Der Pianist und Komponist Alfred Grünfeld (18521924) hat "Wiens musikalischen Gedanken am Flügel vertreten", schreibt Julius Korngold 1924. Als Virtuose, Salonpianist und "Liebling" der High Society trat er vor Familien des jüdischen Großbürgertums, in aristokratischen Häusern sowie an in- und ausländischen Höfen auf. Konzertreisen führten ihn durch Österreich-Ungarn, Deutschland, Russland, Rumänien und in die Vereinigten Staaten. Der Großteil seiner rund 100 Kompositionen, mehrheitlich Salon- und Virtuosenstücke für Klavier, sind heute vergessen, bis auf seine Transkriptionen nach Melodien des mit ihm befreundeten Johann Strauss (z. B. Frühlingsstimmen Walzer). Die Einspielungen, die er ein Pionier der Tonaufnahme auf Wachsrollen für Edison Phonograph, Notenrollen für mechanische Klaviere und Schallplatten hinterlassen hat, dokumentieren den "Lyriker am Klavier". Diese erste Alfred Grünfeld-Biografie beleuchtet seine Wirkungsstätten, seine Karrieren und sein Privatleben anhand von Briefen und Erinnerungen, Charakterisierungen von Weggefährten und Zeitungsberichten. Der Anhang veröffentlicht u. a. den Werkkatalog und ein Verzeichnis der von Grünfeld eingespielten Tonträger. Den Humor des Pianisten überliefert eine Anekdote aus "Der Morgen. Wiener Montagsblatt" vom 28. Mai 1923: Bei der Aufführung eines Requiems wirkte Grünfeld mit und als die letzten Akkorde verklungen waren, stürzte ein sich outriert begeistert zeigender Enthusiast auf Grünfeld mit den Worten zu "Meister, wenn ich einmal gestorben bin, muß mich Ihr Spiel begleiten." "Gut", erwiderte Grünfeld, "was wollen Sie hören?"
Autorentext
Inhalt
VON PRAG NACH BERLIN Kindheit und Jugend in Prag (18521868) Lehrjahre in Berlin (18681872) "Ich will doch lieber vollkommen in die Welt treten als unvollkommen" Alfred Grunfeld zu Besuch bei Franz Liszt in Weimar 1869 und 1870 Gustav Mahler Pensionsgast bei Familie Grunfeld in Prag (18711872) Konkurs von Moriz und Regina Grunfeld 1872 DER "PIANIST WIENS" Auf dem Weg "Wien gefällt mir sehr gut und ich hoffe, daß auch ich Wien gefallen werde" Klavierfabrikant Ludwig Bösendorfer Freund und Gönner Der Virtuose Ein genialer Improvisator Der Star im Großen Musikvereinssaal Interpret und Förderer zeitgenössischer Komponisten Begehrter Kammermusikpartner Gemeinsame Konzerte mit den Streichquartetten Hellmesberger und Rosé Hans von Bulow und Alfred Grunfeld Von der kunstlerischen Ambivalenz und der Bewunderung des "Klavierclowns" fur den "Klavierzauberer" Zusammenarbeit mit großen Wiener Orchestern und ihren Dirigenten Wiener Konzertalltag Der "charmante Salonlöwe unter den Pianisten" Alfred Grunfeld und der Wiener Kaiserhof Lehrtätigkeit Von der finanziellen Notwendigkeit bis zur Begabtenförderung DER RASTLOSE KURGAST In den böhmischen Kurorten Marienbad, Franzensbad und Karlsbad (18721923) Baden bei Wien (18771923) Ruckzugsort und Wirkungsstätte "KÜNSTLERFAHRTEN" "ES WAR WIEDER EIN TRIUMPH, KOLOSSAL, PYRAMIDAL, PHENOMENAL" Fruhe Konzerte in London 1876, 1879 In den mondänen Städten Paris, Nizza und Monte-Carlo Konzerte in Russland (18821902) "goldene Zeiten fur den Kunstler" Bei Carmen Sylva, der dichtenden rumänischen Königin Konzerte in Deutschland Eine Konzertreise nach Dänemark, Norwegen und Schweden 1889 Ein halbes Jahr "Parforce-Tour" durch Amerika (18911892) Eine Orientreise Konzert beim Sultan in Konstantinopel 1900 Reisealltag Österreich-Ungarn DER KOMPONIST "Sängers Voruberzieh'n" "Galante" Salonmusik und vergessene Virtuosenstucke "Wenn ich Johann Strauss spiele, fuhle ich mich in die höchsten Regionen des Entzuckens versetzt" Alfred Grunfeld und seine Verleger Verschollene Virtuosenstucke Kriegsbedingte Verkäufe und ein Prozess um Manuskripte und Urheberrechte (19261927) Buhnenwerke DER AUFNAHME-PIONIER Wachsrollen fur Edison Phonograph Schallplatten Notenrollen fur das Reproduktionsklavier Welte-Mignon Notenrollen fur das Kunstspielklavier Phonola "GOTT ERHALTE DICH NOCH LANGE NICHT" Mitglied diskreter Gesellschaften: Grune Insel, Schlaraffia, Freimaurer Gesellschaftliche Verpflichtungen und private Vorlieben Beste Freunde und geliebte Frauen Familienbande Alfred Grunfelds Tod Nachleben ANHANG Alfred Grunfeld erzählt Werkkatalog Tonaufnahmen und Einspielungen (18891914) Familienbaum Alfred Grunfeld Kompositionswidmungen an Alfred Grunfeld Bibliographie Index
Autorentext
Isabella Sommer ist Instrumentalpädagogin und Musikwissenschafterin; Mitarbeit an der Herausgabe von Werkkatalogen; Vorträge und Publikationen mit Schwerpunkt Familie Johann Strauss; Erforschung und Dokumentation der Musik auf Phonola Notenrollen; 2017 Kuratorin der Ausstellung "Alfred Grünfeld - Der Pianist Wiens" in der Wienbibliothek.
Inhalt
VON PRAG NACH BERLIN Kindheit und Jugend in Prag (18521868) Lehrjahre in Berlin (18681872) "Ich will doch lieber vollkommen in die Welt treten als unvollkommen" Alfred Grunfeld zu Besuch bei Franz Liszt in Weimar 1869 und 1870 Gustav Mahler Pensionsgast bei Familie Grunfeld in Prag (18711872) Konkurs von Moriz und Regina Grunfeld 1872 DER "PIANIST WIENS" Auf dem Weg "Wien gefällt mir sehr gut und ich hoffe, daß auch ich Wien gefallen werde" Klavierfabrikant Ludwig Bösendorfer Freund und Gönner Der Virtuose Ein genialer Improvisator Der Star im Großen Musikvereinssaal Interpret und Förderer zeitgenössischer Komponisten Begehrter Kammermusikpartner Gemeinsame Konzerte mit den Streichquartetten Hellmesberger und Rosé Hans von Bulow und Alfred Grunfeld Von der kunstlerischen Ambivalenz und der Bewunderung des "Klavierclowns" fur den "Klavierzauberer" Zusammenarbeit mit großen Wiener Orchestern und ihren Dirigenten Wiener Konzertalltag Der "charmante Salonlöwe unter den Pianisten" Alfred Grunfeld und der Wiener Kaiserhof Lehrtätigkeit Von der finanziellen Notwendigkeit bis zur Begabtenförderung DER RASTLOSE KURGAST In den böhmischen Kurorten Marienbad, Franzensbad und Karlsbad (18721923) Baden bei Wien (18771923) Ruckzugsort und Wirkungsstätte "KÜNSTLERFAHRTEN" "ES WAR WIEDER EIN TRIUMPH, KOLOSSAL, PYRAMIDAL, PHENOMENAL" Fruhe Konzerte in London 1876, 1879 In den mondänen Städten Paris, Nizza und Monte-Carlo Konzerte in Russland (18821902) "goldene Zeiten fur den Kunstler" Bei Carmen Sylva, der dichtenden rumänischen Königin Konzerte in Deutschland Eine Konzertreise nach Dänemark, Norwegen und Schweden 1889 Ein halbes Jahr "Parforce-Tour" durch Amerika (18911892) Eine Orientreise Konzert beim Sultan in Konstantinopel 1900 Reisealltag Österreich-Ungarn DER KOMPONIST "Sängers Voruberzieh'n" "Galante" Salonmusik und vergessene Virtuosenstucke "Wenn ich Johann Strauss spiele, fuhle ich mich in die höchsten Regionen des Entzuckens versetzt" Alfred Grunfeld und seine Verleger Verschollene Virtuosenstucke Kriegsbedingte Verkäufe und ein Prozess um Manuskripte und Urheberrechte (19261927) Buhnenwerke DER AUFNAHME-PIONIER Wachsrollen fur Edison Phonograph Schallplatten Notenrollen fur das Reproduktionsklavier Welte-Mignon Notenrollen fur das Kunstspielklavier Phonola "GOTT ERHALTE DICH NOCH LANGE NICHT" Mitglied diskreter Gesellschaften: Grune Insel, Schlaraffia, Freimaurer Gesellschaftliche Verpflichtungen und private Vorlieben Beste Freunde und geliebte Frauen Familienbande Alfred Grunfelds Tod Nachleben ANHANG Alfred Grunfeld erzählt Werkkatalog Tonaufnahmen und Einspielungen (18891914) Familienbaum Alfred Grunfeld Kompositionswidmungen an Alfred Grunfeld Bibliographie Index
Titel
Alfred Grünfeld (18521924)
Untertitel
Der "Pianist Wiens"
Autor
EAN
9783990125458
Format
E-Book (pdf)
Hersteller
Genre
Veröffentlichung
14.03.2022
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
65.9 MB
Anzahl Seiten
428
Lesemotiv
Unerwartete Verzögerung
Ups, ein Fehler ist aufgetreten. Bitte versuchen Sie es später noch einmal.