Noch immer ist das Land Kant reich an staunenswerten Landschaften sowie wundersamen Tieren, Pflanzen, magischen Geschöpfen. Doch seit Ewigkeiten sind die Zugänge zwischen den ober- und unterirdischen Reichen verschlossen. Nur die Draufkanter an der Oberfläche leben in Frieden, während unten die Höhlenwockler weiter danach streben, die Drumkanter zu versklaven. Joldur, ein junger Draufkanter, zieht bangen Herzens aus, den bösen Fluch zu bannen. Ximdi, ein Mädchen der Drumkanter, gerät ohne ihr Wissen auf den ihr vorbestimmten Weg, seine Begleiterin zu werden. Krassnack aber, als Soldat der Höhlenwockler so ehrgeizig wie skrupellos, wünscht der Held eines Vernichtungskriegs zu werden. Drei unheimliche Parallelgeschichten, vom Autor zu einer fesselnden Saga verknüpft.

Jochen Gerbershagen, Jahrgang 1971, Bio-Medizintechnik-Ingenieur, entdeckte mit Mitte zwanzig seine Liebe zur Fantasy-Literatur. Zwei Jahrzehnte später entschied er sich, seinen Traum zu leben und wurde Autor. Er begann als Lyriker, nun erscheint bei Fabulus der erste Band seiner Fantasy-Saga 'Das Land Kant'. Fantasiereisen durch gewaltige Naturlandschaften begleiten ihn schon sein ganzes Leben.

Autorentext
Jochen Gerbershagen, Jahrgang 1971, Bio-Medizintechnik-Ingenieur, entdeckte mit Mitte zwanzig seine Liebe zur Fantasy-Literatur. Zwei Jahrzehnte später entschied er sich, seinen Traum zu leben und wurde Autor. Er begann als Lyriker, nun erscheint bei Fabulus der erste Band seiner Fantasy-Saga "Das Land Kant". Fantasiereisen durch gewaltige Naturlandschaften begleiten ihn schon sein ganzes Leben.

Leseprobe
Nachdem Ximdi erkannt hatte, was geschehen war, unternahm sie eine schmerzhafte Anstrengung, sich aus dem Felsspalt zu befreien. Ihr Leib tat ihr schrecklich weh und jede Bewegung ließ sie zusammenzucken. Blieb sie aber an Ort und Stelle, würde sie sterben. Sie stieß das auf ihr lastende Seil fort. Als das gelang, fand sie auch die Kraft, sich aus der Enge heraus zu zwängen. Das Licht des beginnenden Tages zeigte ihr, wo sie sich befand. Sie stand genau in der Mitte des Plateaus, auf dem sie die Nester mit den vielen Eiern gesehen hatte. Zu ihrer Überraschung wurden die Gelege weder bebrütet noch bewacht.

Ximdi nahm ihren Sammelsack, er war glücklicherweise noch an ihrem Gürtel befestigt, und legte alle Eier vorsichtig hinein, über 20 an der Zahl. Anschließend wickelte sie das restliche Seil auf, machte einen Knoten in das ausgefranste Ende und begab sich unter starken Schmerzen auf den Weg zurück.

Direkt nach oben war der Weg durch einen großen Überhang versperrt. Ximdi wich nach rechts aus und kletterte einen langen Sims entlang. Der war im Vergleich zu den anderen Felsen ziemlich glatt und sah aus, als ob man ihn künstlich angelegt hätte. Quadratische Löcher waren in ihn im Abstand von einem Schritt geschlagen worden. Ximdi folgte dem Sims etwa 300 Schritt; sie hatte völlig vergessen, dass sie ja wieder nach oben wollte. Am Ende öffnete sich eine Höhle, mannshoch und ganz sicher vor langer Zeit ebenfalls künstlich angelegt, denn der Boden war glatt und überzogen mit alten Flechten. Ein Tunnel.

Ohne Zögern ging sie hinein und kam nach wenigen Schritten an eine Treppe. Ximdi konnte sehen, dass entlang der Treppe kleine Scharten in den Fels eingelassen waren, um Licht hereinzulassen. Getrieben von Neugierde stieg sie die Stufen hinab. Zumindest fing sie damit an, denn die Treppe schien kein Ende zu haben und Ximdi folgte ihr geduldig. Nach einigen hundert Stufen wurden die Scharten tiefer und kurz darauf kam Ximdi zu einem kleinen Raum, der sie zwang, eine Kehre zu vollziehen. Sie musste um eine Ecke herum und dann führte die Treppe weiter nach unten, nun allerdings in entgegengesetzter Richtung.

Hier waren die Scharten auch wieder kürzer und es trennte sie nur eine dünne Wand von der Außenwelt. Auf ihrem Weg abwärts kam sie noch etliche Male an solchen Räumen vorbei. Ximdi hatte vor lauter Wissbegier die Zeit völlig vergessen und so war sie recht überrascht, als es immer dunkler im Gang der Treppe wurde, weil die Dämmerung eingesetzt hatte. Sie beschloss, bis zum nächsten Umkehrraum zu gehen und dort zu rasten. Proviant hatte sie keinen, da sie ja beim Sammeln keinen gebraucht hätte. Das einzig Essbare waren die Eier, doch Ximdi wagte es nicht, sie anzurühren, waren sie doch lebensnotwendig für ihr Volk. Die Eier waren ihr heilig.

Sie setzte die kostbare Last vorsichtig ab, nahm das Seil und legte es sich als halbwegs bequeme Unterlage zurecht. Sie muss te rasch eingeschlafen sein und lange geruht haben, denn als sie aufwachte, war es schon hell draußen. Sie fühlte sich gut, hatte keine Alpträume gehabt, und der tiefe, feste Schlaf hatte Schmerz und Erschöpfung vertrieben. Jedoch ärgerte sie sich, dass es schon so spät war, da sie sich vorgenommen hatte, an diesem Tag bis ganz nach unten zu kommen. Bei ihrem Abstieg war ihr bewusst geworden, wohin dieser Gang führte.

Sie hatte das Pinke Meer von oben gesehen. Sie hatte die Wellen gesehen. Wasser, das sich wild bewegte und bis zum Horizont ausbreitete. Sie wollte es unbedingt aus nächster Nähe betrachten und so fing sie an zu rennen. Stufe für Stufe ging es bergab und der Wind, der durch die Scharten blies, wurde immer stärker und lauter, bis er auf einmal verstummte und Ximdi das Rauschen des Meeres hörte.

Es war ein neues Geräusch für Ximdi und sie liebte es sofort. Es ließ sie ruhig werden. Ihre Schritte verlangsamten sich. Sie wollte diesem Meer in Würde und Respekt begegnen und nicht aus der
Titel
Das Land Kant
Untertitel
Joldur und die sieben Schlangen
EAN
9783944788654
Format
E-Book (epub)
Altersempfehlung
11 bis 18 Jahre
Hersteller
Herausgeber
Veröffentlichung
01.10.2018
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
1.52 MB
Anzahl Seiten
320
Features
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet
Lesemotiv