The debate on environmental justice illustrates a need for connecting administrative law to legal theory. Lucia Scharpf develops the method of "functional translation", which allows Robert Alexy's conditions of general practical discourse to be used as a model for administrative planning procedures.

Praktische Philosophie, Rechtstheorie und Verwaltungsverfahrensrecht werden selten zueinander in Beziehung gesetzt. Dass Anlass für einen Lückenschluss besteht, zeigt die Diskussion um Umweltgerechtigkeit. Sie betrachtet die soziale Dimension von Umweltschutz und thematisiert Probleme wie die gerechte räumliche Verteilung von Infrastrukturanlagen. Deren Lösung vollzieht sich maßgeblich durch rechtliche Verfahren. In Weiterentwicklung von Robert Alexys Diskurstheorie zeigt Lucia Scharpf, dass die Bedingungen des allgemeinen praktischen Diskurses als Vorbild für die Normierung des Planfeststellungsverfahrens dienen können. Methodisch erfordert dies eine "funktionsadäquate Übersetzung." Diese bildet, über die bloße Optimierung hinausgehend, die Funktion einer Diskursbedingung im Planfeststellungsverfahren bestmöglich ab. Die so gewonnenen, theoretischen Kriterien werden im umfangreichen Schlusskapitel mit konkreten rechtspolitischen Reformvorschlägen konfrontiert.

Autorentext
Geboren 1984; Studium der Rechtswissenschaft und der politischen Theorie in Freiburg und Edinburgh; 2011 Erste juristische Prüfung; 2012 MSc International Political Theory; Lehrassistentin an der Universität Freiburg; Forschungsreferentin am deutschen Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung Speyer; seit 2019 Rechtsreferendarin am Landgericht Freiburg.
Titel
Umweltgerechtigkeit durch Planfeststellungsverfahren
Untertitel
Der Entwurf einer Anwendungsethik für das abfallrechtliche Planfeststellungsverfahren auf Grundlage von Robert Alexys Diskurstheorie des Rechts
EAN
9783161599811
Format
E-Book (pdf)
Hersteller
Digitaler Kopierschutz
Adobe-DRM
Dateigrösse
4.09 MB
Anzahl Seiten
505
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