Der wohl folgenreichste Aspekt der Säkularisierung in den alten christlichen Ländern der westlichen Hemisphäre ist ein Verständnis des Menschen, das ihn als innerweltlich völlig erklärbares, autonom vollendbares Lebewesen visioniert, das auf Glauben an Gott, Jesus Christus, Kirche und "ewiges Leben" - wie auf eine abgedroschene Begleitmusik - verzichten zu können meint. Karl Rahner hat diese Trends und Neigungen des Zeitgeistes früh erkannt und setzte sich in seiner Anthropologie und Theologie mit dem säkularisierten Menschenbild und dessen Vorentscheidungen tiefgründig auseinander. Das vorliegende Werk, das hier zum dritten Mal aufgelegt wird, will diese weltgeschichtliche Auseinandersetzung samt ihren Wurzeln anhand von Rahners Werk darstellen und zugleich aufzeigen, auf welchen Wegen das Geheimnis als Urgrund jeder menschlichen Existenz neu entdeckt werden und diese erhellen kann. Damit kann auch deutlich werden, dass christlicher Glaube tiefer gründet und dem Menschen wesentlich mehr entgegen kommt, als Werbung und journalistisch aufgemachte Menschenbilder suggerieren.
Hrsg. Hans-Jürgen Sträter, Adlerstein Verlag
Autorentext
Klaus P. Fischer, geb. 1941 in Stuttgart, studierte Klassische Philologie, Philosophie und Theologie in Tübingen, Innsbruck, Paris und Frankfurt/M. Theologische Promotion und Habilitation am Institut Catholique de Paris bei Henri Bouillard SJ über die Anthropologie Karl Rahners "Der Mensch als Geheimnis". Mitglied des Oratoriums des hl. Philipp Neri in Heidelberg.
Langjährige Tätigkeit in Pastoral, Religionspädagogik, Klinik-Seelsorge, Erwachsenenbildung, Kirchl. Rundfunkarbeit u.a.m. Diverse Veröffentlichungen zu Themen des Glaubens und christlicher Welt-Anschauung, wie Gott und Teufel, Gott und Schicksal, Schöpfung - Naturwissenschaft, Tod und Auferstehung, Eucharistie und Abendmahl, Mensch - Gott - Kirche, u.a.m. Lehrbeauftragter für Katholische Theologie an der Evangel.-Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg.