Lindsey Davis wurde 1949 in Birmingham, UK, geboren. Nach einem Studium der Englischen Literatur in Oxford arbeitete sie 13 Jahre im Staatsdienst, bevor sie sich ganz dem Schreiben von Romanen widmete. Ihr erster Roman »Silberschweine« wurde ein internationaler Erfolg und der Auftakt der Marcus-Didius-Falco-Serie. Ihr Werk wurde mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Diamond Dagger der Crime Writers' Association für ihr Lebenswerk. Die Website der Autorin: www.lindseydavis.co.uk Bei dotbooks erscheinen die folgenden Bände der Serie historischer Kriminalromane des römischen Privatermittlers Marcus Didius Falco: »Silberschweine« »Bronzeschatten« »Kupfervenus« »Eisenhand« »Poseidons Gold« »Letzter Akt in Palmyra« »Die Gnadenfrist« »Zwielicht in Cordoba« »Drei Hände im Brunnen« »Den Löwen zum Fraß« »Eine Jungfrau zu viel« »Tod eines Mäzens« »Eine Leiche im Badehaus« »Mord in Londinium« »Tod eines Senators« »Das Geheimnis des Scriptors« »Delphi sehen und sterben« »Mord im Atrium« Ebenfalls bei dotbooks erscheint der historische Roman »Die Gefährtin des Kaisers«.
Autorentext
Lindsey Davis wurde 1949 in Birmingham, UK, geboren. Nach einem Studium der Englischen Literatur in Oxford arbeitete sie 13 Jahre im Staatsdienst, bevor sie sich ganz dem Schreiben von Romanen widmete. Ihr erster Roman »Silberschweine« wurde ein internationaler Erfolg und der Auftakt der Marcus-Didius-Falco-Serie. Ihr Werk wurde mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Diamond Dagger der Crime Writers' Association für ihr Lebenswerk. Die Website der Autorin: www.lindseydavis.co.uk Bei dotbooks erscheinen die folgenden Bände der Serie historischer Kriminalromane des römischen Privatermittlers Marcus Didius Falco: »Silberschweine« »Bronzeschatten« »Kupfervenus« »Eisenhand« »Poseidons Gold« »Letzter Akt in Palmyra« »Die Gnadenfrist« »Zwielicht in Cordoba« »Drei Hände im Brunnen« »Den Löwen zum Fraß« »Eine Jungfrau zu viel« »Tod eines Mäzens« »Eine Leiche im Badehaus« »Mord in Londinium« »Tod eines Senators« »Das Geheimnis des Scriptors« »Delphi sehen und sterben« »Mord im Atrium« Ebenfalls bei dotbooks erscheint der historische Roman »Die Gefährtin des Kaisers«.
Leseprobe
Kapitel I
Ich war auf dem Heimweg. Gerade hatte ich meiner Lieblingsschwester erzählen müssen, dass ein Löwe ihren Mann verspeist habe. Für einen neuen Klienten war ich nicht in der richtigen Stimmung.
Manche Privatschnüffler sind ganz wild darauf, mit ihren Fällen zu protzen. Ich wollte nur Ruhe, Dunkelheit, Vergessen. Kaum eine Chance, da wir uns auf dem Aventin befanden, um die geschäftigste Stunde eines warmen Maiabends, wo ganz Rom sich dem Handel und den Mauscheleien hingibt. Tja, wenn mir schon kein Friede vergönnt war, hatte ich mir zumindest etwas zu trinken verdient. Aber das Kind wartete in der Brunnenpromenade vor meiner Wohnung auf mich, und sobald ich es auf der Veranda entdeckte, war mir klar, dass ich mich noch gedulden musste.
Meine Freundin Helena fand jedes hübsche Täubchen verdächtig, das in einer zu kurzen Tunika bei uns aufkreuzte. Hatte sie die potenzielle Klientin draußen warten lassen? Oder hatte das gescheite kleine Mädchen einen Blick in unsere Wohnung geworfen und sich geweigert, hereinzukommen? Sie gehörte zweifellos zu dem luxuriösen Tragestuhl mit der Medusaverzierung auf der glänzenden Halbtür, der unterhalb unserer Veranda stand. Unsere kärgliche Wohnung war ihr möglicherweise zu schäbig erschienen. Ich konnte die Wohnung selbst nicht leiden.
Unter dem, was in dieser Gegend als Portikus durchging, hatte sie den Hocker gefunden, auf dem ich gern saß und die Welt an mir vorbeiziehen ließ. Als ich die ausgetretenen Stufen heraufkam, machte ich als Erstes Bekanntschaft mit zwei kleinen, sauber pedikürten weißen Füßen in goldenen Riemensandalen, die unwillig gegen das Verandageländer traten. Mit den Gedanken noch bei Maias vier verängstigten und tränenüberströmten Kindern, wollte ich über diese Füße hinaus mit nichts Bekanntschaft machen. Ich hatte selbst zu viele Probleme.
Trotzdem bemerkte ich, dass die kleine Person auf meinem Hocker Qualitäten besaß, die ich früher an Klienten sehr geschätzt hatte. Sie war weiblich. Sie sah gut aus, selbstbewusst, sauber und ordentlich gekleidet. Sie schien auch ein dickes Honorar zahlen zu können. An ihren rundlichen Armen klapperten jede Menge Armreifen. Grüne Glasperlen mit glitzernden Zwischenstücken waren in die vierfarbige Borte am Halsausschnitt ihrer fein gewebten Tunika eingearbeitet. Geschickte Dienerinnen mussten ihr geholfen haben, die dunklen Locken um ihr Gesicht zu drapieren und das Goldnetz drüber zu stülpen, das die Locken festhielt. Wenn sie viel Bein unter der Tunika zeigte, so lag das daran, dass es eine sehr kurze Tunika war. Als ihr die smaragdgrüne Stola von der Schulter glitt, schob sie sie völlig ungezwungen zurecht. Sie schien anzunehmen, mich genauso leicht rumschieben zu können.
Da gab es nur ein Problem. Meine ideale Klientin, vorausgesetzt, Helena würde mir dieser Tage noch erlauben, so jemandem zu helfen, wäre eine kecke Witwe im Alter zwischen siebzehn und zwanzig gewesen. Dieses kleine Juwel hier gehörte einer viel ungefährlicheren Gruppe an. Sie war nur fünf oder sechs Jahre alt.
Ich lehnte mich an den Verandapfosten, ein verrottetes Holzteil, das der Vermieter schon vor Jahren hätte erneuern müssen. Als ich den Mund aufmachte, klang meine Stimme müde, selbst in meinen Ohren. »Hallo, Prinzessin. Kannst du den Pförtner nicht finden, der dich einlässt?« Sie starrte mich verächtlich an, war sich durchaus bewusst, dass es in diesen schäbigen plebejischen Wohnungen keine Sklaven gab, die Besucher willkommen hießen. »Wenn dein Familientutor anfängt dich in Rhetorik zu unterrichten, wirst du feststellen, dass das ein matter Versuch war, ironisch zu sein. Kann ich dir helfen?«
»Mir wurde gesagt, dass hier ein Privatermittler wohnt.« Ihr Akzent verriet ihre Oberschichtsherkunft. Das hatte ich mir schon vorher gedacht. Ich versuchte trotzdem nicht voreingenommen zu sein. Na ja, zumindest nur ein wenig. »Wenn Sie Falco sind, möchte ich Sie konsultie