Blätter, die an Ella haften bleiben, sie festhalten, ihr Atem auf ihrer Haut. Der nahe Dschungel wird bedrohlicher, je länger sich Ella in dem kleinen kolumbianischen Dorf aufhält. Die Flucht vor ihrer Vergangenheit hat sie hierhergebracht. Doch jene Zeit lässt sich nicht vergessen. Nicht ihre Kindheit in Wien ohne Vater und mit einer psychisch kranken Mutter, nicht die Jugend bei ihrer Tante und dessen Mann in Paris, der ihre emotionale Abhängigkeit ausgenutzt hatte. Das undurchdringliche Dickicht, das sie umgibt, ruft diese Erinnerungen hervor. Und während die politischen Unruhen im Land zunehmen, scheint es Ella, als würde sie langsam mit dem Dschungel verwachsen. In dessen Überwucherung durchlebt Ella ein Bewegen in einer Gesellschaft, die nur noch wenig hat, an dem man sich festhalten kann.

Autorentext

Isabella Feimer, 1976 geboren, studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft in Wien und arbeitet seit 1999 als freie Theaterregisseurin und Schriftstellerin. Sie verfasst Romane, Lyrik, Reiseprosa und Essays. Für ihre Romane erhielt sie zahlreiche Stipendien und Preise, u.a. war sie für den renommierten Bachmann-Preis nominiert. Zu ihren Inspirationsquellen zählen ihre Reisen und die Beschäftigung mit Bildender Kunst. 2022 wurde ihr Roman "Frieda" für die Veranstaltungsförderung des Büchereiverband Österreich ausgewählt. Zuletzt erschienen: Cadavre exquis (Erzählung, Literaturedition NÖ 2021) und Langeweile (Essay, K&S 2022).

Zuletzt bei Braumüller erschienen: "Trophäen" (2015), "stella maris" (2017), "Frieda" (2022).

Titel
Wir könnten Dschungel sein
EAN
9783992003655
Format
E-Book (epub)
Veröffentlichung
12.12.2024
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
3.71 MB
Anzahl Seiten
208
Lesemotiv