Bachelorarbeit aus dem Jahr 2025 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Note: 3,0, Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Geschichte Konstantins des Großen ist untrennbar mit der des Christentums verbunden. Sie beeinflussten sich gegenseitig und prägten die damalige Welt nachhaltig. Die Umbrüche dieser Zeit wirken bis heute nach und markieren einen Wendepunkt in der Geschichte des Römischen Reiches. Zu Beginn des vierten Jahrhunderts war das Reich im Zuge der Tetrarchie in vier Machtbereiche gegliedert. Die politische Ordnung war eng mit dem traditionellen römischen Polytheismus verknüpft, der durch kultische Rituale und regelmäßige Opferhandlungen das Verhältnis zwischen Staat und Göttern regulieren sollte. Das Christentum, das seit dem ersten Jahrhundert zunehmend Anhänger gewann, stand im Gegensatz zu dieser religiös-politischen Ordnung. Die Christen lehnten es ab, den heidnischen Göttern Opfer darzubringen, was sie immer wieder ins Visier staatlicher Verfolgung brachte . Insbesondere unter Diokletian erreichten diese Repressionen ihren Höhepunkt. Zu Beginn des 4. Jahrhunderts gewann Konstantin der Große zunehmend an politischer Bedeutung. Seine Regierungszeit war geprägt von der sogenannten Konstantinischen Wende und er war der erste römische Kaiser, der sich taufen ließ. Es war die Zeit, in der sich das Christentum mit Konstantins Machtübernahme von einer verfolgten zu einer bevorzugten Religion entwickelte. Konstantins Beziehung zum Christentum bildet bis heute einen zentralen Diskussionspunkt in der Forschung. Denn es stellt sich die Frage, ob seine Hinwendung zum Christentum auf persönlicher religiöser Überzeugung beruhte oder ob sie vielmehr ein gezielter politischer Schritt war, um seine Macht zu festigen und das Reich zu einen. Zahlreiche Historiker haben diese Fragestellung behandelt und diskutierten, ob Konstantin sich wirklich bekehrte oder lediglich eine religiöse Strömung nutzte, um seine Herrschaft zu legitimieren. Eine zentrale Quelle, um dieser Frage nachzugehen, ist die Vita Constantini des Eusebius von Caesarea. Sie schildert das Leben und Wirken Konstantins aus einer christlichen Perspektive. Die Vita Constantini und die darin enthaltende Sichtweise Eusebius' steht im Fokus dieser Arbeit, anhand derer ich der Frage nachgehe: 'Konstantins Hinwendung zum Christentum: Persönliche Überzeugung oder politisches Kalkül? Eine Analyse anhand Eusebius' Darstellung in der Vita Constantini.'