Ein Essay über die Himmelsrichtungen als Inspirationsquellen für poetische Welt-Bilder. Der Raum als poetische Kategorie liegt buchstäblich in der Luft: Seine Koordinaten schreiben sich von seinem Verhältnis zu den »vier Winden«, den vier »Himmels-« oder »Weltrichtungen«, zu Norden, Süden, Osten, Westen her. Sie sind gleichermaßen räumliche Orientierungsmarken wie Vektoren der Imagination, konturieren damit nicht nur die äußere, sondern auch unsere innere Landkarte mit den Vorstellungen, die sie von Orten, Räumen, Landschaften erwecken. So haben sie auch eine eigene Poetik hervorgebracht, die an Gedichten von der Goethezeit bis heute sichtbar gemacht wird. Den dominierenden Raumbewegungen südwärts und westwärts treten andere, weniger determinierte Bewegungen zur Seite. Analog zur Verwirrung des Raumsinns im Technik- und Medienzeitalter verbinden sich die Himmelsrichtungen traumgleich zu neuen, flüchtigen Konstellationen oder wechseln ihre altbekannten Vorzeichen. Die Poetik der Himmelsrichtungen hält fest, wie und wo unser praktisches Raumdenken in poetische Anschauungen und Darstellungen umschlägt - und immer wieder von diesen korrigiert wird.

Autorentext
Jan Röhnert, geb. 1976, Lyriker und Literaturwissenschaftler, seit 2011 Heyne-Juniorprofessor an der TU Braunschweig. Er wurde ausgezeichnet mit dem Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis (2011), dem Harald-Gerlach-Stipendium 2010 und dem Lyrikdebütpreis des Berliner Literarischen Colloquiums 2003. Veröffentlichungen u.a.: Metropolen (2007); Springende Gedanken und flackernde Bilder. Lyrik im Zeitalter der Kinematographie (2007); Meine erstaunliche Fremdheit! Zur poetischen Topographie des Fremden am Beispiel von Rolf Dieter Brinkmanns Reiselyrik (2003)

Klappentext

Der Raum als poetische Kategorie liegt buchstäblich in der Luft: Seine Koordinaten schreiben sich von seinem Verhältnis zu den »vier Winden«, den vier »Himmels-« oder »Weltrichtungen«, zu Norden, Süden, Osten, Westen her. Sie sind gleichermaßen räumliche Orientierungsmarken wie Vektoren der Imagination, konturieren damit nicht nur die äußere, sondern auch unsere innere Landkarte mit den Vorstellungen, die sie von Orten, Räumen, Landschaften erwecken. So haben sie auch eine eigene Poetik hervorgebracht, die an Gedichten von der Goethezeit bis heute sichtbar gemacht wird. Den dominierenden Raumbewegungen südwärts und westwärts treten andere, weniger determinierte Bewegungen zur Seite. Analog zur Verwirrung des Raumsinns im Technik- und Medienzeitalter verbinden sich die Himmelsrichtungen traumgleich zu neuen, flüchtigen Konstellationen oder wechseln ihre altbekannten Vorzeichen. Die Poetik der Himmelsrichtungen hält fest, wie und wo unser praktisches Raumdenken in poetische Anschauungen und Darstellungen umschlägt - und immer wieder von diesen korrigiert wird.

Titel
»Nord liegt so nah wie West«
Untertitel
Kleine Poetik der Himmelsrichtungen
EAN
9783835325753
ISBN
978-3-8353-2575-3
Format
E-Book (pdf)
Herausgeber
Veröffentlichung
02.01.2014
Digitaler Kopierschutz
frei
Anzahl Seiten
119
Jahr
2014
Untertitel
Deutsch
Lesemotiv