Die TV-Duelle stellen seit ihrer Einführung in Deutschland 2002 den Höhepunkt der Wahlkämpfe dar. Mit keinem anderen Wahlkampfinstrument können die teilnehmenden Kandidaten gleichzeitig eine derart große Zahl an potenziellen Wählern erreichen und dabei weitestgehend ungefiltert ihre Standpunkte vermitteln. Hinzu kommt, dass die Zahl der Wähler mit einer langfristigen und konstanten Parteibindung den Erkenntnissen der Wahlforschung zu Folge immer mehr abzunehmen scheint. Vor allem für diese parteipolitisch ungebundenen Wähler sollten die - in der Regel wenige Tage vor dem Wahltermin ausgestrahlten Debatten - eine gewisse Orientierungshilfe bei der Wahlentscheidung bieten und somit einen Einfluss auf die Wahlentscheidung ausüben.
Die in dieser Arbeit beschriebenen Effekte haben somit folgende praktische Konsequenzen: Einerseits gilt es, die die Rolle der Duelle aus demokratietheoretischer Perspektive zu untersuchen, allein schon da dieses dem präsidentiellen System entliehene Format mit der Beschränkung auf die Spitzenkandidaten der beiden Volksparteien mit dem deutschen Mehrparteiensystem in einem offensichtlich Widerspruch zu stehen scheint. Andererseits gilt es für die Politik selbst, den Stellenwert dieser 'Wahlkämpfe im Miniaturformat' (Faas/Maier 2004a, 56) neu zu bewerten, da unter bestimmten Umständen auch eine wahlentscheidende Wirkung nicht auszuschließen ist.
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Politik - Grundlagen und Allgemeines, Note: 1,7, Universitt Mannheim (Lehrstuhl fr Politische Wissenschaft I), Veranstaltung: Proseminar Politische Soziologie: Wahlen und Whlerverhalten, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit meiner Hausarbeit zur Rolle von Fernsehduellen bei der Wahlentscheidung mchte ich der Frage nachgehen, inwieweit TV-Duelle das Whlerverhalten bei den Bundestagswahlen in Deutschland beeinflussen. Auf den folgenden Seiten werde ich diese Frage zwar nicht mit einem uneingeschrnkten Ja, aber doch positiv beantworten. Zu diesem Zweck habe ich meine Arbeit folgendermaen gegliedert: Zunchst werde ich mgliche Effekte von Fernsehduellen theoretisch begrnden, um diese dann in den greren Zusammenhang eines Modells der Wahlentscheidung einzuordnen. Im Anschluss daran gebe ich einen berblick zum Forschungsstand in Deutschland und komme dann zum Kern dieser Abhandlung, der die Beschreibung der nachweisbaren Debatteneffekte umfasst: Welche Faktoren determinieren die Wahrnehmung eines TV-Duells und inwieweit bestimmt diese die Wahlentscheidung? Im Fazit greife ich die dabei gewonnen Erkenntnisse noch einmal auf, benenne Lcken im Forschungsstand und gebe einen kurzen berblick ber die demokratietheoretische Bewertung der Rolle von Fernsehduellen in Deutschland. Die TV-Duelle stellen seit ihrer Einfhrung in Deutschland 2002 den Hhepunkt der Wahlkmpfe dar. Mit keinem anderen Wahlkampfinstrument knnen die teilnehmenden Kandidaten gleichzeitig eine derart groe Zahl an potenziellen Whlern erreichen und dabei weitestgehend ungefiltert ihre Standpunkte vermitteln. Hinzu kommt, dass die Zahl der Whler mit einer langfristigen und konstanten Parteibindung den Erkenntnissen der Wahlforschung zu Folge immer mehr abzunehmen scheint. Vor allem fr diese parteipolitisch ungebundenen Whler sollten die - in der Regel wenige Tage vor dem Wahltermin ausgestrahlten Debatten - eine gewisse Orientierungshilfe bei der Wahlentscheidung bieten und somit einen Einfluss auf die Wahlentscheidung ausben. Die in dieser Arbeit beschriebenen Effekte haben somit folgende praktische Konsequenzen: Einerseits gilt es, die die Rolle der Duelle aus demokratietheoretischer Perspektive zu untersuchen, allein schon da dieses dem prsidentiellen System entliehene Format mit der Beschrnkung auf die Spitzenkandidaten der beiden Volksparteien mit dem deutschen Mehrparteiensystem in einem offensichtlich Widerspruch zu stehen scheint. Andererseits gilt es fr die Politik selbst, den Stellenwert dieser "Wahlkmpfe im Miniaturformat" (Faas/Maier 2004a, 56) neu zu bewerten, da unter bestimmten Umstnden auch eine wahlentscheidende Wirkung nicht auszuschlieen ist.