Die Gromutter ist eine Schmugglerin. Ihre Enkelin hat eine Freundin, die einen Totenkopf besitzt. Einen echten. Die Postfrau wei, dass weihnachtliche Pakete Charakter haben und der Fleischer will nicht immer nur Fett essen. Aus dem Blickwinkel der kleinen drflichen Welt erzhlen die Geschichten leise und genau: Vom Blick eines Kindes in den Schrank des katholischen Pfarrers, vom Erinnern der Verkuferin aus dem Konsum, die einmal im Intershop gearbeitet hatte. Oder dem Tankwart, der auf Ablsung wartet. Und zwischen allen ein zotteliger gelber Hund. Irgendetwas stimmt nicht mit seinem Ohr. Geschichten wie Mosaiksteine aus den achtziger Jahren in der DDR. Vor und nach der Wende. Keine Sentimentalitt, ein przises Erzhlen zwischen Gegenwart und Vergangenem. Historisch fr die einen und wahrhaftig fr die anderen. Lebensbilder aus einem ausklingenden Land.
Autorentext
Aufgewachsen ist Johanna Marie Jakob dort, wo sie auch heute noch lebt: im Norden Thüringens, am Fuße des Harzes. Über ihrem Heimatdorf Großlohra wacht - oder besser: schläft - die halbvergessene Burgruine Lohra (altdeutsch: Lare), die von Historikern wegen ihrer romanischen Doppelkapelle geschätzt wird. Ein Wanderer benötigt von dort aus höchstens eine Stunde bis zur Basilika Münchenlohra (Mönkelare), ebenfalls romanischen Ursprungs. In Erfurt studierte sie Mathematik und Physik und kehrte wieder in die Heimat zurück, wo sie heute an einem Gymnasium unterrichtet. Als ihre beiden Kinder erwachsen wurden, fand sie die Zeit, sich einen lang gehegten Traum zu erfüllen. Die alten Mauern auf dem Berg faszinierten sie und sie wollte mehr über die Menschen und ihre Schicksale erfahren, die im Mittelalter auf Lohra gelebt hatten. Sie stieß auf eine Fülle von interessantem Material, das sie immer mehr in seinen Bann zog. Unter dem Namen Simone Knodel erschien 2004 im amicus- Verlag der erste historische Roman "Adelheid von Lare", im Jahre 2008 folgte "Radegunde von Thüringen". Doch jedes Jahrhundert birgt eine Fülle von Schicksalen und Persönlichkeiten. Sie fand die Geschichte der Judith von Lohra, Äbtissin im Kloster von Eschwege, und es entstand der dritte Roman: "Das Geheimnis der Äbtissin", der im Dezember 2011 beim Weltbild-Verlag erschien. Im Spätsommer 2014 verlegt sie eigenständig "Taterndorf", ein Roman über ihr Heimatdorf Friedrichslohra im damaligen Preußen. Es wird noch heute "Taternlohra" genannt, denn es gelangte im 19. Jahrhundert zu einer traurigen Berühmtheit, weil es seine ganz eigene Geschichte im Umgang mit Zigeunern schrieb. Seit 2015 gibt es eine Fortsetzung der Geschichte der Judith von Lare, die auch das Leben des römisch-deutschen Kaisers Heinrich VI. erzählt: "Das Erbe der Äbtissin" erscheint bei Droemer Knaur.
Inhalt
Das rote Heft Erster Teil Hinterdergrenze Die Großmutter Kinder froh Der Zöllner Der Transitfahrer Nachbar Klaus Westbesuch Die kleine Schwester Das Halstuch Der Lehrer Die Schule Die Verkäuferin Friedhofsgeschichten Glaubensstunde Einkaufen Die Postfrau Westpakete Zweiter Teil Hinter der Grenze 20. Mai 1989 Der Direktor Der Wirt Siggi Hinter der Grenze Der Tankwart Der Pastor Der Drücker Der Traktorist Glossar Über die Autorin