Die in diesem Buch nachgezeichneten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungsvorstellungen der Moderne, wie sie vor allem in den klassischen sozialwissenschaftlichen Theorien bei Adam Smith, Friedrich List und Kaname Akamatsu, Karl Marx, Max Weber und Joseph A. Schumpeter formuliert werden, sind im Grunde große Erzählungen (Jean-François Lyotard) über die in Max Webers Worten schicksalsvollste Macht unsres modernen Lebens: den Kapitalismus. Es sind kontroverse Befunde über seine Genese, seine Verheißungen, Verwerfungen und Zukunftsperspektiven, die angesichts der gegenwärtigen Wirtschaftskrise, einer der schwersten des kapitalistischen Zeitalters, neue Aktualität gewinnen.
Autorentext
Herbert Matis (* 22. Mai 1941 in Wien) ist emeritierter Professor der Wirtschaftsuniversität Wien und ehemaliger Vorstand des Instituts für Wirtschafts- & Sozialgeschichte.
Inhalt
I. Entwicklung: Historische und theoretische Perspektiven 1. Was bedeutet Entwicklung? 3 2. Was versteht man unter Soziookonomie? 7 3. Megatrends der sozioökonomischen Entwicklung 15 3.1. Die großen Transformationen in der Menschheitsgeschichte 15 3.2. Der demografische Übergang 19 3.3. Der Anstieg der Lebenserwartung 26 3.4. Die langfristigen Wachstumstendenzen in der Weltwirtschaft 29 4. Historische Hintergrunde des klassischen Entwicklungsdenkens: Nationalstaat Industrialisierung Kapitalismus 36 4.1. Merkantilismus: Entwicklung als Nullsummenspiel 37 4.2. Die wirtschaftsliberale Botschaft: Entwicklung durch nationale und internationale Arbeitsteilung 41 4.3. Vorreiter und Nachzugler: Entwicklung als Industrialisierungswettlauf 49 4.4. Quo vadis, Kapitalismus? 75 5. Der Entwicklungsdiskurs nach dem Zweiten Weltkrieg 95 5.1. Die Modernisierungstheorie: Der amerikanische Weg als Heilslehre 97 5.2. Dependenztheorie: Die Entwicklung der Unterentwicklung 123 5.3. Immanuel Wallersteins Welt-System-Theorie 141 5.4. Amartya Sen: Pladoyer fur eine qualitative Entwicklung 154 5.5. Im Zeichen der Globalisierung: One world, one development 168 5.6. Entwicklungstheorie in der Sackgasse? 176 Literatur 181 II Adam Smith: Entwicklung als Naturgeschichte der burgerlichen Gesellschaft 1. Adam Smith als Entwicklungstheoretiker: Der naturliche Lauf der Dinge 191 2. Die Prinzipien der menschlichen Natur 195 3. Die vier Stadien der Entwicklung 203 3.1. Von der Jager- zur Nomadengesellschaft: Die historische Entstehung des Privateigentums 204 3.2. Eine umwalzende Veranderung: Der Wandel der Agrargesellschaft zur commercial society 207 3.3. Fehlentwicklungen der commercial society: Die Kritik am Merkantilismus 214 4. Die idealtypische commercial society: Das einfache System der naturlichen Freiheit 217 4.1. Fortschreitende Arbeitsteilung als Motor der Entwicklung 217 4.2. Die unsichtbare Hand des Marktes? 225 4.3. Der enthaltsame Staat? 232 5. Kritische Erwagungen 236 Literatur 243 Texte 246 III Friedrich List & Kaname Akamatsu: Strategien fur eine nachholende Entwicklung 1. Friedrich List: Nachholende Entwicklung durch Binnenmarktorientierung 255 1.1. Die Gegenposition zur kosmopolitischen Smith-Schule 256 1.2. Die Theorie der produktiven Krafte 259 1.3. Ein Stufenmodell in pragmatischer Absicht 262 1.3.1. Der reine Agrarstaat 263 1.3.2. Der Ubergang zum Agrar-Industriestaat 264 1.3.3. Nationale Arbeitsteilung: Der ausgewogene Agrar-Industriestaat 267 1.3.4 Der Agrar-Industrie-Handelsstaat und die internationale Arbeitsteilung 268 1.4. Die Voraussetzungen fur den Aufholprozess 270 1.5. Privatwirtschaft und Staat als Entwicklungsakteure 273 1.6. Drei Ebenen der Zollpolitik 277 2. Kaname Akamatsu: Entwicklung im Windschatten Das Ganseflugmodell 383 2.1. Ablaufmuster in vier Entwicklungsstadien 291 2.2. Die Rolle des Staates 300 2.3. Das Ganseflugmodell in der wirtschaftlichen Praxis 305 3. Kritische Erwagungen 306 Literatur 316 Texte 319 IV Karl Marx: Entwicklung als Emanzipation 1. Der wirkliche Lebensprozess der Menschen 330 1.1. Elemente der materialistischen Geschichtsauffassung 350 1.2. Marx' dialektisches Denken 346 1.3. Der Mensch als Schopfer und Geschopf der Geschichte 357 2. Formen, die der kapitalistischen Produktion vorangehn 361 3. Die so genannte ursprungliche Akkumulation 372 4. Kapitalismus: Sein Wesen und seine Transformation 383 4.1. Kapital, kapitalistische Produktionsweise oder das Geheimnis der Plusmacherei 383 4.2. Grundtendenzen der kapitalistischen Entwicklung 395 4.3. Verelendung und Entfremdung 401 4.4. Jenseits des Kapitalismus 412 5. War Marx ein fruher Theoretiker der Modernisierung und Globalisierung? 422 6. Kritische Erwagungen 426 Literatur 434 Texte 438 V. Max Weber: Entwicklung als Entzauberung der Welt 1. Max Webers andere Entwicklungstheorie 449 2. Die Wurzeln der modernen Wirtschaftsgesinnung 455 2.1. Der Geist des neuzeitlichen Kapitalismus 456 2.2. Asketischer Protestantismus und rationale Lebensfuhrung 461 3. Die Genese des modernen Rationalismus 471 3.1. Das Ausbleiben des okonomischen Rationalismus in der asiatischen Kulturwelt 475 3.2. Aufbruche und Beharrungen: Der vorderasiatisch-mediterrane Kulturraum 485 3.3. Der Weg in die Moderne 495 3.4. Nochmals: Max Webers andere Entwicklungstheorie 504 4. Die entzauberte Welt des modernen Kapitalismus: Ein Gehause neuer Horigkeit? 514 5. Kritische Erwagungen 522 Literatur 527 Texte 532 VI Joseph A. Schumpeter: De r schopferische Zerstorer als Agens der Entwicklung 1. Das grose Haus der Soziookonomie 542 2. Das Kernphanomen der Entwicklung: Die Innovationen 556 3. Der Trager der wirtschaftlichen Entwicklung: Der innovative Unternehmer 568 4. Die Bewegungsform der wirtschaftlichen Entwicklung: Die Konjunkturzyklen 580 4.1. Schumpeters Zyklentheorie 580 4.1.1. Erste Annaherung: Aufschwung und Abschwung (Zwei-Phasen-Zyklus) 583 4.1.2. Zweite Annaherung: Die sekundare Welle (Vier-Phasen-Zyklus) 585 4.1.3. Dritte Annaherung: Das Drei-Zyklen-Schema 588 4.2 Die historische Auspragung der Kondratieff-Zyklen 591 4.2.1. Der erste Kondratieff-Zyklus: Die industrielle Revolution (17871842) 592 4.2.2. Der zweite Kondratieff-Zyklus: Der burgerliche Kondratieff (18431897) 593 4.2.3. Der dritte Kondratieff-Zyklus: Der neomerkantilistische Kondratieff (ab 1898) 596 5. Fuhrer und Gefuhrte: Eine Theorie der soziokulturellen Entwicklung 607 6. Der Verfall des Kapitalismus 619 6.1. Die kapitalistische Leistungsbilanz 620 6.2. Das Veralten der Unternehmerfunktion 623 6.3. Die brockelnden Mauern der burgerlichen Gesellschaft 626 6.4. Sozialismus als Denkbild 630 6.5. Sind Sozialismus und Demokratie vereinbar? Schumpeters Demokratietheorie 638 7. Kritische Erwagungen 648 Literatur 657 Texte 661
Autorentext
Herbert Matis (* 22. Mai 1941 in Wien) ist emeritierter Professor der Wirtschaftsuniversität Wien und ehemaliger Vorstand des Instituts für Wirtschafts- & Sozialgeschichte.
Inhalt
I. Entwicklung: Historische und theoretische Perspektiven 1. Was bedeutet Entwicklung? 3 2. Was versteht man unter Soziookonomie? 7 3. Megatrends der sozioökonomischen Entwicklung 15 3.1. Die großen Transformationen in der Menschheitsgeschichte 15 3.2. Der demografische Übergang 19 3.3. Der Anstieg der Lebenserwartung 26 3.4. Die langfristigen Wachstumstendenzen in der Weltwirtschaft 29 4. Historische Hintergrunde des klassischen Entwicklungsdenkens: Nationalstaat Industrialisierung Kapitalismus 36 4.1. Merkantilismus: Entwicklung als Nullsummenspiel 37 4.2. Die wirtschaftsliberale Botschaft: Entwicklung durch nationale und internationale Arbeitsteilung 41 4.3. Vorreiter und Nachzugler: Entwicklung als Industrialisierungswettlauf 49 4.4. Quo vadis, Kapitalismus? 75 5. Der Entwicklungsdiskurs nach dem Zweiten Weltkrieg 95 5.1. Die Modernisierungstheorie: Der amerikanische Weg als Heilslehre 97 5.2. Dependenztheorie: Die Entwicklung der Unterentwicklung 123 5.3. Immanuel Wallersteins Welt-System-Theorie 141 5.4. Amartya Sen: Pladoyer fur eine qualitative Entwicklung 154 5.5. Im Zeichen der Globalisierung: One world, one development 168 5.6. Entwicklungstheorie in der Sackgasse? 176 Literatur 181 II Adam Smith: Entwicklung als Naturgeschichte der burgerlichen Gesellschaft 1. Adam Smith als Entwicklungstheoretiker: Der naturliche Lauf der Dinge 191 2. Die Prinzipien der menschlichen Natur 195 3. Die vier Stadien der Entwicklung 203 3.1. Von der Jager- zur Nomadengesellschaft: Die historische Entstehung des Privateigentums 204 3.2. Eine umwalzende Veranderung: Der Wandel der Agrargesellschaft zur commercial society 207 3.3. Fehlentwicklungen der commercial society: Die Kritik am Merkantilismus 214 4. Die idealtypische commercial society: Das einfache System der naturlichen Freiheit 217 4.1. Fortschreitende Arbeitsteilung als Motor der Entwicklung 217 4.2. Die unsichtbare Hand des Marktes? 225 4.3. Der enthaltsame Staat? 232 5. Kritische Erwagungen 236 Literatur 243 Texte 246 III Friedrich List & Kaname Akamatsu: Strategien fur eine nachholende Entwicklung 1. Friedrich List: Nachholende Entwicklung durch Binnenmarktorientierung 255 1.1. Die Gegenposition zur kosmopolitischen Smith-Schule 256 1.2. Die Theorie der produktiven Krafte 259 1.3. Ein Stufenmodell in pragmatischer Absicht 262 1.3.1. Der reine Agrarstaat 263 1.3.2. Der Ubergang zum Agrar-Industriestaat 264 1.3.3. Nationale Arbeitsteilung: Der ausgewogene Agrar-Industriestaat 267 1.3.4 Der Agrar-Industrie-Handelsstaat und die internationale Arbeitsteilung 268 1.4. Die Voraussetzungen fur den Aufholprozess 270 1.5. Privatwirtschaft und Staat als Entwicklungsakteure 273 1.6. Drei Ebenen der Zollpolitik 277 2. Kaname Akamatsu: Entwicklung im Windschatten Das Ganseflugmodell 383 2.1. Ablaufmuster in vier Entwicklungsstadien 291 2.2. Die Rolle des Staates 300 2.3. Das Ganseflugmodell in der wirtschaftlichen Praxis 305 3. Kritische Erwagungen 306 Literatur 316 Texte 319 IV Karl Marx: Entwicklung als Emanzipation 1. Der wirkliche Lebensprozess der Menschen 330 1.1. Elemente der materialistischen Geschichtsauffassung 350 1.2. Marx' dialektisches Denken 346 1.3. Der Mensch als Schopfer und Geschopf der Geschichte 357 2. Formen, die der kapitalistischen Produktion vorangehn 361 3. Die so genannte ursprungliche Akkumulation 372 4. Kapitalismus: Sein Wesen und seine Transformation 383 4.1. Kapital, kapitalistische Produktionsweise oder das Geheimnis der Plusmacherei 383 4.2. Grundtendenzen der kapitalistischen Entwicklung 395 4.3. Verelendung und Entfremdung 401 4.4. Jenseits des Kapitalismus 412 5. War Marx ein fruher Theoretiker der Modernisierung und Globalisierung? 422 6. Kritische Erwagungen 426 Literatur 434 Texte 438 V. Max Weber: Entwicklung als Entzauberung der Welt 1. Max Webers andere Entwicklungstheorie 449 2. Die Wurzeln der modernen Wirtschaftsgesinnung 455 2.1. Der Geist des neuzeitlichen Kapitalismus 456 2.2. Asketischer Protestantismus und rationale Lebensfuhrung 461 3. Die Genese des modernen Rationalismus 471 3.1. Das Ausbleiben des okonomischen Rationalismus in der asiatischen Kulturwelt 475 3.2. Aufbruche und Beharrungen: Der vorderasiatisch-mediterrane Kulturraum 485 3.3. Der Weg in die Moderne 495 3.4. Nochmals: Max Webers andere Entwicklungstheorie 504 4. Die entzauberte Welt des modernen Kapitalismus: Ein Gehause neuer Horigkeit? 514 5. Kritische Erwagungen 522 Literatur 527 Texte 532 VI Joseph A. Schumpeter: De r schopferische Zerstorer als Agens der Entwicklung 1. Das grose Haus der Soziookonomie 542 2. Das Kernphanomen der Entwicklung: Die Innovationen 556 3. Der Trager der wirtschaftlichen Entwicklung: Der innovative Unternehmer 568 4. Die Bewegungsform der wirtschaftlichen Entwicklung: Die Konjunkturzyklen 580 4.1. Schumpeters Zyklentheorie 580 4.1.1. Erste Annaherung: Aufschwung und Abschwung (Zwei-Phasen-Zyklus) 583 4.1.2. Zweite Annaherung: Die sekundare Welle (Vier-Phasen-Zyklus) 585 4.1.3. Dritte Annaherung: Das Drei-Zyklen-Schema 588 4.2 Die historische Auspragung der Kondratieff-Zyklen 591 4.2.1. Der erste Kondratieff-Zyklus: Die industrielle Revolution (17871842) 592 4.2.2. Der zweite Kondratieff-Zyklus: Der burgerliche Kondratieff (18431897) 593 4.2.3. Der dritte Kondratieff-Zyklus: Der neomerkantilistische Kondratieff (ab 1898) 596 5. Fuhrer und Gefuhrte: Eine Theorie der soziokulturellen Entwicklung 607 6. Der Verfall des Kapitalismus 619 6.1. Die kapitalistische Leistungsbilanz 620 6.2. Das Veralten der Unternehmerfunktion 623 6.3. Die brockelnden Mauern der burgerlichen Gesellschaft 626 6.4. Sozialismus als Denkbild 630 6.5. Sind Sozialismus und Demokratie vereinbar? Schumpeters Demokratietheorie 638 7. Kritische Erwagungen 648 Literatur 657 Texte 661
Titel
Entwicklungsdimensionen des Kapitalismus
Untertitel
Klassische sozioökonomische Konzeptionen und Analysen
Autor
EAN
9783838530741
Format
E-Book (pdf)
Hersteller
Veröffentlichung
18.11.2009
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Anzahl Seiten
680
Auflage
1. Auflage
Lesemotiv
Unerwartete Verzögerung
Ups, ein Fehler ist aufgetreten. Bitte versuchen Sie es später noch einmal.