Pr- und perinatale Risikofaktoren hinsichtlich der Ausbildung von spteren kognitiven und motorischen Entwicklungsretardierungen sind hinreichend belegt. Unklar ist, welche Faktoren vorwiegend emotionale kinderpsychiatrische Strungen begnstigen. In dieser Studie wurden 260 Patienten mit kinder- und jugendpsychiatrischen Strungsbildern (Jahrgnge 1995-2005) monozentrisch-retrospektiv untersucht. Differenziert wurden die Auswirkungen psychosozialer und geburtsbezogener Komplikationen im Hinblick auf klinische Strungen. Die Auswertung ergab Signifikanzen zwischen psychosozialen Aspekten und emotionalen Strungen. Auch positiv konnotierte Ereignisse wie Heirat der Eltern whrend der Schwangerschaft knnen fr das Kind ein belastendes Ereignis darstellen. Der Geburtsmodus hatte keinen Einflu auf die Entwicklung psychischer Strungen. Auch lieen sich Folgen komplizierter Geburten im Sinne eines „Geburtstraumas“ nicht nachweisen. Die Untersuchung legt nahe, frhzeitig neben der „funktionalen“ Geburtsvorbereitung Aspekte psychosozialer Begleitung in den Fokus zu rcken (u.a. Aspekte der Bindung, Klrung innerfamilirer bertragungen, Einstellung zur Geburt). In diesem Zusammenhang werden Anregungen fr eine psychosoziale Begleitung Schwangerer im Rahmen aufsuchender Hilfen gegeben und Schwierigkeiten aufgezeigt.
Klappentext
Prä- und perinatale Risikofaktoren hinsichtlich der Ausbildung von späteren kognitiven und motorischen Entwicklungsretardierungen sind hinreichend belegt. Unklar ist, welche Faktoren vorwiegend emotionale kinderpsychiatrische Störungen begünstigen. In dieser Studie wurden 260 Patienten mit kinder- und jugendpsychiatrischen Störungsbildern (Jahrgänge 1995-2005) monozentrisch-retrospektiv untersucht. Differenziert wurden die Auswirkungen psychosozialer und geburtsbezogener Komplikationen im Hinblick auf klinische Störungen. Die Auswertung ergab Signifikanzen zwischen psychosozialen Aspekten und emotionalen Störungen. Auch positiv konnotierte Ereignisse wie Heirat der Eltern während der Schwangerschaft können für das Kind ein belastendes Ereignis darstellen. Der Geburtsmodus hatte keinen Einfluß auf die Entwicklung psychischer Störungen. Auch ließen sich Folgen komplizierter Geburten im Sinne eines „Geburtstraumas“ nicht nachweisen. Die Untersuchung legt nahe, frühzeitig neben der „funktionalen“ Geburtsvorbereitung Aspekte psychosozialer Begleitung in den Fokus zu rücken (u.a. Aspekte der Bindung, Klärung innerfamiliärer Übertragungen, Einstellung zur Geburt). In diesem Zusammenhang werden Anregungen für eine psychosoziale Begleitung Schwangerer im Rahmen aufsuchender Hilfen gegeben und Schwierigkeiten aufgezeigt.