2021 ist ein Superwahljahr, ein Anlass zu fragen, wie sich Menschen über politische und gesellschaftliche Entwicklungen informieren und welche Medien zur Meinungsbildung und damit auch zu Wahlentscheidungen beitragen. In dieser Ausgabe fragen wir nach der Relevanz digitaler Medien für Information und Entwicklung politischer Einstellungen. Social Media dienen zunehmend nicht nur dazu, sich mit anderen zu vernetzen oder sich auf Plattformen wie Facebook, Instagram oder TikTok selbst darzustellen, sondern dass sie immer häufiger auch zur Information genutzt werden. Um sich zu informieren, setzen Jugendliche Suchmaschinen ein, sehen sich Videos auf YouTube an, recherchieren in Wikis oder frequentieren aktuelle Informationen bei Facebook und Twitter. Junge Menschen bewegen sich souverän in diesen Medienwelten. Gemeinsam mit den Nachrichtenportalen von Tages- und Wochenzeitungen, den Websites von Verbänden und Initiativen, den Blogs vielfältiger Akteure bilden diese Plattformen eine digitale Öffentlichkeit, die sich jedoch in unterschiedliche Bubbles aufteilt. Kennzeichnend ist der Einsatz digitaler Kommunikationstechnologien, die die Option eröffnen, mit einem potenziell unbegrenzten Adressatenkreis zu kommunizieren und das bei relativ geringen Transaktionskosten. Der besondere Reiz der digitalen Kommunikation besteht darin, unmittelbar, ohne den Filter traditioneller Medien passieren zu müssen, miteinander zu kommunizieren. Man benötigt lediglich einen Zugang zum Internet. Diese Struktur ist offensichtlich auch attraktiv für Parteien, die eigene Medienzentren einrichten, um ihre Botschaften zu verbreiten, ohne dass diese den Weg durch Redaktionen nehmen müssen. Mit der Erweiterung des Repertoires digitaler Kommunikation hat das digitale Zeitalter auch eine neue Sozialfigur hervorgebracht: die Influencerin oder den Influencer, also Personen, die es in den Social Media zu einer gewissen Bekanntheit gebracht haben. Üblicherweise gelten Influencer*innen als jemand, der/die für bestimmte Produkte wirbt und/oder Tipps für die Alltagsbewältigung gibt. Doch zunehmend treten Akteur*innen auf, die sich für gesellschaftspolitische Anliegen engagieren, oder es werden kurze Erklärfilme zu Begriffen aus politischen Debatten oder über gesellschaftlichen Protest produziert. Social Media sind einflussreiche Instrumente der politischen Meinungsbildung, insbesondere für Jugendliche. Gerade für den Alltag von Jugendlichen hat sich die Trennung zwischen digitaler und analoger Welt überholt. Darauf muss sich die politische Bildung einstellen. Eine kritische, politische Medienbildung ist gefragt, die Kompetenzen vermittelt sowie Prozesse und Aktivitäten begleitet.
Autorentext
Dr. Judith Ackermann ist Forschungsprofessorin für Digitale und vernetzte Medien in der Sozialen Arbeit an der FH Potsdam. In ihrer Forschung befasst sie sich mit den Potenzialen der Digitalisierung für Gesellschaft und Kultur. Seit August 2020 betreibt sie als @dieprofessorin Wissenschaftskommunikation auf TikTok. Thure Alting arbeitet als Bildungsreferent für "Spiegelbild Politische Bildung aus Wiesbaden". Ferner ist er an der Hochschule RheinMain in der Lehre tätig. Dr. Tessa Debus ist Politikwissenschaftlerin und Verlegerin des Wochenschau Verlags. Prof. Dr. Lutz Frühbrodt ist Publizist und Medienkritiker. Er lehrt als Professor für Fachjournalismus und Unternehmenskommunikation an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt. Ole Jantschek, M.A., ist Pädagogischer Leiter der Evangelischen Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung (et) in Berlin und Mitglied der JOURNAL-Redaktion. Prof. em. Dr. Franz-Josef Krafeld lehrte an der Hochschule Bremen im Bereich Soziale Arbeit von 1979-2012 und war vorher ab 1969 erst neben dem Studium, dann hauptberuflich in der außerschulischen Politischen Bildung tätig. Dr. Peter Krug war bis Ende 2006 als Ministerialdirigent Abteilungsleiter im Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung des Landes Rheinland-Pfalz. Studium der Philologie, Deutsch, Englisch und Geschichte an der Universität Göttingen, ab 1971 dort wissenschaftlicher Assistent. Bereits während des Studiums hat er bei Kirchen, Gewerkschaften und Parteien als Teamer in der politischen Bildung mitgearbeitet. Promotion 1978 mit einer Studie zur Geschichte der Bildungsarbeit der Gewerkschaften. Er arbeitete in verschiedenen Kommissionen zur Entwicklung rechtlicher Grundlagen der Erwachsenen- und Weiterbildung in Niedersachsen (Erwachsenenbildung, Bildungsurlaub) mit und wechselte 1983 als Referatsleiter in das Kultusministerium des Landes Nordrhein-Westfalen. In den 1990er Jahren war er Vorsitzender des Ausschusses für Fort- und Weiterbildung der Kultusministerkonferenz. Dr. Georg Materna, wissenschaftlicher Mitarbeiter am JFF Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis. Arbeitsschwerpunkte: Politische Bildung und Extremismusprävention in und mit (sozialen) Medien, Meinungsbildung Jugendlicher im Kontext sich wandelnder Öffentlichkeiten. Bernhard Pörksen ist Professor für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen. Er erforscht die Dynamik öffentlicher Empörung und die Zukunft der Reputation.
Zusammenfassung
In dieser Ausgabe des JOURNAL wird nach der Relevanz digitaler Medien fur politische Information und Entwicklung politischer Einstellungen gefragt. Digitale Medien werden fur Information und Meinungsbildung immer wichtiger. Gerade im Superwahljahr 2021 hat die Kommunikation uber soziale Medien einen hohen Stellenwert fur die politische Meinungsbildung. Dabei ist es nicht leicht, zwischen Emporungswellen, Postings von Influencer*innen, zahlreichen Podcasts und Youtube-Clips zuverlassige und glaubwurdige Informationen zu erkennen. Hier ist eine kritische, politische Medienbildung gefragt, die Kompetenzen vermittelt sowie Prozesse und Aktivitaten begleitet.
Inhalt
ÜberGrenzen Franz-Josef Krafeld Den Rechtsextremismus bekämpfen Emanzipatorische Alternativen zu notorischen Wirkungsschwächen SchwerPunkt: YouTube, TikTok, Podcast Politisches in digitalen Medien Bernhard Pörksen Die Sichtbarkeitsrevolution Lutz Frühbrodt Unterschwellige Botschaften Influencer*innen als digitale Meinungsmacher Georg Materna Soziale Medien und die (politische) Meinungsbildung Jugendlicher. Schlaglichter auf ein dynamisches Arbeitsfeld Judith Ackermann Präsentieren, liken, teilen, kommentieren Politik auf TikTok Tessa Debus Jederzeit und überall der Podcast in der politischen Bildung Ole Jantschek Schub ohne Richtung? Auftrag und Verortung digitaler politischer Bildung BildungsPraxis ABDELKRATIE Politische Bildung auf YouTube / Politisches einfach erklärt? Medienkompetenz und der Einsatz von Erklärvideos in politischer Bildung ZeitZeugen Peter Krug Die Relevanz rechtlicher Grundlagen für die politischer Bildung VorGänge Macht- und Rassismuskritik in der politischen Bildung Orte der Begegnung schaffen, aber auf wessen Kosten? / Politische Bildung zur gesellschaftlichen und politischen Teilhabe / Nachdenken über die Zukunft der Einwanderungsgesellschaft LeseZeichen Position klären und Handlungssicherheit gewinnen / Eine neue Jugendbewegung / Vom normativen Kompetenzbegriff und der gesellschaftlichen Mitte / Überzeugt Flagge zeigen MitDenken Thure Alting World wide antisemitism Projektwoche gegen Antisemitismus im Internet AusBlick Team Up! Außerschulische politische Jugendbildung in Kooperation mit Schule / DON'T PANIC, ACT NOW. Beteiligung und Demokratie in der politischen Jugendbildung / DigitalPakt Kinder- und Jugendhilfe / Vielfalt-Mediathek: nutzungsfreundlicher und übersichtlicher / Der Europakompass eine Europa-Website für alle / Personen & Organisationen
Autorentext
Dr. Judith Ackermann ist Forschungsprofessorin für Digitale und vernetzte Medien in der Sozialen Arbeit an der FH Potsdam. In ihrer Forschung befasst sie sich mit den Potenzialen der Digitalisierung für Gesellschaft und Kultur. Seit August 2020 betreibt sie als @dieprofessorin Wissenschaftskommunikation auf TikTok. Thure Alting arbeitet als Bildungsreferent für "Spiegelbild Politische Bildung aus Wiesbaden". Ferner ist er an der Hochschule RheinMain in der Lehre tätig. Dr. Tessa Debus ist Politikwissenschaftlerin und Verlegerin des Wochenschau Verlags. Prof. Dr. Lutz Frühbrodt ist Publizist und Medienkritiker. Er lehrt als Professor für Fachjournalismus und Unternehmenskommunikation an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt. Ole Jantschek, M.A., ist Pädagogischer Leiter der Evangelischen Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung (et) in Berlin und Mitglied der JOURNAL-Redaktion. Prof. em. Dr. Franz-Josef Krafeld lehrte an der Hochschule Bremen im Bereich Soziale Arbeit von 1979-2012 und war vorher ab 1969 erst neben dem Studium, dann hauptberuflich in der außerschulischen Politischen Bildung tätig. Dr. Peter Krug war bis Ende 2006 als Ministerialdirigent Abteilungsleiter im Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung des Landes Rheinland-Pfalz. Studium der Philologie, Deutsch, Englisch und Geschichte an der Universität Göttingen, ab 1971 dort wissenschaftlicher Assistent. Bereits während des Studiums hat er bei Kirchen, Gewerkschaften und Parteien als Teamer in der politischen Bildung mitgearbeitet. Promotion 1978 mit einer Studie zur Geschichte der Bildungsarbeit der Gewerkschaften. Er arbeitete in verschiedenen Kommissionen zur Entwicklung rechtlicher Grundlagen der Erwachsenen- und Weiterbildung in Niedersachsen (Erwachsenenbildung, Bildungsurlaub) mit und wechselte 1983 als Referatsleiter in das Kultusministerium des Landes Nordrhein-Westfalen. In den 1990er Jahren war er Vorsitzender des Ausschusses für Fort- und Weiterbildung der Kultusministerkonferenz. Dr. Georg Materna, wissenschaftlicher Mitarbeiter am JFF Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis. Arbeitsschwerpunkte: Politische Bildung und Extremismusprävention in und mit (sozialen) Medien, Meinungsbildung Jugendlicher im Kontext sich wandelnder Öffentlichkeiten. Bernhard Pörksen ist Professor für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen. Er erforscht die Dynamik öffentlicher Empörung und die Zukunft der Reputation.
Zusammenfassung
In dieser Ausgabe des JOURNAL wird nach der Relevanz digitaler Medien fur politische Information und Entwicklung politischer Einstellungen gefragt. Digitale Medien werden fur Information und Meinungsbildung immer wichtiger. Gerade im Superwahljahr 2021 hat die Kommunikation uber soziale Medien einen hohen Stellenwert fur die politische Meinungsbildung. Dabei ist es nicht leicht, zwischen Emporungswellen, Postings von Influencer*innen, zahlreichen Podcasts und Youtube-Clips zuverlassige und glaubwurdige Informationen zu erkennen. Hier ist eine kritische, politische Medienbildung gefragt, die Kompetenzen vermittelt sowie Prozesse und Aktivitaten begleitet.
Inhalt
ÜberGrenzen Franz-Josef Krafeld Den Rechtsextremismus bekämpfen Emanzipatorische Alternativen zu notorischen Wirkungsschwächen SchwerPunkt: YouTube, TikTok, Podcast Politisches in digitalen Medien Bernhard Pörksen Die Sichtbarkeitsrevolution Lutz Frühbrodt Unterschwellige Botschaften Influencer*innen als digitale Meinungsmacher Georg Materna Soziale Medien und die (politische) Meinungsbildung Jugendlicher. Schlaglichter auf ein dynamisches Arbeitsfeld Judith Ackermann Präsentieren, liken, teilen, kommentieren Politik auf TikTok Tessa Debus Jederzeit und überall der Podcast in der politischen Bildung Ole Jantschek Schub ohne Richtung? Auftrag und Verortung digitaler politischer Bildung BildungsPraxis ABDELKRATIE Politische Bildung auf YouTube / Politisches einfach erklärt? Medienkompetenz und der Einsatz von Erklärvideos in politischer Bildung ZeitZeugen Peter Krug Die Relevanz rechtlicher Grundlagen für die politischer Bildung VorGänge Macht- und Rassismuskritik in der politischen Bildung Orte der Begegnung schaffen, aber auf wessen Kosten? / Politische Bildung zur gesellschaftlichen und politischen Teilhabe / Nachdenken über die Zukunft der Einwanderungsgesellschaft LeseZeichen Position klären und Handlungssicherheit gewinnen / Eine neue Jugendbewegung / Vom normativen Kompetenzbegriff und der gesellschaftlichen Mitte / Überzeugt Flagge zeigen MitDenken Thure Alting World wide antisemitism Projektwoche gegen Antisemitismus im Internet AusBlick Team Up! Außerschulische politische Jugendbildung in Kooperation mit Schule / DON'T PANIC, ACT NOW. Beteiligung und Demokratie in der politischen Jugendbildung / DigitalPakt Kinder- und Jugendhilfe / Vielfalt-Mediathek: nutzungsfreundlicher und übersichtlicher / Der Europakompass eine Europa-Website für alle / Personen & Organisationen
Titel
Politisches in digitalen Medien
Untertitel
Journal für politische Bildung 2/2021
Autor
Editor
EAN
9783734412875
Format
E-Book (pdf)
Hersteller
Genre
Veröffentlichung
31.05.2021
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Anzahl Seiten
80
Gewicht
312g
Größe
B21mm
Lesemotiv
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