"Die grauen Schärpen der Nebelhörner wehen durch die Nacht. Und die Damen Venedigs halten den Ratten der Stadt stoisch ihre fetten Nerze entgegen." Solche Texte entstehen, wenn ein Dichter längere Zeit in Venedig verbringt. Aus Alltagsereignissen, Beobachtungen, Assoziationen und Gedanken werden poetische Miniaturen, spiegelt sich die Stadt des Wassers und der steinernen Löwen, der Brücken und Tauben. Man könnte diese "Spiegelungen" auch mit einem glitzernden Mosaik vergleichen: aus vielen kleinen, bunt reflektierenden Einzelteilchen entsteht ein seltsam gebrochenes, lebendiges Bild Venedigs.

Seine lyrikhaften lakonischen Bemerkungen erinnern an japanische Haikus und verbreiten eine heitere Stimmung.FACTS, Daniel ArnetAuch Merz hat es für ein knappes halbes Jahr in das mystische Universum Venedig verschlagen. Und er, ohnehin der Meister der Verknappung, hat ein schmales Bändchen mitgebracht, welches in einer feinen Austarierung, in einer Melange aus Gedichten und Prosaskizzen, den Zauber dieser bedrohten Stadt einfängt.Journal FrankfurtVenedig - wie viel rasselndes Wortgeklingel hat diese Ikone nicht schon über sich ergehen lassen müssen! Wer sich als Poet auf dermaßen vorbelastetes Parkett wagt, geht kein unbedeutendes Risiko ein. Klaus Merz umschifft diese Gefahr souverän, indem er einfach sich selbst treu bleibt. Keine Pose, keine Selbstverliebtheit nirgends; gewohnt unprätentiös nimmt er aufgrund eines halbjährigen Venedig-Aufenthalts auch den Dialog mit dieser einzigartigen Stadt auf. Merz vermeidet es, dieser ein weiteres Mal den abgegriffenen Schleier des wohlfeilen Memento mori überzuwerfen. ... An Lakoniker wie Robert Walser und Peter Bichsel erinnernd, gewinnt er den sakralen Baudenkmälern des Weltkulturerbes behutsam erfrischende Diesseitigkeit ab und rahmt sie mit einer Prise feinen Humors.Der kleine Bund, Heinrich VoglerDie heiter-melancholischen Winterstimmungen mit der immer währenden Geschäftigkeit der Venezianer und der scheinbaren Gemächlichkeit der wenigen Touristen sind ein verblüffendes Lese-Erlebnis. Mit seinen Impressionen weckt Merz Sehnsüchte und macht Lust, die Serenissima wieder zu sehen, auch im Winter.The Associated Press, Sonja KolbMerz kratzt altehrwürdige Patina an, einmal im zartironischen Zweifel, ob auch er der Stadt auf den Leim geht. Doch Klischees bricht er, indem er sie lakonisch aus der Distanz des Betrachters evoziert. Schnörkellos, mit der Kunst der Reduktion, lotst er uns zwischen abhebenden Engeln, Fiat und Berlusconi durch Venedig, das mit diesem Buch um eine schöne Facette reicher geworden ist.Die Furche, Maria RenhardtDer sprachlichen Faszination des Buches kann man sich schwerlich entziehen...Tagblatt, Frank Thomas GrubDoch Klaus Merz hat hinter die Kulissen geblickt. Anstatt die melancholische Ambiance in gehobene Verse zu kleiden, spiegelt er das venezianische Klischee auf den eigentlichen Grund zurück: die morschen Fundamente, das Warten auf die Touristenströme. ... Es sind klitzekleine Zeichen, die Merz wie Schnipsel auf seinen verschlungenen Gängen zusammengelesen hat. Im ve

Autorentext

Klaus Merz, geboren 1945 in Aarau, lebt in Unterkulm/Schweiz. Zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Hermann-Hesse-Literaturpreis 1997, Gottfried-Keller-Preis 2004, Aargauer Kulturpreis 2005, Werkpreis der schweizerischen Schillerstiftung 2005 und Basler Lyrikpreis 2012. Bei Haymon: Am Fuß des Kamels. Geschichten & Zwischengeschichten (1994, bei HAYMONtb 2010), Kurze Durchsage. Gedichte & Prosa (1995), Jakob schläft. Eigentlich ein Roman (1997, 6. Auflage), Kommen Sie mit mir ans Meer, Fräulein. Roman (1998), Garn. Prosa & Gedichte (2000), Adams Kostüm. Drei Erzählungen (2001), Das Turnier der Bleistiftritter. Achtzehn Begegnungen (2003), Löwen Löwen. Venezianische Spiegelungen (2004), LOS. Roman (2005), Priskas Miniaturen. Erzählungen 1978-1988 (2005), Der gestillte Blick. Sehstücke (2007), Der Argentinier. Novelle (2009), Aus dem Staub. Gedichte (2010). Seit Herbst 2011 erscheint bei Haymon die Werkausgabe Klaus Merz in sieben Bänden.



Zusammenfassung
"e;Die grauen Scharpen der Nebelhorner wehen durch die Nacht. Und die Damen Venedigs halten den Ratten der Stadt stoisch ihre fetten Nerze entgegen."e; Solche Texte entstehen, wenn ein Dichter lngere Zeit in Venedig verbringt. Aus Alltagsereignissen, Beobachtungen, Assoziationen und Gedanken werden poetische Miniaturen, spiegelt sich die Stadt des Wassers und der steinernen Lwen, der Brcken und Tauben. Man knnte diese "e;Spiegelungen"e; auch mit einem glitzernden Mosaik vergleichen: aus vielen kleinen, bunt reflektierenden Einzelteilchen entsteht ein seltsam gebrochenes, lebendiges Bild Venedigs.
Titel
Löwen Löwen
Untertitel
Venezianische Spiegelungen
EAN
9783709975299
ISBN
978-3-7099-7529-9
Format
E-Book (epub)
Hersteller
Herausgeber
Veröffentlichung
04.09.2012
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
0.79 MB
Anzahl Seiten
76
Jahr
2012
Untertitel
Deutsch
Lesemotiv