Der Band bietet eine umfassende Darstellung der historischen Laut- und Formenlehre vom Indogermanischen zum Griechischen und Lateinischen. Außerdem wird die äußere Sprachgeschichte der beiden klassischen Sprachen vollständig abgehandelt. Besonders wertvoll: Erstmals werden drei methodische Stadien der Sprachwissenschaft (vormodern, historisch-vergleichend und moderne Linguistik) mit ihren wichtigsten Vertretern und Begriffen für Studierende und Lehrende der klassischen Philologie nutzbar gemacht. Abschließend werden die Einflüsse des Lateinischen und (Alt-)Griechischen auf moderne Sprachen (Deutsch, Englisch, Neugriechisch, romanische Sprachen) aufgezeigt.

Autorentext
PD Dr. Lothar Willms lehrt am Seminar für klassische Philologie der Universität Heidelberg.

Inhalt
Vorwort 17 Verzeichnis der Schaubilder, Abbildungen und Karten 23 Abkürzungen und Symbole 25 1. Wissenschaftsgeschichte und allgemeine Sprachwissenschaft 29 1.1 Vormoderne Beschäftigung mit Sprache 29 1.1.1 Indien, Judentum und Islam 30 1.1.2 Griechenland 31 1.1.2.1 Homer, Vorsokratiker, Sophisten, Platon und Aristoteles 31 1.1.2.2 Hellenismus und Kaiserzeit 32 1.1.2.3 Spätantike und Byzanz 33 1.1.3 Rom 34 1.1.4 Westliches Mittelalter und frühe Neuzeit 36 1.1.5 Die griechische grammatische Terminologie 36 1.1.5.1 Lautlehre 37 1.1.5.2 Formenlehre 37 1.2 Historisch-vergleichende Sprachwissenschaft 40 1.2.1 Geschichte der historisch-vergleichenden Sprachwissenschaft 40 1.2.1.1 Methodisch-theoretische Grundlegung: Lautgesetze und historische Sprachfamilien 40 1.2.1.2 Indogermanistik, Germanistik, Romanistik 41 1.2.1.3 Modelle einzelsprachlicher Verwandtschaft innerhalb einer Sprachfamilie 42 1.2.1.4 Die Junggrammatiker: Ausnahmslosigkeit der Lautgesetze und Analogie 45 1.2.2 Sprachkontakte und Etymologie 46 1.2.2.1 Allgemeines 46 1.2.2.2 Zur Benutzung der etymologischen Lexika 49 1.2.3 Sprachgeografie und Areallinguistik 62 1.2.4 Von Makro(sprach)familien zur Ursprache: Nostratisch und Proto-Sapiens 63 1.3 Die moderne Linguistik 66 1.3.1 Sprachwissenschaftliche (strukturalistische) Grundbegriffe 66 1.3.2 Strukturalistische Methoden am Beispiel der Phonetik (Phonologie) 68 1.3.3 Strukturalistische Methoden am Beispiel der Morphologie 70 1.3.4 Semantik 71 1.3.5 Syntax 71 1.3.6 Soziolinguistik 73 1.3.7 Pragmatik 73 1.3.8 Textlinguistik 75 1.3.9 Geschichte des Strukturalismus 76 1.3.10 Chomskys generative Transformationsgrammatik 76 1.3.11 Mediationstheorie 77 1.3.12 Sprachtypologie 77 1.3.13 Phonetik: Beschreibung der Laute, Symbole der internationalen Lautschrift 79 1.3.13.1 Konsonanten 80 1.3.13.2 Vokale 82 1.3.13.3 Phonetische Symbole in Umschriften nicht lateinisch geschriebener Sprachen und des Indogermanischen 83 1.3.13.4 Die lateinische phonetische Terminologie 83 2. Äußere Geschichte des Indogermanischen: Befund, Ursprung, Ausbreitung 85 2.1 Übersicht über die indogermanischen Sprachen 85 2.2 Rekonstruktion einer indogermanischen Grundsprache 93 2.3 Zeit und Raum der rekonstruierten indogermanischen Grundsprache 95 2.3.1 Natürliche Umwelt und Kultur (Linguistische Paläontologie) 100 2.3.1.1 Die äußere Umwelt 100 2.3.1.2 Wirtschaft und Ernährung 102 2.3.1.3 Technologie 105 2.3.1.4 Gesellschaft, Religion und Dichtung 107 2.3.1.5 Metrik und Dichtungssprache 111 2.3.1.6 Eigennamen 113 2.3.2 Siedlungsarchäologische Methode 114 2.3.3 Vergleich mit nicht indogermanischen Sprachen 116 2.3.3.1 Semitisch 116 2.3.3.2 Kaukasisch 117 2.3.3.3 Finnougrisch 117 2.4 Ausbreitung des Indogermanischen nach (Mittel-)Europa 121 2.4.1 Agrarische Expansion aus Anatolien? 121 2.4.2 Das vaskonische Substrat 123 2.4.3 Krahes alteuropäische indogermanische Hydronymie 128 2.4.4 Atlantisch-semitidische Kontaktsprachen und das germanische Sondergut 131 2.4.4.1 Atlantisch-semitidisches Substrat auf den Britischen Inseln 131 2.4.4.2 Atlantisch-semitidischer Einfluss im Germanischen? 133 2.4.5 Fazit und Ausblick: Ein integratives Szenario und das Nostratische 137 3. Äußere Sprachgeschichte des Griechischen 140 3.1 Sprachstufen und äußere Sprachgeschichte, Entlehnungen 140 3.1.1 Urgriechische Zeit (ca. 25001600 v.Chr.) 140 3.1.1.1 Griechen und Indoiraner 140 3.1.1.2 Phonetische und morphologische Eigenheiten des Griechischen gegenüber den anderen indogermanischen Sprachen 141 3.1.2 Mykenische Zeit (ca. 16001050 v.Chr.) 142 3.1.3 Post-Palast-Zeit und sog. dunkle Jahrhunderte (dark ages) (ca. 1050800 v.Chr.) 142 3.1.4 Archaische Zeit (ca. 800500 v.Chr.) 142 3.1.5 Klassische Zeit (ca. 500300 v.Chr.) 144 3.1.6 Koine und Hellenismus (ca. 300 v.Chr. Zeitenwende) 144 3.1.7 Kaiserzeit und Attizismus (Zeitenwende 395/476) 144 3.1.8 Byzantinische (mittelalterliche) Periode (395/4761453) 145 3.1.9 Turkokratia (14531821 n.Chr.) 146 3.1.10 Neugriechische Periode (1821 heute) 146 3.2 Ad- und Substrate des Griechischen 147 3.2.1 Indogermanisches Sub- und Adstrat des Griechischen (Pelasgisch, Makedonisch, Thrakisch und Illyrisch) 147 3.2.2 Nicht indogermanisches Adstrat: Lemnisch und Eteokretisch 149 3.2.3 Vorindogermanisches Substrat im Griechischen 150 3.2.3.1 Suffixe 150 3.2.3.2 Vorgriechische Wortstämme. . 152 3.2.3.3 Personennamen und -bezeichnungen 154 3.2.4 Orientalisches und semitisches Adstrat 155 3.3 Kretische (= ägäische) Schriften 156 3.3.1 Fund-, Veröffentlichungs- und Entzifferungsgeschichte 156 3.3.2 Der Diskos von Phaistos 157 3.3.3 Piktografisch oder hieroglyphisch 160 3.3.4 Die minoische Palastschrift Linear A 160 3.3.4.1 Fundgeschichte und Inschriftenkorpus 160 3.3.4.2 Probleme der Entschlüsselung 160 3.3.4.3 Ansätze für eine Analyse der Lautstruktur, Orthografie und Phonetik 161 3.3.4.4 Forschungsperspektiven 161 3.4 Linear B 162 3.4.1 Das Inschriftenkorpus 164 3.4.2 Zur Editionstechnik der Mykenologie 166 3.4.3 Die Merkmale der Schrift Linear B 166 3.4.4 Sprachliche Charakteristika des Mykenischen 167 3.4.4.1 Lautlehre 168 3.4.4.2 Linear B als früher Zeuge griechischer Lautveränderungen 170 3.4.4.3 Formenlehre, Lexik und Wortbildung 171 3.4.5 Textbeispiel (KN Sc 230) 173 3.5 Sprachen und nicht alphabetische Schriften auf Zypern 175 3.5.1 Kyprominoische und klassische kyprische Schrift 175 3.5.2 Die griechischen Inschriften im klassisch-kyprischen Syllabar 176 3.5.2.1 Überlieferung und Merkmale 176 3.5.2.2 Zur Geschichte 177 3.5.2.3 Der Dialekt 177 3.6 Das griechische Alphabet 178 3.6.1 Die Anpassung des semitischen Alphabetes an die griechische Sprache 180 3.6.2 Die Darstellung der neuentstandenen Vokale und das ionisch-attische Einheitsalphabet 182 3.6.3 Nachklassische Entwicklungen in Schrift und Aussprache 184 3.6.3.1 Schrift 184 3.6.3.2 Aussprache 184 3.7 Die Sprache der homerischen Gedichte 185 3.7.1 Entstehung und Überlieferung 185 3.7.2 Archaismen und nicht dialektspezifische Abweichungen vom klassischen Attisch 186 3.7.2.1 Lautlehre 186 3.7.2.2 Formenlehre 187 3.7.2.3 Satzlehre 191 3.7.3 Ionismen 192 3.7.4 Äolismen 192 3.8 Die griechischen Dialekte 193 3.8.1 Entstehung der griechischen Dialekte 194 3.8.2 Gliederung der griechischen Dialekte 194 3.8.3 Quellen der Dialektkenntnis 198 3.8.4 Das Ionisch-Attische 198 3.8.4.1 Gemeinsame sprachliche Merkmale 198 3.8.4.2 Ionisch 199 3.8.4.3 (Alt-)Attisch 200 3.8.5 Äolisch (Lesbisch, Thessalisch, Böotisch) 202 3.8.5.1 Verbreitung, Gliederung und die wichtigsten gemeinäolischen Züge 202 3.8.5.2 Lesbisch 202 3.8.5.3 Böotisch 204 3.8.6 Westgriechisch: Dorisch und Nordwestgriechisch 205 3.8.6.1 Verbreitung, Gliederung, Quellen und gemeinsame Merkmale 205 3.8.6.2 Dorisch 205 3.8.6.3 Lakono-Messenisch 206 3.8.7 Die arkadisch-kyprischen Gemeinsamkeiten 207 4. Äußere Sprachgeschichte des Lateinischen 209 4.1 Die Ad-, Sub- und Superstratsprachen des Lateinischen und ihre phonetischen und lexikalischen Einflüsse auf das Lateinische 211 4.1.1 Nicht indogermanisch 211 4.1.1.1 Nicht indogermanisches Mittelmeersubstrat 211 4.1.1.2 Etruskisch 212 4.1.1.3 Punisch 214 4.1.1.4 Ligurisch, Daunisch und Camunisch? 214 4.1.2 Indogermanisch 215 4.1.2…
Titel
Klassische Philologie und Sprachwissenschaft
EAN
9783838538570
Format
E-Book (pdf)
Hersteller
Veröffentlichung
18.09.2013
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Anzahl Seiten
503
Auflage
1. Auflage
Lesemotiv