung. In anschaulichen Beispielen und mit konkreten Vorschlägen aus zehn Jahren internationaler Erfahrung mit Beteiligungsprojekten zeigen die Autoren innovative Wege zu mehr Erfolg mit Beteiligungsstrategien auf. Sie vermitteln Entscheidern das nötige Know-how, um sich und ihre Organisation in die Lösung moderner politischer, unternehmerischer und gesellschaftlicher Herausforderungen einzubringen.
Autorentext
Dr. Hans-Peter Meister, promovierter Biologe, gründete 1995 das Institut für Organisationskommunikation (IFOK) und leitet es seitdem. Zuvor war er Pressesprecher im Bundesministerium für
Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, anschließend in der Öffentlichkeitsarbeit der BASF AG tätig.
Zusammenfassung
Beteiligung und Vertrauen Wir leben in einer Zeit, in der Ge genwartsdiagnosen nur geringe Halb wertszeiten haben. Die meisten Diagnostiker beklagen Barrieren, die wir überwinden müssten, um unsere gesellschaftlichen Probleme lösen zu können. Je nach Perspektive ändern sich freilich die Schuldzuschreibun gen, warum dafür die Bereitschaft fehlt. Diese Diagnosen zeigen jedoch zumeist eines: Die größte Barriere, die es zu überwinden gilt, ist der ge genseitige Vertrauensverlust. Denn: Mangelndes Vertrauen ist nicht das Ergebnis von Schwierigkeiten. Schwie rigkeiten haben ihren Ursprung in mangelndem Vertrauen. (Seneca) Wozu benötigen wir Vertrauen? Vert rauen ermöglicht es uns, nicht jede politische oder wirtschaftliche Handlung aufs Neue hinterfragen zu müs sen. Denn wenn wir das tun, blockieren wir uns durch ständige und unend liche Verhandlungen. Wir kommen nich t mehr zum Arbeiten, sondern ver harren in Debatten. So koste t Misstrauen Kraft und Geld. Deshalb ist Vertrauen eine Frage der wirtschaftlichen und politischen Wettbewerbsfähigkeit. Das Vertraue n in unsere Institutionen und Verfah ren ist die Voraussetzung dafür, dass wir in einer modernen Gesellschaft mit starker Arbeitsteilung handeln und gestalten können. Mehr noch: Der Vertrauensverlust gefährdet den g esellschaftlichen Frieden und den sozia len Zusammenhalt, wenn in unserer au sdifferenzierten Massengesellschaft mit unterschiedlichsten Lebenswelte n und Lebensentwürfen zentrale Vor aussetzungen der Demokratie in Frage gestellt werden. Deshalb ist die Aufgabe, Vertrauen wieder zu verd ienen, eine zentrale Herausforderung für den Wirtschaftsstandort, aber gleichermaßen für den Lebens Standort und die Demokratie in Deutschland.
Inhalt
Die Wiederentdeckung der Beteiligung: Wie Gesellschaft gestaltet werden kann.- Konflikte bewältigen: Politische Mediation gegen erstarrte Rituale.- Mehrsektorale Partnerschaft: Umsetzen, was ich nicht verordnen kann.- Diskursive Politikgestaltung: Besser entscheiden.- Exkurs: Wie man künstlich Relevanz erzeugt.- Vom Stakeholdermanagement zu CSR: Glaubwürdig kommunizieren.- Foresight und Innovation: Zukunft denken Heute gestalten.- Modern regieren: Neue Wege der Bürgerbeteiligung.