Lydia Conradi ist das Pseudonym einer deutschen Autorin, die mit ihrer Familie im europäischen Ausland lebt. Als Literaturhistorikerin arbeitet sie im Bildungsbereich eines Museums, verbringt alle verfügbare Zeit auf Reisen und ist der verlorenen Vielfalt der Levante verfallen - ihrem sinnlichen Zauber, ihrem kulturellen Reichtum und ihrer Tradition der Toleranz.
Abenteuer, Historie und orientalisches Flair - in "Tausend Nächte und ein Tag" entführt Lydia Conradi ihre Leser in die aufregende Welt der frühen Archälogie, zum Turmbau und den Hängenden Gärten von Babylon. In diesem fesselnden historischen Roman erzählt Conradi farbenprächtig und atmosphärisch von einer Liebe, die nicht sein darf, und einer Frau zwischen Leidenschaft und Vernunft. 1899, ganz Berlin ist im Orient-Fieber, denn der Archäologe Robert Koldewey hat soeben das mythische Babylon aus dem Wüstensand gegraben. Auch die junge Senta ist den jahrtausendealten Kulturen verfallen, doch als Frau ist ihr der Zugang versperrt. Sie beschließt, eine eigene Expedition auszustatten, begleitet von dem Assyriologen Winfried, der sie liebt, und dem undurchschaubaren Briten Christopher. Auf der strapaziösen Reise in das umkämpfte Land zwischen den Strömen brodeln gefährliche Leidenschaften. Die Lage spitzt sich zu, als die Gruppe von Beduinen als Geiseln genommen wird. Einzig Faysal, der Sohn des Sheik, sieht in den Europäern mehr als ein Faustpfand. Er und Senta gehören verschiedenen Welten an, doch in den schwarzblauen Nächten der Wüste brechen sich Gefühle Bahn, die so berauschend sind wie der Zauber des Orients und so alt wie seine im Sand verborgenen Kulturen ... Der Zauber des Orients eingefangen zwischen zwei Buchdeckeln - ein farbenprächtiger Historienroman um eine ebenso faszinierende wie lebensgefährliche Reise zu den Strömen Mesopotamiens und den Geheimnissen der Vergangenheit.
Autorentext
Lydia Conradi ist das Pseudonym einer deutschen Autorin, die mit ihrer Familie im europäischen Ausland lebt. Als Literaturhistorikerin arbeitet sie im Bildungsbereich eines Museums, verbringt alle verfügbare Zeit auf Reisen und ist der verlorenen Vielfalt der Levante verfallen ihrem sinnlichen Zauber, ihrem kulturellen Reichtum und ihrer Tradition der Toleranz.
Zusammenfassung
Abenteuer, Historie und orientalisches Flair in "Tausend Nächte und ein Tag" entführt Lydia Conradi ihre Leser in die aufregende Welt der frühen Archälogie, zum Turmbau und den Hängenden Gärten von Babylon. In diesem fesselnden historischen Roman erzählt Conradi farbenprächtig und atmosphärisch von einer Liebe, die nicht sein darf, und einer Frau zwischen Leidenschaft und Vernunft. 1899, ganz Berlin ist im Orient-Fieber, denn der Archäologe Robert Koldewey hat soeben das mythische Babylon aus dem Wüstensand gegraben. Auch die junge Senta ist den jahrtausendealten Kulturen verfallen, doch als Frau ist ihr der Zugang versperrt. Sie beschließt, eine eigene Expedition auszustatten, begleitet von dem Assyriologen Winfried, der sie liebt, und dem undurchschaubaren Briten Christopher. Auf der strapaziösen Reise in das umkämpfte Land zwischen den Strömen brodeln gefährliche Leidenschaften. Die Lage spitzt sich zu, als die Gruppe von Beduinen als Geiseln genommen wird. Einzig Faysal, der Sohn des Sheik, sieht in den Europäern mehr als ein Faustpfand. Er und Senta gehören verschiedenen Welten an, doch in den schwarzblauen Nächten der Wüste brechen sich Gefühle Bahn, die so berauschend sind wie der Zauber des Orients und so alt wie seine im Sand verborgenen Kulturen ... Der Zauber des Orients eingefangen zwischen zwei Buchdeckeln ein farbenprächtiger Historienroman um eine ebenso faszinierende wie lebensgefährliche Reise zu den Strömen Mesopotamiens und den Geheimnissen der Vergangenheit.
Leseprobe
1
Ashmolean Museum,
Archäologische Abteilung,
Büro des Kurators
Oktober, Beginn des akademischen Jahres
Schenken Sie mir eine Sekunde Ihrer kostbaren Zeit, mein Freund? Ich würde diesen jungen Mann hier gern Ihrer Obhut anvertrauen.«
Percy hatte zwei Paar Schritte auf den knarrenden Dielen erkannt, als auch schon die Tür aufschwang. Es bestürzte ihn, wie sehr er sich erschrocken hatte. Minette, seine Sekretärin, ließ für gewöhnlich niemanden zu ihm durch. Bei der Direktion hatte er seinerzeit eigens darum gebeten: »Wie gut die Dame in Stenografie ist, interessiert mich nicht. Schicken Sie mir einen Drachen mit Haaren auf den Zähnen, einen Lamassu, an dem niemand vorbeikommt. Ich brauche meine Ruhe.«
Er schaute absichtlich nicht hoch, schob aber schließlich das Dossier, in dem er zu lesen vorgegeben hatte, beiseite und hob den Kopf. Vor ihm stand seine Freundin Ariadne Christian, an deren Zuneigung ihm etwas lag. Was bedeutete, dass die Behandlung, die er für gewöhnlich Eindringlingen angedeihen ließ, nicht infrage kam. Weder durfte er sie durch sein notorisch schlechtes Benehmen verscheuchen - womit er bei ihr ohnehin auf Granit gebissen hätte -, noch konnte er seine Gebrechlichkeit vorschützen, um sie wortlos abzuweisen.
Er erschrak ein weiteres Mal, als er das Gesicht des zweiten Besuchers neben dem vertrauten von Ariadne sah. In seinen Ohren setzte das Brausen ein, das ihn selten einen Tag lang unbehelligt ließ. Es war, als stünde er auf einem futuristischen Großbahnhof, eingequetscht zwischen Gleisen, über die ohne Unterlass Züge jagten. Morbus Menière nannten seine Ärzte die Krankheit, die sowohl unheilbar wie ursächlich unbekannt war und mit einer Überempfindlichkeit gegen Geräusche einherging. Dem imposanten Namen zum Trotz war daran nichts Elegantes.
Das Gesicht des Fremden - eines jungen Mannes von Anfang zwanzig - war mitnichten fremd. Seine Züge waren in Percys Erinnerung gehämmert wie in Metall, und er hatte nicht erwartet, sie noch einmal an einem Menschen zu sehen: sehr runde, sehr zarte Brauen, die dem Gesicht eine Herzform verliehen, lieblich und in der Klarheit der Linien asketisch zugleich. Die Nase schmal, schnurgerade, die Jochbeine hoch, die Lippen trotz der Fülle fest.
Senta, Senta.
Über den futuristischen Großbahnhof hallte der verhasste Name.
Immer wieder hatte er Hymnen auf die perfekte Mandelform der Augen, die göttliche Vollkommenheit des gesamten Gesichts lesen müssen, bis er kurz davor gewesen war, die Briefe ins Feuer zu werfen: »Sie ist Deine Ischtar, Vally.« Kein Mensch…