In der bittere Satire auf einen bestimmten -- nicht ausschließlich norwegischen Journalistentypus präsentiert uns Hamsun "einen geistigen Geck mit Begabung, der bereits in den grundlegenden Jahren verdorben worden und nun zum Kellner einer Stadt, eines Boulevardpublikums herabgesunken war", einen klugen Bauernjungen, der sich als Student durch hundert Demütigungen nach oben arbeiten musste und dabei den äußeren Erfolg über die Integrität seiner Persönlichkeit stellen lernte -- und doch sein inneres Unterlegensein als einen Stachel fühlt, der ihn zu immer unbedenklicherem Ringen um den äußeren Sieg antreibt. Diesen Typus einer schiffbrüchigen Natur stützt jene unheilvolle Pseudomacht der Presse: die Macht, die auf der Sensationsgier, dem Schlagwortbedürfnis des Publikums beruht. Der Skeptizismus Hamsuns lässt Redakteur Lynge über alle Mitspieler in seinem Drama siegen -- er behauptet sich auch bei sinkender Kraft eben durch seine Unbedenklichkeit. Und er findet Nachfolger: ebenso geistig unsolide, skrupellose, robuste Leute, die Schneid für Idealismus und große Worte für feste Grundsätze nehmen. Er ist unsterblich. Und über die Gewissenhaften, Reinlichen, die Menschen, denen das Bewusstsein jedes -- auch eines kleinen Makels -- das Selbstvertrauen und die Sicherheit untergräbt, geht die Macht "Redakteur Lynge" hinweg.