Mit Aufsatz zu Leben und Werk

»Ich kann mich nicht im Literarischen kasteien, ohne im Körperlichen auszuschweifen.« - (Joseph Roth in einem Brief an Stefan Zweig, 22. September 1930)

Joseph Roth - Literat, Denker, Provokateur, Trinker. Zeichnete er sich im Leben durch eine mentale Grobknochigkeit gegenüber fast alles und jedem aus, hinterließ er uns als Vertreter der »Neuen Sachlichkeit« auf Papier eine lupenreine und geschliffene Literatur.

Wegen seines maßlosen und rastlosen Lebens immer am Limit arbeitend, die Vorschüsse seiner Verleger längst schon aufgebraucht, erging er sich in Hasstiraden gegen seine »Kollegen« und eilte von Weltanschauung zu Weltanschauung, nur um doch heimatlos - im Geographischen wie im Seelischen - zu bleiben. Letztlich hatte er nur die Literatur als Heimat. Wie auch sein Meiste-Zeit-Freund Stefan Zweig: wieder ein Gescheiterter, wieder ein Getriebener der Weltpolitiken.

Hinterlassen hat er uns mächtige und bedeutsame Werke des frühen 20. Jahrhunderts: »Der Radetzkymarsch«, »Hiob«, »Die Flucht ohne Ende« - jedes einzelne Buch hätte schon zu einem erfüllten Dichterleben gereicht.

Es gehören gesunde Nerven zu diesem Leben und eine große Portion revolutionärer Überzeugung. Denn man muß voraussetzen, daß die Revolution, von lauter Feinden umgeben, keine anderen Möglichkeiten hat, ihre Macht zu sichern, als die, jedes Individuum zu opfern, wenn es nötig ist. Stelle Dir also vor: Man liegt jahrelang auf einem Altar und wird nicht geschlachtet. [Ausschnitt aus »Die Flucht ohne Ende«]

Die wichtigsten Werke (Essays, Romane, Reportagen, Erzählungen und Lyrik) sind vertreten, u.a.:
- Die Geschichte von der 1002. Nacht
- Hotel Savoy
- Hiob - Roman eines einfachen Mannes
- Radetzkymarsch
- Das Spinnennetz
- Die Flucht ohne Ende
- Reportagen aus Russland, Wien und Berlin
- Die Legende vom heiligen Trinker

"Gesammelten Werke" bei Null Papier: E. A. Poe, Franz Kafka, E. T. A. Hoffmann, Stefan Zweig

Umfang: 3254 Normseiten bzw. 3512 Buchseiten



Autorentext
Der kleine Jossele gerät am 2. September 1894 in einen überschaubaren Teil der brodelnden Welt: Das nahe der russischen Grenze gelegene Schtetl Brody gehört zu Österreich-Ungarn, dessen Monarch im fernen Wien residiert. Mutter Maria entstammt einer Kaufmannsfamilie. Vater Nachum betätigt sich als Getreide- und Holzhändler. Die Roths genießen bürgerlichen Wohlstand, eingebettet in die Gemeinschaft chassidischer Juden. Als wolle aber eine höhere Macht dafür sorgen, dass der Knabe auch ja sein Potenzial entfalte, brechen zwei bedeutende Autoritäten früh in seinem Leben weg: Nachum beschließt sein Leben bei einem Wunderrabbi, nachdem er einige Zeit in einer Nervenheilanstalt zugebracht hatte. Der inzwischen schulpflichtige Sohn erinnert sich nicht an seinen Vater. Bewusst nimmt er dagegen den Verlust des Landesvaters wahr. Seinerzeit studiert Roth Philosophie und Germanistik in Lemberg und Wien, er gefällt sich in der Rolle des Links-Pazifisten. Allmählich gelangt er zu der Erkenntnis, dass der Untergang der Habsburger gleichbedeutend ist mit dem Verlust der Heimat.

Zusammenfassung
Mit Aufsatz zu Leben und Werk »Ich kann mich nicht im Literarischen kasteien, ohne im Körperlichen auszuschweifen.« - (Joseph Roth in einem Brief an Stefan Zweig, 22. September 1930) Joseph Roth - Literat, Denker, Provokateur, Trinker. Zeichnete er sich im Leben durch eine mentale Grobknochigkeit gegenüber fast alles und jedem aus, hinterließ er uns als Vertreter der »Neuen Sachlichkeit« auf Papier eine lupenreine und geschliffene Literatur. Wegen seines maßlosen und rastlosen Lebens immer am Limit arbeitend, die Vorschüsse seiner Verleger längst schon aufgebraucht, erging er sich Hasstiraden gegen seine »Kollegen« und eilte von Weltanschauung zu Weltanschauung, nur um doch heimatlos - im Geographischen wie im Seelischen - zu bleiben. Letztlich hatte er nur die Literatur als Heimat. Wie auch sein Meiste-Zeit-Freund Stefan Zweig: wieder ein Gescheiterter, wieder ein Getriebener der Weltpolitiken. Hinterlassen hat er uns mächtige und bedeutsame Werke des frühen 20. Jahrhunderts: »Der Radetzkymarsch«, »Hiob«, »Die Flucht ohne Ende« - jedes einzelne Buch hätte schon zu einem erfüllten Dichterleben gereicht. Es gehören gesunde Nerven zu diesem Leben und eine große Portion revolutionärer Überzeugung. Denn man muß voraussetzen, daß die Revolution, von lauter Feinden umgeben, keine anderen Möglichkeiten hat, ihre Macht zu sichern, als die, jedes Individuum zu opfern, wenn es nötig ist. Stelle Dir also vor: Man liegt jahrelang auf einem Altar und wird nicht geschlachtet. [Ausschnitt aus »Die Flucht ohne Ende«] Die wichtigsten Werke (Essays, Romane, Reportagen, Erzählungen und Lyrik) sind vertreten, u.a.: - Die Geschichte von der 1002. Nacht - Hotel Savoy - Hiob - Roman eines einfachen Mannes - Radetzkymarsch - Das Spinnennetz - Die Flucht ohne Ende - Reportagen aus Russland, Wien und Berlin - Die Legende vom heiligen Trinker Null Papier Verlag

Inhalt
Leben und Werk Essays Panoptikum am Sonntag Gedicht von Wandkalendern Man munkelt bei Schwannecke Trübsal einer Straßenbahn im Ruhrgebiet Der Rauch verbindet Städte Der Polizeireporter Heinrich G Fräulein Larissa, der Modereporter Der Nachtredakteur Gustav K Der Kongreß Sentimentale Reportage Ankunft im Hotel Der Portier Der alte Kellner Der Koch in der Küche Der Patron »Madame Annette« Abschied vom Hotel Einzug in Albanien Artikel über Albanien Die russische Grenze Briefe aus Deutschland Brief aus Polen Weihnachten in Cochinchina Bemerkungen zum Tonfilm Seine k. und k. apostolische Majestät Bei der Betrachtung von Schlachtenbildern Auf das Antlitz eines alten Dichters Romane Rechts und Links Die Geschichte von der 1002. Nacht Zipper und sein Vater Der stumme Prophet Hotel Savoy Die Kapuzinergruft Beichte eines Mörders, erzählt in einer Nacht Die Rebellion Hiob -- Roman eines einfachen Mannes Radetzkymarsch Das Spinnennetz Das falsche Gewicht -- Die Geschichte eines Eichmeisters Die Flucht ohne Ende -- Ein Bericht Tarabas Reportagen Über Rußland Aus Wien Aus Berlin Lyrik Der Schalter Ritter Meuchelmord Deutsche Elendsreime Kommentar zu Kant Praktische Anwendung Legende vom Kasernenhof Gasgranate Der Hakenkreuzler Die Invaliden grüßen den General Ungeziefer Die Internationale Das neue Lesebuch Bürgerliche Kultur Erzählungen April Ein Kapitel Revolution Die Legende vom heiligen Trinker Stationschef Fallmerayer Der stumme Prophet Der Leviathan Index
Titel
Joseph Roth - Gesammelte Werke
Untertitel
Die Geschichte von der 1002. Nacht, Hotel Savoy, Hiob, Radetzkymarsch, Das Spinnennetz, Die Flucht ohne Ende, Reportagen aus Russland Wien und Berlin,Die Legende vom heiligen Trinker
EAN
9783954184668
ISBN
978-3-95418-466-8
Format
E-Book (epub)
Veröffentlichung
06.05.2025
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
3.85 MB
Anzahl Seiten
3512
Jahr
2014
Untertitel
Deutsch