"Körper" sind keine historischen Konstanten, sondern ihre Wahrnehmung und ihr Symbolgehalt können beachtlich variieren. Dies gilt besonders für das frühe römische Principat, als mit dem Princeps ein monarchischer Körper auftrat, der sich in einer angeblich republikanischen Gesellschaft bewegte. Während in spätrepublikanischer Zeit an der äußeren Erscheinung römischer Aristokraten vor allem Kleidung und Performanz gesellschaftlich relevant waren, traf diese traditionelle Wahrnehmung auf den Körper des Princeps nicht mehr zu. Gerade weil er dezidiert nicht monarchisch auftrat, wurde sein physischer Körper in republikanischer Zeit ein weitgehend normfreier Indikator von Individualität in ganz neuer Art bedeutsam. Damit führten gesellschaftliche und politische Veränderungen zu neuen Vorstellungen davon, was ein "Körper" eigentlich sei.

Autorentext
Jan B. Meister ist SNF-Eccellenza Professor an der Universität Bern, wo er ein Projekt zu spätantiken Herrscherkörpern leitet. Er forscht zur griechischen Archaik, der politischen Kultur Roms, historisch-anthropologischen Themen sowie zur Wissens- und Rezeptionsgeschichte.
Titel
Der Körper des Princeps
Untertitel
Zur Problematik eines monarchischen Körpers ohne Monarchie
EAN
9783515104944
ISBN
978-3-515-10494-4
Format
E-Book (pdf)
Herausgeber
Veröffentlichung
13.12.2013
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
1.55 MB
Anzahl Seiten
327
Jahr
2013
Untertitel
Deutsch
Lesemotiv