Heinrich Wieland (1877 - 1957, Nobelpreis 1927) gilt heute als einer der Pioniere der Naturstoff-, der Medizinal- und der Biochemie. Nicht nur hat er wegweisende Grundlagenforschung betrieben, sondern auch
- ein frühes Zeugnis akademisch-industrieller Kooperation -- Arzneimittel entwickelt, die zum Teil noch heute bekannt sind. Und er war ein aufrechter Mensch, wie seine Doktorandin Hildegard Hamm-Brücher bezeugt:
"Er war ein exzeptioneller Widersteher - ... Er hatte sich vorgenommen, dass er es bis zum Ende durchhalten und sein Verhalten vor sich und seinen Mitmenschen verantworten könne. Mit diesem Vorsatz trat er bereits 1925 die Nachfolge des wegen antisemitischer Strömungen und Störungen zurückgetretenen Richard Willstätter an ... Wir alle haben dieses Institut ((für Chemie der Universität München)) als "Oase der Anständigkeit" empfunden." (Hildegard Hamm-Brücher, Chemie in unserer Zeit, 2004)
In seiner Laudatio zur Verleihung des Friedenspreises 2007 des Deutschen Buchhandels an Saul Friedländer formulierte Wolfgang Frühwald: "Die Bilder der Erinnerung werden weniger ... die Geschichtsbilder werden jetzt fixiert, die Erinnerungsorte jetzt festgelegt, die Anteile von Erinnerung und Vergessen jetzt voneinander geschieden."
Die Herausgeber und Autoren erinnern in diesem Sinne an Heinrich Wieland, ein Leuchtturm in dunklen Zeiten. Sich mit Heinrich Wieland beschäftigen heißt, sich mit Zeit-, Industrie- und Forschungsgeschichte zu beschäftigen und daraus für die Zukunft zu lernen.
Inhalt
Einleitung: Anmerkungen zur Autonomie der Wissenschaftler in der Gesellschaft (Anne-Barb Hertkorn)
Principiis obsta: Erinnerungen an Heinrich Wieland (Bernhard Witkop)
Heinrich Otto Wieland: Zu Dank und Gedenken den Bewahrern des Anstands unter dem Hakenkreuz (Lothar Jaenicke)
Politik und Forschung: Heinrich Wieland und andere Chemiker in der NS-Zeit (Ute Deichmann)
Heinrich Wieland und die Firma C.H. Boehringer in Ingelheim/Rhein: Eine nützliche Beziehung zum Vorteil aller Beteiligter (Elisabeth Vaupel)
An den Grenzen der Spielräume: Heinrich Wieland und die "halbjüdischen" Studenten am Chemischen Staatslabor der Universität München (Christian Ritz)
Lebenslinien - Spurensuche: Eine genealogische und chronologische Skizze, oder "vom Zündnadelgewehr zur Atombombe" (Sibylle Wieland)
- ein frühes Zeugnis akademisch-industrieller Kooperation -- Arzneimittel entwickelt, die zum Teil noch heute bekannt sind. Und er war ein aufrechter Mensch, wie seine Doktorandin Hildegard Hamm-Brücher bezeugt:
"Er war ein exzeptioneller Widersteher - ... Er hatte sich vorgenommen, dass er es bis zum Ende durchhalten und sein Verhalten vor sich und seinen Mitmenschen verantworten könne. Mit diesem Vorsatz trat er bereits 1925 die Nachfolge des wegen antisemitischer Strömungen und Störungen zurückgetretenen Richard Willstätter an ... Wir alle haben dieses Institut ((für Chemie der Universität München)) als "Oase der Anständigkeit" empfunden." (Hildegard Hamm-Brücher, Chemie in unserer Zeit, 2004)
In seiner Laudatio zur Verleihung des Friedenspreises 2007 des Deutschen Buchhandels an Saul Friedländer formulierte Wolfgang Frühwald: "Die Bilder der Erinnerung werden weniger ... die Geschichtsbilder werden jetzt fixiert, die Erinnerungsorte jetzt festgelegt, die Anteile von Erinnerung und Vergessen jetzt voneinander geschieden."
Die Herausgeber und Autoren erinnern in diesem Sinne an Heinrich Wieland, ein Leuchtturm in dunklen Zeiten. Sich mit Heinrich Wieland beschäftigen heißt, sich mit Zeit-, Industrie- und Forschungsgeschichte zu beschäftigen und daraus für die Zukunft zu lernen.
Inhalt
Einleitung: Anmerkungen zur Autonomie der Wissenschaftler in der Gesellschaft (Anne-Barb Hertkorn)
Principiis obsta: Erinnerungen an Heinrich Wieland (Bernhard Witkop)
Heinrich Otto Wieland: Zu Dank und Gedenken den Bewahrern des Anstands unter dem Hakenkreuz (Lothar Jaenicke)
Politik und Forschung: Heinrich Wieland und andere Chemiker in der NS-Zeit (Ute Deichmann)
Heinrich Wieland und die Firma C.H. Boehringer in Ingelheim/Rhein: Eine nützliche Beziehung zum Vorteil aller Beteiligter (Elisabeth Vaupel)
An den Grenzen der Spielräume: Heinrich Wieland und die "halbjüdischen" Studenten am Chemischen Staatslabor der Universität München (Christian Ritz)
Lebenslinien - Spurensuche: Eine genealogische und chronologische Skizze, oder "vom Zündnadelgewehr zur Atombombe" (Sibylle Wieland)
Titel
Heinrich Wieland
Untertitel
Naturforscher, Nobelpreisträger und Willstätters Uhr
EAN
9783527660179
ISBN
978-3-527-66017-9
Format
E-Book (epub)
Hersteller
Herausgeber
Veröffentlichung
16.02.2012
Digitaler Kopierschutz
Adobe-DRM
Anzahl Seiten
254
Jahr
2012
Untertitel
Deutsch
Auflage
1. Auflage
Lesemotiv
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