Mit dem Fortschreiten der europäischen Einigung wird erwartet, dass nicht nur die Identifikation mit Europa zunimmt, sondern dass diese auch zu einem Rückgang des Nationalismus beiträgt. Dies wiederum soll das friedliche Zusammenleben der Bürger fördern. Es wird weiter vorausgesagt, dass sich die Bindungen zu kleineren Räumen abschwächen. Dies könnte dazu führen, dass sich das Engagement für solche subnationalen Regionen verringert. Inwieweit sind solche Erwartungen tatsächlich zutreffend? Stimmt es z.B., dass die Schaffung größerer politisch-administrativer Räume neue Identifikationen erzeugt? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Buches. Es geht zum einen darum, wie eine mehr oder weniger starke Identifikation mit einer Region entsteht. Zum anderen geht es um die Wirkungen einer mehr oder weniger starken Identifikation mit einer Region auf das Verhalten. Das vorliegende Buch bietet eine Reihe neuer Antworten auf diese Fragen. Der vorgeschlagene theoretische Ansatz wird durch eine empirische Untersuchung überprüft.
Regionale Identifikation - wie sie entsteht, was sie bewirkt
Autorentext
Professor Dr. Kurt Mühler und Professor Dr. Karl-Dieter Opp lehren am Institut für Soziologie der Universität Leipzig.
Klappentext
Wie entstehen räumliche Identifikationen? Welche Auswirkungen haben sie auf andere Einstellungen und Verhalten? Das Buch bietet auf diese Fragen neue Antworten und überprüft sie mit einer eigenen empirischen Untersuchung.
Inhalt
I. Was heißt Identifikation mit einer Region?.- 1. Der Begriff der Region.- 2. Der Begriff der Identifikation.- 3. Verwandte Begriffe: Loyalität, Identität, Nationalismus, National- und Regionalbewusstsein.- II. Wie entsteht regionale und überregionale Identifikation?.- 1. Die Hypothese der Sozialisation.- 2. Die Hypothese der Lebensqualität.- 3. Die Konflikthypothese.- 4. Konkurrierende oder ergänzende Hypothesen?.- 5. Rückwirkungen.- III. Wie wirkt regionale und überregionale Identifikation?.- IV. Die Untersuchung.- 1. Auswahl der Erhebungsgebiete.- 2. Auswahl der Stichprobe.- 3. Demografische Grundparameter der Erhebungsgebiete.- 4. Ausfallstatistik.- 5. Interviewerkontrolle.- V. Die Messung regionaler und überregionaler Identifikation.- 1. Die Interviewfragen.- 2. Messen die Indikatoren für regionale und überregionale Identifikation dasselbe?.- 3. Regionalisten und Kosmopoliten: zwei Arten der Identifikation.- 4. Skalenbildung: Arten regionaler und überregionaler Identifikation.- 5. Führt starke regionale zu geringer überregionaler Identifikation?.- 6. Zusammenfassung.- VI. Wie stark identifizieren sich Personen mit Regionen?.- 1. Regionale und überregionale Identifikation in Ostdeutschland.- 2. Ergebnisse anderer Untersuchungen.- VII. Die Ursachen regionaler und überregionaler Identifikation.- 1. Die Sozialisationshypothese.- 2. Die Hypothese der Lebensqualität.- 3. Die Konflikthypothese: Wahrgenommene Diskriminierung von Ostdeutschen als Bedingung regionaler Identifikation.- 4. Die Messung der Variablen.- 5. Ergebnisse der Untersuchung.- 6. Räumliche Identifikation jenseits der Region. Zur Erklärung nationaler und europäischer Identifikation.- 7. Zusammenfassung.- VIII. Wirkungen regionaler und überregionalerIdentifikation: Ergebnisse der Untersuchung.- 1. Engagement in der Region.- 2. Mobilitätsabsicht.- 3. Negative Stereotypisierung und negative Einstellung gegenüber Ausländern.- IX. Resümee.- 1. Grau, teurer Freund, ist alle Theorie.- 2. Zur Messung und Erklärung der Entstehung und Wirkungen regionaler und überregionaler Identifikation.- X. Anhang: Skalenbildung.- 1. Arten regionaler und überregionaler Identifikation.- 2. Die Messung der übrigen Variablen.- 3. Kontrollvariablen.