The frequent reference to nobility in literary texts as well as in the biographies of many authors of Romanticism is astonishing - whereas around 1800 nobility as a political concept had long been on the defensive. Analyses of texts of Novalis, Tieck, Kleist, Brentano, Eichendorff etc. show that aspects of meaning of "nobility" - such as "play", "gift economy", "chivalry" and "genealogy" - contribute to the concept of self-referential Romantic poetry. Moreover, at the threshold of modern authorship, the Romanticists oscillated between nobility due to birth and aristocratic distance to the literary market.

Autorentext

Jochen Strobel, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und Philipps-Universität Marburg.



Klappentext

Spätestens seit der Französischen Revolution geriet ,Adel' als politisches Konzept in die Defensive. In den literarischen Texten wie auch in den Lebensläufen zahlreicher Autoren der Romantik ist der Adel dennoch erstaunlich präsent. Analysen zu Texten von Novalis, Tieck, Kleist, Brentano, Eichendorff u.a. erweisen, dass Bedeutungsaspekte von ,Adel' wie ,Spiel', ,Anökonomie', ,Rittertum', ,Genealogie' (dem Adel zugeschriebene Praktiken also) zur Realisierung romantischer Transzendentalpoesie beitragen. An der Schwelle moderner Autorschaft bewegen sich zudem die Romantiker zwischen einem Adel der Geburt und einem Aristokratismus der Distanz zum literarischen Markt.
Kulturhistorische und literaturwissenschaftliche Fragestellungen werden verschränkt zu einer ,Kulturpoetik', einem "Studium der kollektiven Erzeugung unterschiedlicher kultureller Praktiken und d[er] Erforschung der Beziehungen zwischen ihnen" (Stephen Greenblatt): In ihrer Summe konfigurieren literarische und andere neue Entwürfe von ,Adel' "soziale Energie" noch im Zeichen des sozialen Abstiegs und des langsamen Abschieds von einer jahrhundertealten Kultur.

Titel
Eine Kulturpoetik des Adels in der Romantik
Untertitel
Verhandlungen zwischen 'Adeligkeit' und Literatur um 1800
EAN
9783110229400
ISBN
978-3-11-022940-0
Format
PDF
Hersteller
Veröffentlichung
28.10.2010
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Anzahl Seiten
479
Jahr
2010
Untertitel
Deutsch
Lesemotiv