Julian Stockwin wurde 1944 in England geboren und trat bereits mit 15 Jahren der Royal Navy bei. Nach achtjähriger Dienstzeit verließ er die Marine und machte einen Abschluss in Psychologie und Fernöstliche Studien. Anschließend lebte er in Hong Kong, wo er als Offizier in die Reserve der Royal Navy eintrat. Für seine Verdienste wurde ihm der Orden des MBE (Member of the Order of the British Empire) verliehen, bevor er im Rang eines Kapitänleutnants aus dem Dienst ausschied. Heute lebt er als Autor in Devon und arbeitet an den Fortsetzungen der erfolgreichen Thomas-Kydd-Reihe. Julian Stockwin im Internet: https://julianstockwin.com/ Bei dotbooks erscheinen in der Thomas-Kydd-Reihe von Julian Stockwin: »Zur Flotte gepresst« »Bewährungsprobe auf der Artemis« »Verfolgung auf See« »Auf Erfolgskurs« »Offizier des Königs« »Im Kielwasser Nelsons« »Stürmisches Gefecht« »Im Pulverdampf«
Von der Landratte zur Teerjacke: Der abenteuerliche Seefahrerroman »Zur Flotte gepresst« von Julian Stockwin jetzt als eBook bei dotbooks.
England, 1793: Nach der Kriegserklärung an Frankreich wird der junge Perückenmacher Thomas Paine Kydd von einem Presstrupp verschleppt und muss fortan ein unfreiwilliges Seemannsdasein an Bord des mächtigen 98-Kanonen-Linienschiffs »Duke William« fristen. Segeldrills, nächtlicher Wachdienst und gefährliche Seeschlachten - ein hartes Leben für eine Landratte. Kydd aber findet Gefallen daran und schafft es, sich einen Platz unter den hartgesottenen Soldaten der Royal Navy zu erkämpfen. Doch nicht jeder kann akzeptieren, dass ausgerechnet er in der Schiffshierarchie aufsteigt - und plötzlich ist sein Leben nicht nur durch Gefechte mit dem Feind bedroht, sondern auch durch eine Intrige an Bord ...
Ein Highlight der nautischen Romane: »Stockwin wurde zum Bestsellerautor, weil er seine Leser mitten zwischen die Männer stellt, die vor dem Mast fuhren.« Daily Express
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Autorentext
Julian Stockwin wurde 1944 in England geboren und trat bereits mit 15 Jahren der Royal Navy bei. Nach achtjähriger Dienstzeit verließ er die Marine und machte einen Abschluss in Psychologie und Fernöstliche Studien. Anschließend lebte er in Hong Kong, wo er als Offizier in die Reserve der Royal Navy eintrat. Für seine Verdienste wurde ihm der Orden des MBE (Member of the Order of the British Empire) verliehen, bevor er im Rang eines Kapitänleutnants aus dem Dienst ausschied. Heute lebt er als Autor in Devon und arbeitet an den Fortsetzungen der erfolgreichen Thomas-Kydd-Reihe. Julian Stockwin im Internet: https://julianstockwin.com/ Bei dotbooks erscheinen in der Thomas-Kydd-Reihe von Julian Stockwin: »Zur Flotte gepresst« »Bewährungsprobe auf der Artemis« »Verfolgung auf See« »Auf Erfolgskurs« »Offizier des Königs« »Im Kielwasser Nelsons« »Stürmisches Gefecht« »Im Pulverdampf«
Leseprobe
Kapitel 1
»Der ehrenwerte Abgeordnete für Molton.« Der Sprecher des Unterhauses mit seiner Allongeperücke erteilte Edmund Burke das Wort.
Burke stand auf, rieb seine lange Nase und warf einen Blick auf die gegenüberliegenden Bänke, wo der Premierminister, Pitt der Jüngere, in sich zusammengesunken war und, so schien es, ergeben der Dinge harrte, die kommen würden. Allerdings wäre es ein Fehler, Pitt zu unterschätzen, auch wenn er als Mann des Friedens unschlüssig schien, welchen Kurs er in diesem neuen Krieg gegen Frankreich steuern sollte.
Burke richtete sich auf und übertönte mühelos das störende Stimmengewirr. »Ist diesem Hohen Hause klar, daß just in diesem Augenblick, in einer Krise, die in der Geschichte dieser Inseln ihresgleichen sucht, die Regierung Seiner Majestät es hinnimmt, wenn die Königliche Marine, ihr Schutz und Schirm ...«, er hielt kurz inne und blickte bedeutungsvoll in die Runde, »... in den Häfen vor Anker verrottet, während der Feind nach Belieben auslaufen kann, um sein schreckliches Werk der Zerstörung fortzusetzen?«
Er wußte, daß hinter ihm der fette Charles Fox in seiner senfgelben Weste nur auf einen Vorwand für einen Zwischenruf lauerte. Burke hatte anfänglich die Französische Revolution gutgeheißen, was ihm jetzt angekreidet wurde, dennoch aber war und blieb er der Führer der Seiner Majestät treu ergebenen Opposition - und eine Belastung für die Regierung.
»Sicherlich ist es dem Ehrenwerten Gentleman nicht entgangen, daß unsere wertvollsten westindischen Besitzungen in banger Erwartung des Feindes leben, der jeden Tag über sie herfallen kann? Daß die Londoner Finanzwelt lautstark nach dem Schutz ihres Handels ruft? Daß wir, die königstreuen Whigs«, er überhörte das wütende Gestammel, das nur vom bitterbösen Fox stammen konnte, »als Bedingung für unsere weitere Unterstützung dieser Regierung von ihr verlangen, Maßnahmen zum Schutz unserer Handelsinteressen zu ergreifen. Und zwar entschlossene Maßnahmen, die rasch zum Erfolg führen!«
Auf seinem Sitz sank Pitt noch tiefer in sich zusammen. Was wußten sie schon davon, wie die Dinge wirklich standen? Ja, Admiral Howe lag mit der Ärmelkanalflotte im Hafen, aber die Schiffe unter seinem Kommando bildeten zur Zeit Großbritanniens einzige weltweit einsatzfähige Flotte von strategischem Wert, und Howe schuldete es dem Vaterland, sie so lange sicher im Hafen zu halten und aufzurüsten, bis sie es mit dem Feind aufnehmen konnte. Howe würde nichts tun, was die Sicherheit seiner Flotte gefährdete.
Pitt, der Burke nicht aus den Augen ließ, beugte sich zu dem Mann zu seiner Linken und flüsterte: »Bitten Sie den Admiral, er möge vor der französischen Küste Flagge zeigen. Zwei oder drei Linienschiffe dürften genügen.«
Das müßte Burke besänftigen, der nur deshalb das Wort ergriffen hatte, um mit großer Geste anzuzeigen, daß er zur Versöhnung bereit sei. Zwei oder drei ältere Einheiten würde Howe entbehren können.
»Deuten Sie an, daß wir nicht warten können«, fügte Pitt müde hinzu.
Vom Achterdeck des Linienschiffes Duke William aus war nichts von den Männern an Bord des unansehnlichen kleinen Leichters zu sehen, der durch die graugrünen Seen auf den Dreidecker zustampfte. Der Leichter hatte schwer zu arbeiten, sein breiter Bug stieß tief in die kurzen Wellen, die der steife Nordwind aufgesteilt hatte. Gischtfetzen stoben gen Himmel, wurden nach achtern über das kleine Schiff gepeitscht und durchnäßten alle an…