Marie lebt das traurige Leben eines Mädchens, das seit fast 11 Jahren nur selten ihr Bett verlassen darf. Ihre Träume sind klein und bescheiden, wie ihr Leben, bis sie eines Tages eine antike Perlmutt Spieldose bekommt in der sich eine wunderschöne Porzellan Ballerina befindet. Seit diesem Tag träumt Marie vom Tanzen, von Tutus, Spitzentanzschühchen und Pirouetten. Ein unmöglicher Traum, mag man meinen völlig unverantwortlich! Und Marie hätte dem sicher zugestimmt, hätte man ihr nicht plötzlich von noch viel unmöglicheren Dingen erzählt, die, wie ihr ernsthaft versichert wird, sehr real seien. Und wenn es Meerjungfrauen mit Zaubermuscheln gibt, warum sollte dann ein todkrankes Mädchen nicht auch gesund werden und eine Ballerina werden können? Was, bitteschön, ist hier denn wahrscheinlicher? Marie stürzt sich in die Hoffnung und will unbedingt an das Unmögliche glauben. Nur allzu spät merkt sie, dass sie dafür nicht nur ihr Leben aufs Spiel setzt, sondern dass das alles vielleicht gar nicht das Wichtigste ist. Was nun?

Autorentext
Lassal is the author of multiple illustrated books on international sign language alphabets. Her Project FingerAlphabet provides revised high-quality manual alphabets for free download. It has garnered critical acclaim and a nomination for the prestigious German Award for Civic Engagement.

Klappentext

Marie lebt das traurige Leben eines Mädchens, das todkrank geboren wurde und seit fast 11 Jahren nur selten ihr Bett verlassen darf. Ihre Träume sind klein und bescheiden, wie ihr Leben, bis sie eines Tages eine antike Perlmutt Spieldose bekommt - in der sich eine wunderschöne Porzellan Ballerina befindet. Seit diesem Tag träumt Marie vom Tanzen, von Tutus, Spitzentanzschühchen und Pirouetten.

Ein unmöglicher Traum, mag man meinen - völlig unverantwortlich! Und Marie hätte dem sicher zugestimmt, hätte man ihr nicht plötzlich von noch viel unmöglicheren Dingen erzählt, die, wie ihr ernsthaft versichert wird, sehr real seien. Und wenn es Meerjungfrauen mit Zaubermuscheln gibt, warum sollte dann ein todkrankes Mädchen nicht auch gesund werden und eine Ballerina werden können? Was, bitteschön, ist hier denn wahrscheinlicher?

Marie stürzt sich in die Hoffnung und will unbedingt an das Unmögliche glauben. Nur allzu spät merkt sie, dass sie dafür nicht nur ihr Leben aufs Spiel setzt, sondern dass das alles vielleicht gar nicht das Wichtigste ist.

Was nun?



Leseprobe
Der Albtraum In der Dunkelheit stieg das Wasser. Kalt kroch es an ihrem Körper empor, durchtränkte ihr dünnes Baumwollnachthemd und klebte es an ihre Haut. Unter ihr, im Wasser, schwebte das Stoffmuster mit den kleinen Goldfischen gleich neugieriger Wasserwesen, die sehen wollten, wer da in ihr eisiges Reich eingedrungen war. Leuchtende Fische waren es, mit wallenden Flossen, wie glühender hauchdünner Stoff im schwarzen Wasser, das ihr jetzt schon bis zur Taille reichte. Marie schaute suchend um sich, kniff die Augen zusammen, um etwas zu erkennen, an dem sie sich festhalten könnte. Aber alles oberhalb der silbrigen Wasseroberfläche war schwarz wie tiefste Traurigkeit. Marie blickte an sich herab und sah einen Körper so bleich und durchsichtig, als sei er schon nicht mehr aus dieser Welt, sondern bereits Teil des Wassers. Es gab nichts zum Festhalten. Selbst wenn sie etwas gefunden hätte, wäre sie zu schwach dazu gewesen, sich zu retten. Marie wusste das. Aber sie wusste auch, dass alles nur ein böser Traum war. Dass sie nicht im Wasser stand, sondern in ihrem Krankenbett lag. Dass die Kälte nur aus Einsamkeit und Angst bestand und dass die kleinen Fische, die um sie tanzten, nichts weiter waren, als das Muster auf ihrem Nachthemd. Sie hatte diesen Albtraum jede Nacht. Und er war immer gleich schlimm. Marie konnte sich nicht helfen. Weder im Traum noch im wirklichen Leben. Maries Arme waren schmaler, als die Arme anderer Kinder, ihre Beine waren gerade und lang, aber so viel dünner, als die der anderen Mädchen, die tagsüber draußen im Garten rannten und fangen spielten, oder mit den Eltern Fahrrad fuhren. Marie durfte nicht rennen, mit anderen Kindern fangen spielen oder mit den Eltern Fahrrad fahren. Marie musste immer langsam laufen. Die Ärzte hatten Ihr verboten zu rennen, zu toben, zu schwimmen und ein Fahrrad besaß sie erst gar nicht.
Titel
Marie
Untertitel
Die 3 Augen der Meerjungfrauen, Band 1
Illustrator
Übersetzer
EAN
9783864690037
ISBN
978-3-86469-003-7
Format
E-Book (epub)
Hersteller
Herausgeber
Veröffentlichung
12.12.2011
Digitaler Kopierschutz
frei
Dateigrösse
0.21 MB
Anzahl Seiten
69
Jahr
2011
Untertitel
Deutsch
Lesemotiv