Zwischen 1919 und 1945 schlossen sich über zehn Millionen Menschen der NSDAP an, am Ende des Zweiten Weltkriegs war jeder zehnte Deutsche Parteigenosse. Doch wer konnte Mitglied werden und wer nicht? Wann wuchs die NSDAP, die Deutschland während der NS-Diktatur ab 1933 als einzige zugelassene Partei beherrschte, und wann stagnierte ihre Mitgliederzahl? Welche Motive bewogen die Neumitglieder zum Eintritt? Konnte man aus der NSDAP auch wieder austreten? Wie sah die soziale Zusammensetzung der Partei aus? Auf der Basis des mit Abstand größten Datensatzes aus der Zentralen NSDAP-Mitgliederkartei - einer Stichprobe von mehr als 50.000 Personen der Jahre 1925 bis 1945, die das Deutsche Reich samt den angeschlossenen und annektierten Gebieten umfasst - sowie einer Stichprobe früher NSDAP-Mitglieder für die Jahre 1919 bis 1922 untersucht Jürgen W. Falter, einer der renommiertesten Parteienforscher, die NSDAP auf Herz und Nieren - und stellt dabei vertraute historische Gewissheiten zur Disposition. .erste umfassende Monografie zur Mitgliederstruktur der NSDAP .Standardwerk zur Geschichte des Nationalsozialismus



Autorentext
Jürgen W. Falter ist emeritierter Professor für Politikwissenschaft an der Universität Mainz. Er war dort von 1993 bis 2012 Inhaber des Lehrstuhls für Innenpolitik und Empirische Politikforschung. Seit 2001 ist er Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz.

Inhalt
InhaltVorwort91.Wer durfte NSDAP-Mitglied werden? 171.1Die »historische Minorität« 171.2Von der Bewegungs- zur Regimephase 191.3Die Aufnahmepraxis in der Bewegungsphase 231.4Die Mitgliedsnummer zählt 301.5Die Aufnahmepraxis zwischen 1933 und 1937 341.6Sonderaktionen 401.7Weitgehende Öffnung 1937 431.8Aufhebung der Aufnahmesperre 1939 und erneute Schließung der Partei ab 1942 482.Mitgliederbewegungen 552.1Zur Periodisierung 602.2Die Mitgliederentwicklung in den einzelnen Beitrittsperioden 642.2.1Die frühe (NS)DAP 642.2.2Weitere Expansion in der Verbotszeit652.2.3Die Entwicklung von der Wiedergründung bis zur Reichstagswahl 1930 682.2.4Von der Reichstagswahl 1930 bis zur Machtergreifung 702.2.5Von der Machtergreifung bis zur Schließung der Partei am 1. Mai 1933 742.2.6Die erste Schließungsphase vom 1. Mai 1933 bis zum 19. April 1937 762.2.71937 bis 1942: Erst weitgehende, dann vollständige Aufhebung der Mitgliedersperre 822.2.8Zur Diskrepanz von Antrags- und Eintrittsdatum 852.2.91942 bis 1945: Erneute Schließung der Partei 892.3Exkurs: Parteigenossen im Krieg 902.4Der Zusammenhang von Mitgliederzuwachs und Wahlentwicklung952.5Austritte und Wiedereintritte 982.6Regionale Ausbreitung 1042.6.1Hochburgen und Diasporagebiete der NSDAP1102.7Zusammenfassung 1123.Zur Demographie der NSDAP-Mitglieder: Geschlecht, Alter, Familienstand, Ortsgröße und Konfession 1153.1Geschlecht 1153.2Alter und Eintrittsgenerationen 1233.3Familienstand 1383.4Ortsgröße 1423.5Der konfessionelle Kontext 1523.6Austritte 1633.7Zusammenfassung 1734.Soziale Trägerschichten 1764.1Die Wahl der NSDAP durch verschiedene Berufsgruppen 1784.2Die berufliche Zusammensetzung der NSDAP-Neumitglieder 1814.2.1Ergebnisse zur Berufsstruktur der frühen NSDAP 1824.2.2Exkurs: Wasserscheide September 1930? 1894.2.3Berufsstruktur der NSDAP-Mitglieder 1925 bis 19451914.3Ein näherer Blick auf die Berufe der Neueintretenden2064.3.1Die Arbeiter2064.3.2Die Mittelschicht2224.3.3Die Selbständigen und Freiberufler2614.3.4Die Neumitglieder ohne eigenen Hauptberuf und Mithelfende Familienangehörige2754.3.5Arbeitslose2834.4Generationenthese versus Volksparteithese 2924.5Zusammenfassung 3005.Der Sonderfall Österreich 3065.1Ein Blick auf die frühe österreichische NSDAP: Ein Forschungsstandbericht 3085.2Anmerkungen zur Datenlage 3125.3Die Jahre der Illegalität 1933 bis 1938 3125.4Die österreichische NSDAP nach dem Anschluss 3145.4.1Eine demographische Analyse der österreichischen Parteimitglieder 3245.4.2Die soziale und berufliche Zusammensetzung der österreichischen NSDAP-Mitglieder3365.5Generationen- oder Volkspartei? 3525.6Die Mitgliederrekrutierung hemmender und begünstigender politischer Kontext 3535.7Fazit 3556.Der Reichsgau Sudetenland 3616.1Vorgeschichte, Anschluss und Mitgliederentwicklung 3616.2Demographie 3666.3Berufliche Zusammensetzung 3746.4Zusammenfassung der Ergebnisse für den Sudetengau 3907.Die NSDAP-Mitglieder in den Millionenstädten Berlin, Hamburg und Wien 3937.1Zur Mitgliederentwicklung 4037.2Zur Demographie der NSDAP-Neumitglieder 4117.3Berufs- und Sozialstruktur 4178.Eintritts- und Austrittsmotive 4258.1Materiallage und Forschungsstand 4338.2In den Entnazifizierungsakten des Gaus Hessen-Nassau genannte Beitrittsmotive 4498.3Motive des Parteiaustritts und der Inaktivität von Mitgliedern der »Alten Garde«4638.4Allgemeine Erklärungsmodelle 4679.Fazit und Diskussion der Ergebnisse 4739.1Wichtige Ergebnisse dieser Studie 4749.1.1Mitgliederentwicklung4749.1.2Die Entwicklung in Österreich und im Sudetenland4769.1.3Generation und Beruf4789.1.4Motive 4809.2Welche Erklärungsversuche greifen? 4829.3Idealisten, Karrieristen und Opportunisten 4859.3.1Anmerkungen zur Kollektivschuldthese4869.3.2Kollektivschuld der NSDAP-Mitglieder?4889.4Mentale Nachwirkungen des Nationalsozialismus4919.5Ist politischer Extremismus ein zwar unwillkommenes, aber unvermeidliches Kind gesellschaftlicher Modernisierung? 497Anhang 505Anmerkungen528Literatur573
Titel
Hitlers Parteigenossen
Untertitel
Die Mitglieder der NSDAP 1919-1945
EAN
9783593443607
Format
E-Book (pdf)
Veröffentlichung
24.06.2020
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
24.76 MB
Anzahl Seiten
584