Kritzeleien und Graffiti werden alltagstheoretisch als Vandalismus und somit als grundlegend negativ konnotierte Ausdrucksformen bezeichnet. Jedoch lassen sich vandalistische Praktiken als akteursseitige 'Gebrauchsspuren' oder Inbesitznahmen' lesen, die im Rahmen dieser Studie als manifester Bestandteil einer Schularchitektur rekonstruiert werden. Vor dem raumtheoretischen Hintergrund sind die latenten Bedeutungsstrukturen der sog. Maskierungen des Schulraums zu verorten und hinsichtlich der Frage nach inhärenten Bildungspotentialen zu diskutieren.
Vandalismus zwischen Straftat und Kunstform Schule als LernRaum: Neuer Begriff von Schularchitektur Aktuelle Studie zu Modifikationen schulischer Organisation Includes supplementary material: sn.pub/extras
Autorentext
Ina Herrmann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Duisburg-Essen, Fakultät für Bildungswissenschaften.
Inhalt
Spurenlesen: Eine Ein- und Anleitung.- Spurensuche: Vandalismus Versuche einer multi-perspektivischen Begriffsfassung.- Spurenkunde: Raumtheoretischer Bezugsrahmen.- Spurensicherung: Explikation der Fallauswahl und Darstellung der Forschungsmethoden.- Spurenanalyse: Fallspezifische Begründungen manifestierter Raumaneignungen.- Spurenvergleich: Bedeutungsstrukturen maskierender Praktiken für schulische Organisationen.