Politikverdrossenheit und Misstrauen gegenüber Politikern hat in den westlichen Demokratien ein beachtliches Ausmaß angenommen. Gewählt werden häufig Personen und Bewegungen, die sich als »antipolitisch« verstehen, wie der italienische Ex-Komiker Beppe Grillo mit seiner Anti-Partei »Fünf-Sterne-Bewegung«. In seinem Blog plädiert Grillo für totale Transparenz und direkte Demokratie.
Dank der scheinbar horizontalen Partizipationsmöglichkeiten durch das Netz liegen die Träume von direkter Demokratie voll im Trend. Traditionelle Eliten können - so die Vorstellung - durch eine neue digitale Polis ersetzt werden, die ohne die eingerosteten delegitimierten Institutionen einer Repräsentativdemokratie auskommt. Doch was bedeutet überhaupt »direkte« Demokratie? Und was passiert, wenn das Volk alle grundlegenenden politischen Entscheidungen in direkter Abstimmung trifft? Welchen Einfluss haben Affekte auf das Verhalten der Masse im Netz? Und ist es nicht nur ein kleiner Schritt von der direkten Demokratie zur direkten Demagogie?
Saint Victor stellt die so schön klingende Forderung nach einer direkten Demokratie mittels der Errungenschaften des Web 2.0 auf den Prüfstand und zeigt, dass es sich bei dem Phänomen einer (zumindest potenziell) fortschrittlich auftretenden Antipolitik um eine Entpolitisierung handelt, die neue Unterdrückungsformen ermöglicht und fördert.



Autorentext

Jacques des Saint Victor ist Professor für Rechtsgeschichte und Politik an der Universität Paris VIII Vincennes-Saint-Denis sowie Gastprofessor an der Università degli Studi Roma Tre. Er arbeitete als Anwalt und als Journalist bei Gigaro Économie und ist noch heute Kolumnist beim Figaro littéraire.



Zusammenfassung
Politikverdrossenheit und Misstrauen gegenuber Politikern hat in den westlichen Demokratien ein beachtliches Ausma angenommen. Gewahlt werden haufig Personen und Bewegungen, die sich als "e;antipolitisch"e; verstehen, wie der italienische Ex-Komiker Beppe Grillo mit seiner Anti-Partei "e;Funf-Sterne-Bewegung"e;. In seinem Blog pladiert Grillo fur totale Transparenz und direkte Demokratie. Dank der scheinbar horizontalen Partizipationsmglichkeiten durch das Netz liegen die Trume von direkter Demokratie voll im Trend. Traditionelle Eliten knnen - so die Vorstellung - durch eine neue digitale Polis ersetzt werden, die ohne die eingerosteten delegitimierten Institutionen einer Reprsentativdemokratie auskommt. Doch was bedeutet berhaupt "e;direkte"e; Demokratie? Und was passiert, wenn das Volk alle grundlegenenden politischen Entscheidungen in direkter Abstimmung trifft? Welchen Einfluss haben Affekte auf das Verhalten der Masse im Netz? Und ist es nicht nur ein kleiner Schritt von der direkten Demokratie zur direkten Demagogie?Saint Victor stellt die so schn klingende Forderung nach einer direkten Demokratie mittels der Errungenschaften des Web 2.0 auf den Prfstand und zeigt, dass es sich bei dem Phnomen einer (zumindest potenziell) fortschrittlich auftretenden Antipolitik um eine Entpolitisierung handelt, die neue Unterdrckungsformen ermglicht und frdert.

Inhalt

Einleitung

Das Misstrauen ist keine "französische Besonderheit" mehr

Das Auftauchen der "neuen Subalternen"

"Die Welt verändern" ... für Google?

Das "Salander-Prinzip" oder der gefährliche Traum von der Transparenz

Die Enragés der direkten Demokratie

Bibliografie

Raymond Geuss - Republik, Markt, Demokratie

Zu den Autoren

Der Übersetzer

Titel
Die Antipolitischen
EAN
9783868546385
ISBN
978-3-86854-638-5
Format
E-Book (epub)
Veröffentlichung
02.03.2015
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
0.96 MB
Anzahl Seiten
130
Jahr
2015
Untertitel
Deutsch