Chronische Schmerzen stellen weltweit ein signifikantes sozialmedizinisches Problem mit hohen Folgekosten dar. Der Schmerz ist ein subjektives, kontextabhängiges, damit aber auch modifizierbares Phänomen, das in seiner Ausprägung und Gestalt der bewussten und unbewussten Interpretation durch das Individuum unterliegt. Diese Komplexität macht offensichtlich, dass die empirischen medizinischen Wissenschaften alleine nicht alle Aspekte von Schmerzen erklären können. In diesem Text soll daher eine Charakterisierung des Schmerzes unter Einbeziehung einer philosophischen phänomenologisch und enaktivistisch geprägten aber auch neurowissenschaftlichen Perspektive angestrebt werden. Als Leitstruktur dieser Betrachtung dient das Konzept der leiblichen Grenze. Anhand dieser interdisziplinären Herangehensweise soll aufgezeigt werden, dass Schmerz die Ausbildung des autonom in seine phänomenologische Nische hineinhandelnden Individuums und somit die Realisierung dessen freien Willens bis hin zur Existenzauslöschung behindert. Eine möglicher Lösungsansatz kann aus der Psychologie abgeleitet werden: Techniken, die auf kognitiv-behavioraler Intervention, Achtsamkeitstraining und existenzieller Analyse beruhen, verschaffen Patienten mit chronischen Schmerzen potenziell Linderung. Vor diesem Hintergrund endet diese Arbeit mit einem Ausblick auf die existenzielle Psychotherapie.
Autorentext
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Judith Wagner studierte Medizin in Freiburg und London sowie Philosophie an der Fernuniversität Hagen und in Prag. Sie leitet als Chefärztin eine neurologische Klinik im Ruhrgebiet. Nebenberuflich absolvierte sie ein PhD-Programm im Fachbereich >Deutsche und französische Philosophie< an der Fakultät für Humanwissenschaften der Prager Karls-Universität.
Titel
Schmerz und seine Grenzen
Untertitel
Perspektiven der Phänomenologie, des Enaktivismus und der Neurowissenschaften
Autor
EAN
9783826091698
Format
E-Book (pdf)
Hersteller
Genre
Veröffentlichung
12.02.2025
Digitaler Kopierschutz
frei
Anzahl Seiten
202
Lesemotiv
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