Fachbuch aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Lnder - Neueste Geschichte, Europische Einigung, , Sprache: Deutsch, Abstract: Nein, leicht waren sie nicht, die ersten Nachkriegsjahre, vor allem nicht fr unsere Mutter, aber auch nicht fr uns sieben Kinder. In Ostpreuen hatten wir zwar keines der sprichwrtlichen Rittergter besessen - wie ein Groteil unserer Landsleute - aber doch einen kleinen Hof und eine Schmiede / Landmaschinenschlosserei, die der Familie zu einem guten Auskommen und einem bescheidenen Wohlstand verholfen hatte. Mit alledem war es schlagartig vorbei, als die Rote Armee in unser kleines Grenzdorf eindrang. Wir konnten fr die Flucht in den Westen, die in der Nacht davor begann, nur das Allerntigste auf unseren Planwagen laden. Nach gut zwei Monaten "unterwegs" fanden wir in Harpstedt, einem Marktflecken sdlich von Bremen, in einem Behelfsheim, einer groen Doppelbaracke mit zweimal sechzehn Familien, fr die nchsten sieben Jahre eine Bleibe. Ich beschreibe in meinem Bericht, wie wir die Endphase des Krieges und die Kapitulation in Harpstedt miterlebten, welche Anstrengungen meine Mutter unternehmen musste, um die sieben Kinder durch die mageren Jahre zu bringen und wie wir Kinder bei diesen Arbeiten im Wald und auf den ckern der Bauern eingespannt wurden. Die nicht immer spannungsfreien Beziehungen zwischen den Einheimischen und den vielen zwangseinquartierten Flchtlingen werden ebenso thematisiert wie das Zusammenleben der sehr vielen unterschiedlichen Familien auf dem engen Raum der Baracken. Aber auch die angenehmen Seiten der Kindheit werden gewrdigt, die typischen Spiele der Nachkriegszeit - ohne gekauftes Spielzeug, ohne Telefon, Fernsehen, Computer - und das Problem der Schul- und der Berufs-Ausbildung. Es gibt einige Rckblicke in die Vergangenheit - Ostpreuen und Flucht - und einige Ausblicke in sptere Zeiten, geprgt von den Erfahrungen in der Baracke.
Autorentext
Ich wurde am 14. August 1941 in dem kleinen Dorf Groß Lensk im Süden Ostpreußens, im deutsch-polnischen Grenzland, geboren. Der Bezirk Soldau, in dem der Ort liegt, war 1920 den Polen übergeben worden, 1939 hatte Hitler ihn wieder dem Deutschen Reich eingegliedert. Ich erblickte also " anders als meine älteren Geschwister " in "Deutschland" das Licht der Welt. Im Januar 1945 ging die Familie auf die Flucht, im März 1945 kamen sie mit ihrem Pferdewagen in Harpstedt, Kreis Grafschaft Hoya, an....
Klappentext
Fachbuch aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neueste Geschichte, Europäische Einigung, , Sprache: Deutsch, Abstract: Nein, leicht waren sie nicht, die ersten Nachkriegsjahre, vor allem nicht für unsere Mutter, aber auch nicht für uns sieben Kinder. In Ostpreußen hatten wir zwar keines der sprichwörtlichen Rittergüter besessen - wie ein Großteil unserer Landsleute - aber doch einen kleinen Hof und eine Schmiede / Landmaschinenschlosserei, die der Familie zu einem guten Auskommen und einem bescheidenen Wohlstand verholfen hatte. Mit alledem war es schlagartig vorbei, als die Rote Armee in unser kleines Grenzdorf eindrang. Wir konnten für die Flucht in den Westen, die in der Nacht davor begann, nur das Allernötigste auf unseren Planwagen laden. Nach gut zwei Monaten "unterwegs" fanden wir in Harpstedt, einem Marktflecken südlich von Bremen, in einem Behelfsheim, einer großen Doppelbaracke mit zweimal sechzehn Familien, für die nächsten sieben Jahre eine Bleibe. Ich beschreibe in meinem Bericht, wie wir die Endphase des Krieges und die Kapitulation in Harpstedt miterlebten, welche Anstrengungen meine Mutter unternehmen musste, um die sieben Kinder durch die mageren Jahre zu bringen und wie wir Kinder bei diesen Arbeiten im Wald und auf den Äckern der Bauern eingespannt wurden. Die nicht immer spannungsfreien Beziehungen zwischen den Einheimischen und den vielen zwangseinquartierten Flüchtlingen werden ebenso thematisiert wie das Zusammenleben der sehr vielen unterschiedlichen Familien auf dem engen Raum der Baracken. Aber auch die angenehmen Seiten der Kindheit werden gewürdigt, die typischen Spiele der Nachkriegszeit - ohne gekauftes Spielzeug, ohne Telefon, Fernsehen, Computer - und das Problem der Schul- und der Berufs-Ausbildung. Es gibt einige Rückblicke in die Vergangenheit - Ostpreußen und Flucht - und einige Ausblicke in spätere Zeiten, geprägt von den Erfahrungen in der Baracke.