Sollen Feministinnen jede Art von Abtreibung verteidigen? Können Entscheidungen überhaupt selbstbestimmt getroffen werden? Welche Art von Wissen entsteht durch pränatale Untersuchungen? Dienen sie der Vorsorge oder sind sie behindertenfeindlich?

Kirsten Achtelik lotet in ihrem Buch das Spannungsfeld zwischen den emanzipatorischen und systemerhaltenden Potenzialen des feministischen Konzepts "Selbstbestimmung" in Bezug auf Abtreibung aus. So mischt sie sich in die aktuellen feministischen Debatten um reproduktive Rechte ein, die mit den zunehmenden Aktivitäten und Demonstrationen von "Lebensschützern" wieder aufgeflammt sind.

Zugleich ist es ihr Anliegen, einer neuen Generation von Aktivistinnen und Aktivisten die Gemeinsamkeiten und Konflikte der Frauen- und Behindertenbewegung sowie die inhaltlichen Differenzen zwischen Frauen mit und ohne Behinderung verständlich zu machen.

Vor allem aber stellt sich Achtelik der dringend zu klärenden Frage, wie ein nicht selektives und nicht individualisiertes Konzept von Selbstbestimmung gedacht und umgesetzt werden kann.

Neuigkeiten rund um das Buch finden Sie auf facebook.com/selbstbestimmte.norm/



Autorentext

Kirsten Achtelik, geboren 1978, ist Diplom-Sozialwissenschaftlerin und lebt als freie Journalistin und Autorin in Berlin. Sie ist politisch an den Schnittstellen der feministischen, antikapitalistischen und Behindertenbewegung aktiv.



Zusammenfassung
Sollen Feministinnen jede Art von Abtreibung verteidigen? Konnen Entscheidungen uberhaupt selbstbestimmt getroffen werden? Welche Art von Wissen entsteht durch pranatale Untersuchungen? Dienen sie der Vorsorge oder sind sie behindertenfeindlich?Kirsten Achtelik lotet in ihrem Buch das Spannungsfeld zwischen den emanzipatorischen und systemerhaltenden Potenzialen des feministischen Konzepts "e;Selbstbestimmung"e; in Bezug auf Abtreibung aus. So mischt sie sich in die aktuellen feministischen Debatten um reproduktive Rechte ein, die mit den zunehmenden Aktivitten und Demonstrationen von "e;Lebensschtzern"e; wieder aufgeflammt sind. Zugleich ist es ihr Anliegen, einer neuen Generation von Aktivistinnen und Aktivisten die Gemeinsamkeiten und Konflikte der Frauen- und Behindertenbewegung sowie die inhaltlichen Differenzen zwischen Frauen mit und ohne Behinderung verstndlich zu machen. Vor allem aber stellt sich Achtelik der dringend zu klrenden Frage, wie ein nicht selektives und nicht individualisiertes Konzept von Selbstbestimmung gedacht und umgesetzt werden kann. Neuigkeiten rund um das Buch finden Sie auf facebook.com/selbstbestimmte.norm/

Inhalt
EinleitungFÜR DIE ABSCHAFFUNG DES §?218Feministische Kämpfe der 1970er-JahreAktion 218 Die Entwicklung der Selbstbestimmungsforderung Aktion Letzter Versuch Das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes Nach der ReformEUGENISCHE INDIKATION(K)ein Thema für die Frauenbewegung?Ablehnung von Fristen- und Indikationsregelungen "Solchen Schäden vorbeugen": Brot und RosenVORGEBURTLICHE UNTERSUCHUNGENTechnische, medizinische und gesetzliche GrundlagenDie Diagnosespirale Die Etablierung von PND in der BRD Neue Regelungen nach 1990 Neueste rechtliche Regelungen, PID und PraenaTestEUGENIKEin Rückblick auf theoretische Debatten und praktische UmsetzungenAnfänge: Eugenisches Denken Frauenrechtliche und linke eugenische Strömungen Umsetzung: Eugenische Praxisvorschläge Eugenik und "Euthanasie" im NationalsozialismusDIE KRÜPPELBEWEGUNGBehindertenpolitische Kämpfe der 1980er-JahreDer Beginn einer Bewegung Krüppelfrauen organisieren sich Behindertenpolitische Kritik am §218 Auseinandersetzung mit Eugenik- und "Euthanasie"-Programmen Gegen humangenetische BeratungsstellenKONGRESSE GEGEN GEN- UND REPRODUKTIONSTECHNIKENFeministischer Widerstand in den 1980er-JahrenDrei innerfeministische Kritikstränge Debatten über SelbstbestimmungZUSAMMEN ODER GEGENEINANDERFeminist*innen und Krüppelbewegungs-Aktivist*innen in den 1990er-JahrenEine Kritik der Singer'schen Ethik Proteste gegen Peter Singer in Deutschland Konflikte zwischen und innerhalb von Frauen*- und Behinderten­bewegungPRÄVENTION, KONTROLLE, ABLEISMKonzeptionelle ÜberlegungenZwischen Unterdrückung und Selbstverantwortung Individuum und Gesellschaft Schwangerschaft und Körperbilder Behindertenfeindlichkeit und Ableism PND als Verstärker negativer Einstellungen gegenüber Behinderten Beratung - Entscheidungshilfe oder Individualisierung?DIE "LEBENSSCHÜTZER"In vielfacher Hinsicht problematisch"Lebensschutz"-Positionierungen in biopolitischen Fragen Positionierungen in den GegenmobilisierungenFEMINISTISCHE KONTROVERSENWiderstände gegen Kritik"Wer die Forderung nach Selbstbestimmung kritisiert, rüttelt am feministischen Grundkonsens." "Abtreibungsgründe zu thematisieren, stellt die Entscheidungsfähigkeit von Frauen infrage." "Wer PND und selektive Abtreibungen Eugenik nennt, setzt Frauen* mit Nazi-Mördern gleich." "PND-Kritiker*innen sind technikfeindlich." "Durch PND kann frau sich auf das behinderte Kind besser vorbereiten." "PND und PID sind Notmaßnahmen in einer behindertenfeindlichen Gesellschaft." "Einige Behinderungen sind doch tatsächlich unzumutbar und schrecklich."SELBSTBESTIMMUNG OHNE SELEKTIONVorschlägeNeugestaltung der Beratung Selektive PND darf keine Kassenleistung sein Für eine wirklich inklusive Gesellschaft Streichung des §218 Schwangerenversorgung entmedikalisieren Abtreibung und PND als Querschnittsthemen unterrichten Die "Lebensschützer" aufhalten Forschungsförderung stoppen Feminismus: wie weiter? Zusammen­arbeit statt Lippenbekenntnisse Selbstbestimmung? Ja, aber Glossar - die wichtigsten BegriffeAbkürzungsverzeichnisBibliografieUnveröffentlichte QuellenForschungsliteratur und gedruckte QuellenInitiativen und ProjekteDank
Titel
Selbstbestimmte Norm. Feminismus, Pränataldiagnostik, Abtreibung
Untertitel
Feminismus, Pränataldiagnostik, Abtreibung
EAN
9783957321763
ISBN
978-3-95732-176-3
Format
E-Book (pdf)
Veröffentlichung
24.01.2016
Digitaler Kopierschutz
frei
Dateigrösse
1.24 MB
Anzahl Seiten
224
Jahr
2016
Untertitel
Deutsch