Georg stellte das Rad hart auf das Pflaster zurück, das Vorderrad hüpfte. 'Und du?', fragte er und warf den Kopf ein wenig zurück. 'Wie geht es dir, hast du eine neue Geschichte geschrieben?' Er wusste, dass ich diese fordernde, vorlaute Art nicht mochte. Ich sah ihn an. Georg wurde unsicher ... 'Es ist die Geschichte eines Jungen. Eines Jungen unserer Stadt. Ich glaube, sie ist ziemlich aufregend.' 'Also eine Abenteuergeschichte!' 'Es ist deine Geschichte, Georg!' Georg wurde rot über beide Ohren. 'Na, hör mal! Geht denn das?' Er fuhr sich aufgeregt mit der Hand übers Gesicht. 'Mit allem Drum und Dran?' 'So gut ich es konnte, in allem.' 'Und was werden die Leute von uns denken, von dir und von mir, wenn sie es lesen?'...
19.10.1939 in Berlin-Friedrichshain geboren. Ausbildung und Arbeit als Motorenschlosser. Ab 1959 Offizier, Flugzeugführer/Navigator der Luftstreitkräfte der DDR. Ingenieur für zivile Flugsicherung, 1972 Entlassung aus der Armee. Ab 1972 Studium der Theaterwissenschaften an der Theaterhochschule Leipzig, Arbeiten über Heinrich von Kleist, 1977 Diplom. Dramaturg beim Fernsehen der DDR in Berlin. Seit 1978 freiberuflich tätig. 1978/79, 1981, 1982 Arbeit als Kfz-Schlosser im Rahmen der Entwicklungshilfe der DDR in Angola. 1983/84, 1988/89 Arbeit im UNHCR Flüchtlingscamp für namibische Flüchtlinge (Kwanza Sul in Angola) und im ' ANC Entwicklungs- und Ausbildungscamp Dakawa (Tansania) / Mazimbu'. Die Berührung mit AFRIKA wird prägend für die schriftstellerische und publizistische Arbeit. März 1990 bis Oktober 1990 Mitglied der Volkskammer der DDR. Mitarbeit u. a. im "Ausschuss für Entwicklungspolitik". Als Parlamentarier offizieller Namibiabesuch, Rückführung der in der DDR lebenden namibischen Flüchtlingskinder. 1991 Teilnahme an der Afrikanischen Buchmesse in Harare / Simbabwe. 1994 / 1995 Mitinitiator der Spendenaktion 'Fischkutter für Angola', 1995 als Maschinenassistent an Bord, Überführung eines 'DDR/Treuhand-Fischkutters' von Rostock nach Luanda. Seit 1990 Arbeit in Namibia, u.a. Mitarbeit am Konversionsprojekt (ehemalige Basis der Südafrikanischen Luftwaffe, Projektleiter vor Ort) des Bremer Afrika Archivs und des Centre of Africa Studies (Universität Bremen) - "Ruacana Education with Production Centre" in Ruacana / Namibia. Seit 2005 engagiert in der AFRI-LEO Foundation Namibia/Damaraland. Bis 1992 Berlin-Prenzlauer Berg, seit 1993 Wohnsitz in Kleinbeuthen bei Berlin, wahlweise Namibia - Swakopmund, Damaraland, Farm Karos.
Autorentext
19.10.1939 in Berlin-Friedrichshain geboren.Ausbildung und Arbeit als Motorenschlosser. Ab 1959 Offizier, Flugzeugführer/Navigator der Luftstreitkräfte der DDR. Ingenieur für zivile Flugsicherung, 1972 Entlassung aus der Armee.Ab 1972 Studium der Theaterwissenschaften an der Theaterhochschule Leipzig, Arbeiten über Heinrich von Kleist, 1977 Diplom.Dramaturg beim Fernsehen der DDR in Berlin. Seit 1978 freiberuflich tätig.1978/79, 1981, 1982 Arbeit als Kfz-Schlosser im Rahmen der Entwicklungshilfe der DDR in Angola.1983/84, 1988/89 Arbeit im UNHCR Flüchtlingscamp für namibische Flüchtlinge (Kwanza Sul in Angola) und im ANC Entwicklungs- und Ausbildungscamp Dakawa (Tansania) / Mazimbu.Die Berührung mit AFRIKA wird prägend für die schriftstellerische und publizistische Arbeit. März 1990 bis Oktober 1990 Mitglied der Volkskammer der DDR.Mitarbeit u. a. im "Ausschuss für Entwicklungspolitik". Als Parlamentarier offizieller Namibiabesuch, Rückführung der in der DDR lebenden namibischen Flüchtlingskinder. 1991 Teilnahme an der Afrikanischen Buchmesse in Harare / Simbabwe.1994 / 1995 Mitinitiator der Spendenaktion Fischkutter für Angola, 1995 als Maschinenassistent an Bord, Überführung eines DDR/Treuhand-Fischkutters von Rostock nach Luanda.Seit 1990 Arbeit in Namibia, u.a. Mitarbeit am Konversionsprojekt (ehemalige Basis der Südafrikanischen Luftwaffe, Projektleiter vor Ort) des Bremer Afrika Archivs und des Centre of Africa Studies (Universität Bremen) - "Ruacana Education with Production Centre" in Ruacana / Namibia.Seit 2005 engagiert in der AFRI-LEO Foundation Namibia/Damaraland.Bis 1992 Berlin-Prenzlauer Berg, seit 1993 Wohnsitz in Kleinbeuthen bei Berlin, wahlweise Namibia - Swakopmund, Damaraland, Farm Karos.
Zusammenfassung
Georg stellte das Rad hart auf das Pflaster zurück, das Vorderrad hüpfte. Und du?, fragte er und warf den Kopf ein wenig zurück. Wie geht es dir, hast du eine neue Geschichte geschrieben? Er wusste, dass ich diese fordernde, vorlaute Art nicht mochte. Ich sah ihn an. Georg wurde unsicher ... Es ist die Geschichte eines Jungen. Eines Jungen unserer Stadt. Ich glaube, sie ist ziemlich aufregend. Also eine Abenteuergeschichte! Es ist deine Geschichte, Georg! Georg wurde rot über beide Ohren. Na, hör mal! Geht denn das? Er fuhr sich aufgeregt mit der Hand übers Gesicht. Mit allem Drum und Dran? So gut ich es konnte, in allem. Und was werden die Leute von uns denken, von dir und von mir, wenn sie es lesen?...
Leseprobe
Es war spät geworden an diesem Abend. Nun aber lag Georg in seinem neuen Bett und dachte darüber nach, wie gut es war, einen Bruder zu haben. Heute hatte er es erlebt, ein Bruder hilft, wenn man selbst nicht mehr weiterweiß. Es war gut, dass Marek nach Georgs Frage schnell das Gespräch auf den angebrannten Pudding brachte, denn der Vater hatte überrascht die Mutter angesehen, für einen Moment sogar das Essbesteck aus der Hand gelegt. Da fing Marek an, vom Pudding zu reden. Er redete ununterbrochen. Von einer Insel im Stillen Ozean wusste er zu berichten, auf der angebrannter Mandelpudding als Spezialität galt, und er wollte vom Vater wissen, ob es in Takataka einen Flugplatz gäbe und wie man dorthin fliegen müsse, ob über Australien oder andersherum. Takataka war nach Mareks Meinung die Hauptstadt der Puddinginsel, und er war mit einem Sprung am Bücherregal, um auf dem Globus Takataka zu zeigen, denn die Stadt gab es, jawohl. Die Eltern sahen sich an, als hörten sie Mareks Worte nicht. Doch Georg hatte das Lächeln gesehen, das sich von Mutters Mund zu den Augen ausbreitete. Die Luft, die plötzlich warm und schwer über dem Abendbrottisch gestanden hatte, war wieder leicht und durchsichtig geworden, und später lachten sie sogar miteinander. Sie hatten ihren Spaß an den Nachbarn, die an Eisenhuts Wohnungstür klopften, um sich Brot oder Mehl oder eine Zwiebel auszuleihen oder nur nach der genauen Uhrzeit fragten. 'Sie müssen unbedingt erfahren, ob du nun tatsächlich bei uns bleibst', erklärte der Vater schmunzelnd. Kaule war schon am Nachmittag gekommen und hatte gesagt, was er wollte. Kaule trat, ohne viel zu reden, in den Flur und zog einen Stadtplan unter dem Hemd hervor. 'Meine Eltern meinen', erklärte er, 'dass du unbedingt einen Stadtplan brauchst!' Er breitete die Karte auf dem Fußboden aus und zeigte auf ein dickes rotes Kreuz. 'Das hier ist unser Haus.' Eine halbe Stunde saßen sie noch in ihrem Zimmer zusammen, dann ging Kaule. Er ging wie jemand, der hierher gehörte, und das gefiel Geo…
19.10.1939 in Berlin-Friedrichshain geboren. Ausbildung und Arbeit als Motorenschlosser. Ab 1959 Offizier, Flugzeugführer/Navigator der Luftstreitkräfte der DDR. Ingenieur für zivile Flugsicherung, 1972 Entlassung aus der Armee. Ab 1972 Studium der Theaterwissenschaften an der Theaterhochschule Leipzig, Arbeiten über Heinrich von Kleist, 1977 Diplom. Dramaturg beim Fernsehen der DDR in Berlin. Seit 1978 freiberuflich tätig. 1978/79, 1981, 1982 Arbeit als Kfz-Schlosser im Rahmen der Entwicklungshilfe der DDR in Angola. 1983/84, 1988/89 Arbeit im UNHCR Flüchtlingscamp für namibische Flüchtlinge (Kwanza Sul in Angola) und im ' ANC Entwicklungs- und Ausbildungscamp Dakawa (Tansania) / Mazimbu'. Die Berührung mit AFRIKA wird prägend für die schriftstellerische und publizistische Arbeit. März 1990 bis Oktober 1990 Mitglied der Volkskammer der DDR. Mitarbeit u. a. im "Ausschuss für Entwicklungspolitik". Als Parlamentarier offizieller Namibiabesuch, Rückführung der in der DDR lebenden namibischen Flüchtlingskinder. 1991 Teilnahme an der Afrikanischen Buchmesse in Harare / Simbabwe. 1994 / 1995 Mitinitiator der Spendenaktion 'Fischkutter für Angola', 1995 als Maschinenassistent an Bord, Überführung eines 'DDR/Treuhand-Fischkutters' von Rostock nach Luanda. Seit 1990 Arbeit in Namibia, u.a. Mitarbeit am Konversionsprojekt (ehemalige Basis der Südafrikanischen Luftwaffe, Projektleiter vor Ort) des Bremer Afrika Archivs und des Centre of Africa Studies (Universität Bremen) - "Ruacana Education with Production Centre" in Ruacana / Namibia. Seit 2005 engagiert in der AFRI-LEO Foundation Namibia/Damaraland. Bis 1992 Berlin-Prenzlauer Berg, seit 1993 Wohnsitz in Kleinbeuthen bei Berlin, wahlweise Namibia - Swakopmund, Damaraland, Farm Karos.
Georg stellte das Rad hart auf das Pflaster zurück, das Vorderrad hüpfte. "Und du?", fragte er und warf den Kopf ein wenig zurück. "Wie geht es dir, hast du eine neue Geschichte geschrieben?" Er wusste, dass ich diese fordernde, vorlaute Art nicht mochte. Ich sah ihn an. Georg wurde unsicher ... "Es ist die Geschichte eines Jungen. Eines Jungen unserer Stadt. Ich glaube, sie ist ziemlich aufregend." "Also eine Abenteuergeschichte!" "Es ist deine Geschichte, Georg!" Georg wurde rot über beide Ohren. "Na, hör mal! Geht denn das?" Er fuhr sich aufgeregt mit der Hand übers Gesicht. "Mit allem Drum und Dran?" "So gut ich es konnte, in allem." "Und was werden die Leute von uns denken, von dir und von mir, wenn sie es lesen?"...
Autorentext
19.10.1939 in Berlin-Friedrichshain geboren.Ausbildung und Arbeit als Motorenschlosser. Ab 1959 Offizier, Flugzeugführer/Navigator der Luftstreitkräfte der DDR. Ingenieur für zivile Flugsicherung, 1972 Entlassung aus der Armee.Ab 1972 Studium der Theaterwissenschaften an der Theaterhochschule Leipzig, Arbeiten über Heinrich von Kleist, 1977 Diplom.Dramaturg beim Fernsehen der DDR in Berlin. Seit 1978 freiberuflich tätig.1978/79, 1981, 1982 Arbeit als Kfz-Schlosser im Rahmen der Entwicklungshilfe der DDR in Angola.1983/84, 1988/89 Arbeit im UNHCR Flüchtlingscamp für namibische Flüchtlinge (Kwanza Sul in Angola) und im ANC Entwicklungs- und Ausbildungscamp Dakawa (Tansania) / Mazimbu.Die Berührung mit AFRIKA wird prägend für die schriftstellerische und publizistische Arbeit. März 1990 bis Oktober 1990 Mitglied der Volkskammer der DDR.Mitarbeit u. a. im "Ausschuss für Entwicklungspolitik". Als Parlamentarier offizieller Namibiabesuch, Rückführung der in der DDR lebenden namibischen Flüchtlingskinder. 1991 Teilnahme an der Afrikanischen Buchmesse in Harare / Simbabwe.1994 / 1995 Mitinitiator der Spendenaktion Fischkutter für Angola, 1995 als Maschinenassistent an Bord, Überführung eines DDR/Treuhand-Fischkutters von Rostock nach Luanda.Seit 1990 Arbeit in Namibia, u.a. Mitarbeit am Konversionsprojekt (ehemalige Basis der Südafrikanischen Luftwaffe, Projektleiter vor Ort) des Bremer Afrika Archivs und des Centre of Africa Studies (Universität Bremen) - "Ruacana Education with Production Centre" in Ruacana / Namibia.Seit 2005 engagiert in der AFRI-LEO Foundation Namibia/Damaraland.Bis 1992 Berlin-Prenzlauer Berg, seit 1993 Wohnsitz in Kleinbeuthen bei Berlin, wahlweise Namibia - Swakopmund, Damaraland, Farm Karos.
Zusammenfassung
Georg stellte das Rad hart auf das Pflaster zurück, das Vorderrad hüpfte. Und du?, fragte er und warf den Kopf ein wenig zurück. Wie geht es dir, hast du eine neue Geschichte geschrieben? Er wusste, dass ich diese fordernde, vorlaute Art nicht mochte. Ich sah ihn an. Georg wurde unsicher ... Es ist die Geschichte eines Jungen. Eines Jungen unserer Stadt. Ich glaube, sie ist ziemlich aufregend. Also eine Abenteuergeschichte! Es ist deine Geschichte, Georg! Georg wurde rot über beide Ohren. Na, hör mal! Geht denn das? Er fuhr sich aufgeregt mit der Hand übers Gesicht. Mit allem Drum und Dran? So gut ich es konnte, in allem. Und was werden die Leute von uns denken, von dir und von mir, wenn sie es lesen?...
Leseprobe
Es war spät geworden an diesem Abend. Nun aber lag Georg in seinem neuen Bett und dachte darüber nach, wie gut es war, einen Bruder zu haben. Heute hatte er es erlebt, ein Bruder hilft, wenn man selbst nicht mehr weiterweiß. Es war gut, dass Marek nach Georgs Frage schnell das Gespräch auf den angebrannten Pudding brachte, denn der Vater hatte überrascht die Mutter angesehen, für einen Moment sogar das Essbesteck aus der Hand gelegt. Da fing Marek an, vom Pudding zu reden. Er redete ununterbrochen. Von einer Insel im Stillen Ozean wusste er zu berichten, auf der angebrannter Mandelpudding als Spezialität galt, und er wollte vom Vater wissen, ob es in Takataka einen Flugplatz gäbe und wie man dorthin fliegen müsse, ob über Australien oder andersherum. Takataka war nach Mareks Meinung die Hauptstadt der Puddinginsel, und er war mit einem Sprung am Bücherregal, um auf dem Globus Takataka zu zeigen, denn die Stadt gab es, jawohl. Die Eltern sahen sich an, als hörten sie Mareks Worte nicht. Doch Georg hatte das Lächeln gesehen, das sich von Mutters Mund zu den Augen ausbreitete. Die Luft, die plötzlich warm und schwer über dem Abendbrottisch gestanden hatte, war wieder leicht und durchsichtig geworden, und später lachten sie sogar miteinander. Sie hatten ihren Spaß an den Nachbarn, die an Eisenhuts Wohnungstür klopften, um sich Brot oder Mehl oder eine Zwiebel auszuleihen oder nur nach der genauen Uhrzeit fragten. 'Sie müssen unbedingt erfahren, ob du nun tatsächlich bei uns bleibst', erklärte der Vater schmunzelnd. Kaule war schon am Nachmittag gekommen und hatte gesagt, was er wollte. Kaule trat, ohne viel zu reden, in den Flur und zog einen Stadtplan unter dem Hemd hervor. 'Meine Eltern meinen', erklärte er, 'dass du unbedingt einen Stadtplan brauchst!' Er breitete die Karte auf dem Fußboden aus und zeigte auf ein dickes rotes Kreuz. 'Das hier ist unser Haus.' Eine halbe Stunde saßen sie noch in ihrem Zimmer zusammen, dann ging Kaule. Er ging wie jemand, der hierher gehörte, und das gefiel Geo…
Titel
Georg
Autor
EAN
9783965210127
Format
E-Book (epub)
Hersteller
Herausgeber
Genre
Veröffentlichung
18.05.2020
Digitaler Kopierschutz
frei
Dateigrösse
0.43 MB
Anzahl Seiten
276
Features
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet
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