Wie paßt höfische Dichtung die Erfahrungen sozialen Miteinanders in die ihr zur Verfügung stehenden Redeordnungen? Diese Arbeit befragt erstmals ein breites Textcorpus aus Minnesang und ,erzählenden' Minnereden systematisch auf ein implizites Wissen vom Hof als einer sozialen Formation. Sie faßt ,Minne' als semantische Ressource für höfische Selbstauslegung auf und zeichnet an ,reden' und Liedern u.a. Reinmars und Walthers, an Wolframs Tageliedern und Winterliedern Neidharts Möglichkeiten des Minnediskurses nach, soziale Komplexität zu bearbeiten.

In dichten Analysen der personalen und institutionalisierten Beziehungsgeflechte, von Raumordnungen, Figurationen des Dritten und von Logiken des Agonalen (Konkurrenz, Aristophilie) erschließen die Untersuchungen Minnesang und Teilbereiche der spätmittelalterlichen Minnerede für wissenssoziologische Perspektiven.

Titel
Minne als Sozialmodell
Untertitel
Konstitutionsformen des Hfischen in Sang und ,rede' (12.-15. Jahrhundert)
EAN
9783825378561
Format
E-Book (pdf)
Veröffentlichung
04.03.2019
Digitaler Kopierschutz
Adobe-DRM
Dateigrösse
10.89 MB
Anzahl Seiten
532