Nach einem unerwarteten Karriere-Aus sucht Vienna Price Zuflucht in Hope Harbor. Eigentlich will sie dort nur ihre exzentrische Mutter besuchen, doch dann zieht die heruntergekommene Pension Strandblick ihre Aufmerksamkeit auf sich. Als Hotelmanagerin erkennt Vienna sofort das Potenzial des Hauses und die Herausforderungen. Leider verläuft die erste Begegnung mit dem vermeintlichen Besitzer alles andere als erfreulich Tierarzt Matt Quinn wittert in Vienna eine Chance, die in die Jahre gekommene Pension seiner Schwester zu retten. Doch kann er sie überzeugen zu bleiben? Kann es ihnen gemeinsam tatsächlich gelingen, der Pension neues Leben einzuhauchen? Und kann Hope Harbor seinem Ruf als Ort der zweiten Chancen auch in ihrem Fall gerecht werden?
Autorentext
Irene Hannon studierte Psychologie und Journalistik. Sie kündigte ihren Job bei einem Weltunternehmen, um sich dem Schreiben zu widmen. In ihrer Freizeit spielt sie in Gemeindemusicals mit und unternimmt Reisen. Die Bestsellerautorin lebt mit ihrem Mann in Missouri. www.irenehannon.com Instagram: irenehannonauthor Facebook: Irene Hannon
Leseprobe
Gütiger Himmel! Worauf in aller Welt hatte sich seine Schwester hier eingelassen? Matt Quinn trat so kräftig auf die Bremse, dass der Schotter unter den Reifen spritzte, als sein Mazda vor der Pension Strandblick, die seine Schwester etwas unüberlegt gekauft hatte, zum Stehen kam. Nach der langen Fahrt rieb er sich die Augen und versuchte, den allgegenwärtigen Knoten in seinem Magen zu vertreiben. Warum störte er sich an ein paar morschen Schindeln an der Außenfassade, den fehlenden Dachziegeln, den Schlaglöchern in der Zufahrt und dem schief hängenden Fensterladen im ersten Stock? Bestimmt sah das Innere des Gebäudes ganz anders aus. Trotzdem ließ der leere Parkplatz vermuten, dass er nicht der Einzige war, den der schlechte erste Eindruck des Gebäudes eher abschreckte. Hatte seine Schwester überhaupt Gäste? Der Knoten in seinem Magen zog sich wie die Schlinge eines Henkers noch enger zusammen. Allerdings hatte dieses Szenario auch eine positive Seite: Er würde hier genügend Ablenkung von seinen eigenen Problemen finden. Resigniert und enttäuscht nach Oregon zurückzukehren, war das Letzte, was Vienna Price je gewollt hatte. Aber da die Regeln ihres sorgfältig geplanten Lebens außer Kraft gesetzt worden waren, zog es sie zurück. Sie trat auf die Bremse und ließ ihren Blick über die Kleinstadt Hope Harbor schweifen, die sich unter ihr erstreckte. Während sie diese Szene auf sich wirken ließ, überkam sie eine große Ruhe, die die Anspannung in ihren Schultern vertrieb. Die reizvolle Kleinstadt sah immer noch genauso aus, wie Vienna sie von den gelegentlichen Wochenendausflügen, die Mama und sie während ihrer Kindheit und Jugend hierher unternommen hatten, in Erinnerung hatte. »Sie haben Ihr Ziel erreicht.« Da war es: Das zweite Gebäude hinter der Kreuzung Hauptstraße /Hafenstraße. Bevs Bücheroase. Sie bog auf einen Parkplatz und legte die Bremse ein, dann las Vienna das Banner, das über den Büchern im Schaufenster hing. Zeit, ein neues Kapitel aufzuschlagen! Dieser Spruch beschrieb treffend, was Mama sowohl beruflich als auch privat gemacht hatte. Wie viele Rentner eröffneten nach dreißig Berufsjahren ein neues Geschäft? Waren die meisten in dieser Lebensphase nicht froh, weniger Verantwortung und mehr Freizeit zu haben? Andererseits war ihre Mutter nicht so wie die meisten Menschen. Das war sie nie gewesen. Matt stand in der Schlange vor dem Taco-Stand im Hafen, von dem seine Schwester so geschwärmt hatte. Als er an die Reihe kam, trat er ans Verkaufsfenster und warf auf der Suche nach einer Speisekarte einen Blick ins Innere des weißen Wagens. »Ich mache jeden Tag nur eine einzige Sorte Tacos«, lächelte ihn der Koch mit einem Augenzwinkern an. »Heute gibt es Blaumäulchen. Wollen Sie welche?« »Sehr gerne.« »Sind Sie neu in der Stadt oder nur auf der Durchreise?« Der Koch nahm eine Avocado aus einer Schüssel, untersuchte sie von allen Seiten und begann dann, sie kleinzuschneiden. »Beides. Aber meine Durchreise dauert länger. Ich werde ungefähr einen Monat hier sein.« »Das kommt selten vor. Die meisten Besucher verbringen in unserem schönen Städtchen nur einen oder maximal zwei Tage. Es sei denn, Sie haben Verwandte hier.« »Meiner Schwester gehört die Pension Strandblick.« »Ich bin übrigens Charley Lopez. Freut mich, Sie kennenzulernen.« Charley legte drei Maistortillas auf den Grill und warf eine Handvoll rote Zwiebeln in eine Pfanne. »Ich habe gehört, dass Kay für längere Zeit verreist ist.« »Ja. Sie hilft einer Freundin, die eine größere Operation vor sich hat.« »Respekt! Die Welt könnte mehr Mitgefühl und Freundlichkeit vertragen. Es ist großzügig von Ihnen, sich um die Pension zu kümmern, während Kay nicht da ist.« »Das tue ich nicht ganz uneigennützig. Ein wenig Urlaub und Erholung werden mir guttun.« »Erholungspausen braucht unsere Seele.« Der Tacokoch wendete den Fisch. »Ich finde es schade, dass Kay im Moment keine Zimmer vermietet, aber ich verstehe ihre Gründe. Der erste Eindruck ist entscheidend und die Pension könnte ein paar Schönheitsreparaturen ganz gut vertragen.« »Mehr als nur ein paar.« »Haben Sie vor, die Reparaturen durchzuführen?« Matt schnaubte. »Auf keinen Fall! Ich habe es zwar heute Morgen geschafft, eine verstopfte Toilette zu reparieren, aber damit sind meine handwerklichen Fähigkeiten auch schon erschöpft. Einem Hund oder einer Katze kann ich wieder auf die Beine helfen. Aber bei einem Haus bin ich überfordert.« »Sie sind Tierarzt?« »Ja.« Mit einem zustimmenden Nicken rührte der Mann die Zwiebeln um. »Sich um Gottes Geschöpfe zu kümmern, ist ein lobenswerter Beruf.« Charley holte eine Flasche Wasser aus einer Kühlbox. »Ich kann Ihnen Wasser einpacken, aber falls Sie gern Kaffee trinken, empfehle ich einen Besuch in der Perfekten Bohne. Ein Americano würde ausgezeichnet zu Ihren Tacos passen und die Atmosphäre dort ist unschlagbar. Das Café ist beruhigend, entspannend und inspirierend.« Genau die Umgebung, nach der er sich nach seinem anstrengenden Morgen sehnte. »Danke für den Tipp.« »Sie finden es eine Straße weiter an der Ecke Haupt- und Hafenstraße. Sie können es nicht verfehlen.« Er stellte die Wasserflasche beiseite, wickelte die drei Tacos in weißes Papier und steckte sie in eine Tüte. Als Matt seine Brieftasche zücken wollte, schüttelte Charley den Kopf. »Die erste Portion geht aufs Haus.« Der Mann schenkte ihm eine Portion Tacos? »Machen Sie das bei jedem?« »Bei Tagesgästen nicht. Aber Sie sind ja eine Weile hier und ich will Sie ermutigen, wiederzukommen.« »Darauf können Sie sich verlassen.« »Sehen Sie? Großzügigkeit zahlt sich aus.« Mit einem schiefen Grinsen rückte er seine Baseballkappe gerade. »Lassen Sie sich die Tacos und den Kaffee schmecken. Ich denke, Ihnen wird die Atmosphäre in der Perfekten Bohne gefallen.« Fünf Minuten später saß Matt mit einem Americano an einem Tisch vor dem Panoramafenster mit Blick auf die Straße und biss in seinen ersten Taco. Wow. Hope Harbor war vielleicht nur ein winziger Punkt auf der Landkarte und in der kulinarischen Welt unbekannt, aber die Tacos und der Kaffee der Stadt waren erstklassig. Ein weiteres Argument, um Gäste für die Pension zu gewinnen, falls sich Kay entscheiden sollte, sie zu behalten. Unabhängig von ihrer Entscheidung war es seine Aufgabe, jemanden zu finden, der die nötigen Renovierungsarbeiten durchführen und damit schon nächste Woche beginnen konnte. Aber wenn er noch länger bei seinem Kaffee saß, käme er damit nicht weiter. Matt trank seine Tasse aus, wischte sich mit einer Serviette den Mund ab und entwarf bereits einen Plan, während er sich von seinem Platz erhob. Handwerker und Baufirmen googeln. Die Werbeanzeigen in der neuesten Ausgabe des Hope Harbor Herald, die in Kays Küche lag, durchgehen. Mit dieser Strategie im Kopf entsorgte er seinen Müll, begab sich zur Tür und warf einen Blick auf den freundlichen Barista …
Autorentext
Irene Hannon studierte Psychologie und Journalistik. Sie kündigte ihren Job bei einem Weltunternehmen, um sich dem Schreiben zu widmen. In ihrer Freizeit spielt sie in Gemeindemusicals mit und unternimmt Reisen. Die Bestsellerautorin lebt mit ihrem Mann in Missouri. www.irenehannon.com Instagram: irenehannonauthor Facebook: Irene Hannon
Leseprobe
Gütiger Himmel! Worauf in aller Welt hatte sich seine Schwester hier eingelassen? Matt Quinn trat so kräftig auf die Bremse, dass der Schotter unter den Reifen spritzte, als sein Mazda vor der Pension Strandblick, die seine Schwester etwas unüberlegt gekauft hatte, zum Stehen kam. Nach der langen Fahrt rieb er sich die Augen und versuchte, den allgegenwärtigen Knoten in seinem Magen zu vertreiben. Warum störte er sich an ein paar morschen Schindeln an der Außenfassade, den fehlenden Dachziegeln, den Schlaglöchern in der Zufahrt und dem schief hängenden Fensterladen im ersten Stock? Bestimmt sah das Innere des Gebäudes ganz anders aus. Trotzdem ließ der leere Parkplatz vermuten, dass er nicht der Einzige war, den der schlechte erste Eindruck des Gebäudes eher abschreckte. Hatte seine Schwester überhaupt Gäste? Der Knoten in seinem Magen zog sich wie die Schlinge eines Henkers noch enger zusammen. Allerdings hatte dieses Szenario auch eine positive Seite: Er würde hier genügend Ablenkung von seinen eigenen Problemen finden. Resigniert und enttäuscht nach Oregon zurückzukehren, war das Letzte, was Vienna Price je gewollt hatte. Aber da die Regeln ihres sorgfältig geplanten Lebens außer Kraft gesetzt worden waren, zog es sie zurück. Sie trat auf die Bremse und ließ ihren Blick über die Kleinstadt Hope Harbor schweifen, die sich unter ihr erstreckte. Während sie diese Szene auf sich wirken ließ, überkam sie eine große Ruhe, die die Anspannung in ihren Schultern vertrieb. Die reizvolle Kleinstadt sah immer noch genauso aus, wie Vienna sie von den gelegentlichen Wochenendausflügen, die Mama und sie während ihrer Kindheit und Jugend hierher unternommen hatten, in Erinnerung hatte. »Sie haben Ihr Ziel erreicht.« Da war es: Das zweite Gebäude hinter der Kreuzung Hauptstraße /Hafenstraße. Bevs Bücheroase. Sie bog auf einen Parkplatz und legte die Bremse ein, dann las Vienna das Banner, das über den Büchern im Schaufenster hing. Zeit, ein neues Kapitel aufzuschlagen! Dieser Spruch beschrieb treffend, was Mama sowohl beruflich als auch privat gemacht hatte. Wie viele Rentner eröffneten nach dreißig Berufsjahren ein neues Geschäft? Waren die meisten in dieser Lebensphase nicht froh, weniger Verantwortung und mehr Freizeit zu haben? Andererseits war ihre Mutter nicht so wie die meisten Menschen. Das war sie nie gewesen. Matt stand in der Schlange vor dem Taco-Stand im Hafen, von dem seine Schwester so geschwärmt hatte. Als er an die Reihe kam, trat er ans Verkaufsfenster und warf auf der Suche nach einer Speisekarte einen Blick ins Innere des weißen Wagens. »Ich mache jeden Tag nur eine einzige Sorte Tacos«, lächelte ihn der Koch mit einem Augenzwinkern an. »Heute gibt es Blaumäulchen. Wollen Sie welche?« »Sehr gerne.« »Sind Sie neu in der Stadt oder nur auf der Durchreise?« Der Koch nahm eine Avocado aus einer Schüssel, untersuchte sie von allen Seiten und begann dann, sie kleinzuschneiden. »Beides. Aber meine Durchreise dauert länger. Ich werde ungefähr einen Monat hier sein.« »Das kommt selten vor. Die meisten Besucher verbringen in unserem schönen Städtchen nur einen oder maximal zwei Tage. Es sei denn, Sie haben Verwandte hier.« »Meiner Schwester gehört die Pension Strandblick.« »Ich bin übrigens Charley Lopez. Freut mich, Sie kennenzulernen.« Charley legte drei Maistortillas auf den Grill und warf eine Handvoll rote Zwiebeln in eine Pfanne. »Ich habe gehört, dass Kay für längere Zeit verreist ist.« »Ja. Sie hilft einer Freundin, die eine größere Operation vor sich hat.« »Respekt! Die Welt könnte mehr Mitgefühl und Freundlichkeit vertragen. Es ist großzügig von Ihnen, sich um die Pension zu kümmern, während Kay nicht da ist.« »Das tue ich nicht ganz uneigennützig. Ein wenig Urlaub und Erholung werden mir guttun.« »Erholungspausen braucht unsere Seele.« Der Tacokoch wendete den Fisch. »Ich finde es schade, dass Kay im Moment keine Zimmer vermietet, aber ich verstehe ihre Gründe. Der erste Eindruck ist entscheidend und die Pension könnte ein paar Schönheitsreparaturen ganz gut vertragen.« »Mehr als nur ein paar.« »Haben Sie vor, die Reparaturen durchzuführen?« Matt schnaubte. »Auf keinen Fall! Ich habe es zwar heute Morgen geschafft, eine verstopfte Toilette zu reparieren, aber damit sind meine handwerklichen Fähigkeiten auch schon erschöpft. Einem Hund oder einer Katze kann ich wieder auf die Beine helfen. Aber bei einem Haus bin ich überfordert.« »Sie sind Tierarzt?« »Ja.« Mit einem zustimmenden Nicken rührte der Mann die Zwiebeln um. »Sich um Gottes Geschöpfe zu kümmern, ist ein lobenswerter Beruf.« Charley holte eine Flasche Wasser aus einer Kühlbox. »Ich kann Ihnen Wasser einpacken, aber falls Sie gern Kaffee trinken, empfehle ich einen Besuch in der Perfekten Bohne. Ein Americano würde ausgezeichnet zu Ihren Tacos passen und die Atmosphäre dort ist unschlagbar. Das Café ist beruhigend, entspannend und inspirierend.« Genau die Umgebung, nach der er sich nach seinem anstrengenden Morgen sehnte. »Danke für den Tipp.« »Sie finden es eine Straße weiter an der Ecke Haupt- und Hafenstraße. Sie können es nicht verfehlen.« Er stellte die Wasserflasche beiseite, wickelte die drei Tacos in weißes Papier und steckte sie in eine Tüte. Als Matt seine Brieftasche zücken wollte, schüttelte Charley den Kopf. »Die erste Portion geht aufs Haus.« Der Mann schenkte ihm eine Portion Tacos? »Machen Sie das bei jedem?« »Bei Tagesgästen nicht. Aber Sie sind ja eine Weile hier und ich will Sie ermutigen, wiederzukommen.« »Darauf können Sie sich verlassen.« »Sehen Sie? Großzügigkeit zahlt sich aus.« Mit einem schiefen Grinsen rückte er seine Baseballkappe gerade. »Lassen Sie sich die Tacos und den Kaffee schmecken. Ich denke, Ihnen wird die Atmosphäre in der Perfekten Bohne gefallen.« Fünf Minuten später saß Matt mit einem Americano an einem Tisch vor dem Panoramafenster mit Blick auf die Straße und biss in seinen ersten Taco. Wow. Hope Harbor war vielleicht nur ein winziger Punkt auf der Landkarte und in der kulinarischen Welt unbekannt, aber die Tacos und der Kaffee der Stadt waren erstklassig. Ein weiteres Argument, um Gäste für die Pension zu gewinnen, falls sich Kay entscheiden sollte, sie zu behalten. Unabhängig von ihrer Entscheidung war es seine Aufgabe, jemanden zu finden, der die nötigen Renovierungsarbeiten durchführen und damit schon nächste Woche beginnen konnte. Aber wenn er noch länger bei seinem Kaffee saß, käme er damit nicht weiter. Matt trank seine Tasse aus, wischte sich mit einer Serviette den Mund ab und entwarf bereits einen Plan, während er sich von seinem Platz erhob. Handwerker und Baufirmen googeln. Die Werbeanzeigen in der neuesten Ausgabe des Hope Harbor Herald, die in Kays Küche lag, durchgehen. Mit dieser Strategie im Kopf entsorgte er seinen Müll, begab sich zur Tür und warf einen Blick auf den freundlichen Barista …
Titel
Eine Pension zum Verlieben
Autor
Übersetzer
EAN
9783963627323
Format
E-Book (epub)
Hersteller
Veröffentlichung
01.06.2025
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Anzahl Seiten
346
Auflage
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