Mit Kleinkindern auf große Fahrt - einfach drauflos, mit offenem Ende. Unmöglich? Heike und Tom Praschel hatten den Mut. 2010 brechen sie mit Paula (1), Emma (3) und Sarah (16) und ihrem Husky auf - im leuchtend roten Mercedeslaster, Baujahr '65. Ihr Ziel: zunächst die Mongolei. Die Reise führt sie in die Türkei und den Iran über Usbekistan, Sibirien und das Altai-Gebirge und schließlich sogar weiter nach Kanada, in die USA bis nach Mexiko. Unerschrocken, mit gesundem Humor erzählt Heike Praschel vom rollenden Zuhause, Outdoor-Küche und Spielplätzen, so weit wie die mongolische Steppe. Von ratlosen Automechanikern und Wildpferden, die ihren Kindern die Haustiere ersetzen. Von Rückschlägen, Freundschaften und dem großen Wagnis, das für die Familie zum Abenteuer ihres Lebens wurde.

Heike Praschel, 1975 geboren, lebt mit ihrem Mann und ihren drei Töchtern in Stein in der Oberpfalz. Im März 2010 starteten sie zur Reise in die Mongolei, die in eine dreißig Monate lange Weltumrundung mündete. Heike und Tom Praschel berichteten darüber in dem Blog wirziehenab.de. Derzeit planen sie ihre nächste große Reise.

Vorwort
Wagnis Weltreise: Eine Familie lebt den großen Traum

Autorentext

Heike Praschel, 1975 geboren, lebt mit ihrem Mann und ihren drei Töchtern in Stein in der Oberpfalz. Im März 2010 starteten sie zur Reise in die Mongolei, die in eine dreißig Monate lange Weltumrundung mündete. Heike und Tom Praschel berichteten darüber in dem Blog wirziehenab.de. Derzeit planen sie ihre nächste große Reise.



Leseprobe
Prolog Karatas, Provinz Adana, Türkei, Dezember 2010 Esme streicht ihre dunklen Haare zurück und drückt mir einen selbst gehäkelten Wollschal in die Hand. »Komsure«, sagt sie - Nachbarschaft -, und ich nicke gerührt. Dann steigt sie zu den fünf Männern, die während der letzten Wochen den Strand, unser Winterquartier, mit uns geteilt hatten, ins Auto und schlägt die Tür zu. Der Motor springt an, rumpelnd zuckelt die verbeulte Karosserie über den unebenen Weg, und bevor das Gefährt hinter der letzten Kurve verschwindet, reiße ich noch einmal den Arm nach oben. »Bis in drei Wochen«, rufe ich halblaut. Dann wollen Esme und ihre Leute uns nämlich besuchen. Ich blicke zu den verlassenen Hütten hinüber. Grau und leer stehen die kleinen Bretterverschläge vor der rauschenden Brandung, alte Fußabtreter verschwinden halb unter feuchtem Sand. Der Kopf einer grau-weißen Hündin taucht auf. Zusammen mit ihren fünf Welpen schnüffelt sie zwischen den hölzernen Buden nach alten Fischresten, während das salzige Wasser um ihre Füße schwappt, und nach mehr als zwei Monaten haben wir den wenige Autostunden von der syrischen Grenze entfernten Strand ganz für uns alleine. Der Wind rauscht durch die alten knorpeligen Bäume, die hinter unserem Lagerplatz aus dem Boden wuchern, vor uns leuchtet das Mittelmeer in einem geradezu unnatürlich strahlenden Grün. Ich recke meinen Kopf in die warmen Strahlen der türkischen Sonne, und noch während ich die salzige Luft tief einatme, setze ich mich summend an den alten hölzernen Picknicktisch, den wir vom Strand ein kleines Stück bis zu unserem Laster getragen haben. Es ist warm, zu warm für die Jahreszeit. Das T-Shirt klebt mir am Rücken, das Thermometer zeigt weit über zwanzig Grad, und Fred, unser vierjähriger Husky, liegt hechelnd im Schatten. Heute ist der 31. Dezember, Silvester. Seit zehn Monaten sind wir jetzt unterwegs und haben nach einer Asienreise und Tausenden von Kilometern quer durch Russland Anfang Dezember unser Winterlager in Karatas aufgeschlagen. Nachdenklich streiche ich mir die dunkelblonden Locken hinter die Ohren und blicke auf das weiße Papier, das vor mir auf dem Tisch liegt. Dann zücke ich meinen alten Bleistift und beginne zu schreiben: 31. Dezember, Strandsäuberung Die Fischer und Esme, knapp ein Dutzend Menschen, müssen den Strand verlassen, ein Bewohnen der alten Buden wird nicht länger geduldet, wenn Herbst und Winter zu Ende gehen. Wie jedes Jahr, so haben es uns die Fischer erzählt, will die Stadtverwaltung den Strand für die Touristen frei und sauber halten, sogar den riesigen Haufen Müll, der bis vor Kurzem Nase und Auge herausforderte, haben sie im Sand vergraben. Alles ist plötzlich so ruhig. Keine Boote mehr auf dem Wasser, kein Gehämmer an den baufälligen Hütten, keine allgegenwärtigen Stimmen ... ein merkwürdiges Gefühl nach so langer Nachbarschaft. Die Einzigen, die bleiben, sind die Hunde, eine Mutter mit fünf Welpen und ein großer schwarzer Rüde, dem die Türken den Namen Barack Obama gegeben haben. Ich hoffe, wir können noch eine Zeit lang bleiben, denn hier fühle ich mich schon fast wie zu Hause ... Zu Hause ... nachdenklich schweift mein Blick über den breiten Strand, der sich bis nach Karatas zieht, und leise schwingen die Gesänge der Muezzins über die sanften Hügel. Vor knapp einem Jahr hatte mein Zuhause noch ganz anders ausgesehen: hundert Quadratmeter Wohnfläche anstatt acht, fließend warmes Wasser und ein Badezimmer im Gegensatz zu einem baufälligen Klohäuschen ohne Dach, ein eingezäuntes Gemüsegärtchen statt eines kilometerlangen Strandes. Von Weitem sehe ich meine drei Töchter über den Sand laufen, und die Welpen, die eben noch nach Futter gesucht haben, springen begeistert um ihre Füße ... Einen besseren Tausch hätten wir wohl kaum machen können. Jetzt, fast ein ganzes Jahr später, bin ich mir dessen sicher. Abschied von Deutschland, März 2O1O Stein in der Oberpfalz oder: Wie alles begann »Wir fahren in die Mongolei!« Unser Entschluss s

Inhalt

Prolog

Karatas, Provinz Adana, Türkei, Dezember 2010

Abschied von Deutschland, März 2010

Stein in der Oberpfalz oder: Wie alles begann

Die ersten Meter

1. Teil: Asien

Türkei, Iran, Turkmenistan, Usbekistan, Kirgistan, Kasachstan, Altai, Mongolei, Sibirien, Russland, Türkei, Griechenland, Mazedonien, Serbien, Kroatien, Ungarn, Österreich, Tschechien, Deutschland

Etappe 1: Türkei, März 2010

Türkische Wegweiser und Hundegeschichten

Winterliche Kälte in den Bergen

Dogubayazit

Etappe 2: Iran, März und April 2010

Grenzgängig ... eine Nacht im Niemandsland

Ein fürstlicher Empfang

Schwedische Wolfsgruben in der iranischen Steppe

Good things need good time

Ein beunruhigendes Zusammentreffen

Etappe 3: Usbekistan, Mai 2010

Einen Liter Milch bitte

Auf einem Geburtstagsfest bei Mara

Schlechte Nachrichten

Etappe 4: Kirgistan, Juni 2010

In den Bergen

Ein Grenzmarathon

Etappe 5: Kasachstan/Altai, Juli 2010

Tote Leitungen oder: Nützliches Recycling

Etappe 6: Mongolei, August 2010

Auf dem Weg nach Ölgii

Die Weichei-Route oder: Alle Wege führen nach Ulan Bator

Ein Sandsturm in der Wüste

Gefütterte Stiefel und lange Mäntel

Etappe 7: Russland, September und Oktober 2010

Eine lange Nacht

Ein Krankenhaus in Sibirien

Kemerowo - Achtung, Kamera läuft!

Sorgen um Fred

Gummiknüppel, Bußgeldtabellen und dann: Doswidanja Russland

Etappe 8: Türkei, November 2010 bis März 2011

Karatas oder eine geplante Hochzeit

Yol bozuk - Es gibt zwar keine Straße mehr, dafür aber einen Hund

Etappe 9: Deutschland, April bis Anfang Juni 2011

Wo ein Wille ist ...

Wenn die kleinen Krabbeltiere kommen

Hundeberuhigung aus der Tube

2. Teil: Amerika

Kanada, USA, Mexiko

Etappe 10: Kanada, Mitte Juni 2011 bis Anfang Oktober 2011

Von Halifax immer gen Westen

Von Elchen, Bärenglocken, Blutegelattacken und Riesenfröschen

Cowboys und Botschafter - alle ziehen was an Land

Unverhofft kommt oft oder: Platzsuche am Lake Superior

Flatlands

Auf Bärensuche, searching fo…

Titel
Weltenbummler
Untertitel
Eine Familie bereist dreißig Monate die Welt
EAN
9783492966870
ISBN
978-3-492-96687-0
Format
E-Book (epub)
Herausgeber
Veröffentlichung
14.04.2014
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
30.52 MB
Anzahl Seiten
272
Jahr
2014
Untertitel
Deutsch
Features
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet