Unter höchst geheimnisvollen Umständen verschwindet der stadtbekannte Millionär Pilcher bei der Verlobungsfeier seiner Tochter Marilyn. Was hat es mit dem mysteriösen 'Buch des Bischofs' auf sich, das bald darauf von den Erpressern gefordert wird? Und wie sind die geheimen Botschaften in Pilchers Privatcomputer zu deuten? Eine harte Nuss für die drei pfiffigen jungen Detektive, die neben ihrer gefährlichen Ermittlungsarbeit auch noch rund um die Uhr als Leibwächter auftreten müssen. Marilyn will keine Minute allein bleiben, da es des Nachts in dem düsteren Haus auch noch zu spuken scheint ...
Leseprobe
Der alte Geizkragen
"Passt auf, dass da drinnen nichts schiefläuft!", schärfte Harry Burnside den drei Jungen ein. "Der alte Griesgram bekäme einen Tobsuchtsanfall."
Burnside war sonst ein liebenswerter Bursche mit Sinn für Humor, aber im Moment war er gar nicht gut aufgelegt. "Ein solcher Geizkragen!", brummelte er. "Hat einfach nicht genug rausgerückt, damit ich für euch drei etwas Vorzeigbares zum Anziehen besorgen konnte. Sag mal, Justus, hast du die Jacke da beim Verleih vorher anprobiert oder hat man sie dir einfach verpasst? Die sitzt ja überhaupt nicht!"
Justus Jonas hielt sein Serviertablett mit Käsegebäck und Fleischbällchen von sich ab und sah an sich herunter. Er war nun einmal recht gut gepolstert und diese weiße Kellnerjacke hatte sich über dem Bauch nur mit Mühe zuknöpfen lassen.
"Was Besseres konnte ich nicht finden", erklärte er Burnside. "Sie hatten zwar eine weiter geschnittene Jacke, aber da reichten mir die Ärmel bis über die Fingerspitzen. Und ich bin bei der Arbeit heute ja wohl auf meine Hände angewiesen."
Peter Shaw stand mit einem Tablett voller Karottensticks und Kräutercremes hinter Justus. Ihm war die weiße Jacke viel zu kurz - sie reichte kaum bis zur Taille und die Handgelenke schauten nackt und knochig aus den Ärmeln hervor. Er wirkte wie eine diensteifrige Vogelscheuche.
Bob Andrews war sonst immer darauf bedacht, dass er ordentlich aussah. Nun aber hatte der Kleinste der drei Jungen eine Jacke abbekommen, die ihm überall zu groß war. Notgedrungen hatte er die Ärmel mehrmals umgekrempelt, um beim Servieren die Hände frei zu haben. Das sah schlampig aus, bei ihm ein ganz ungewohnter Anblick.
Harry Burnside seufzte. "Na schön, nun ist nichts mehr zu retten. Dann geht mal los und bietet den Gästen eure Appetithäppchen an. Und macht einen großen Bogen um den alten Pilcher. Wenn euch etwas runterfällt, reißt der euch glatt den Kopf ab!" Burnside hielt die Küchentür auf, und Justus, Bob und Peter trugen ihre Tabletts hinaus. Im Wohnzimmer gingen sie mit ihrem Angebot zwischen den Gästen umher. Es herrschte ein großes Gedränge im Raum, denn außer den vielen Leuten enthielt er eine Menge klobiger alter Möbel und ausladender Regale mit allem möglichen Krimskrams. Die hohen Glastüren zum Garten waren geöffnet und ließen die Wärme des Juniabends, doch leider keinen frischen Luftzug herein. Allen drei Jungen war heiß und unbehaglich. Jeder trug sein Tablett aufmerksam und gespannt vor sich her, damit nichts zu Boden fiel und niemand angerempelt wurde. Der jähzornige Mr Pilcher durfte auf keinen Fall in Wut geraten!
Die Jungen kannten Mr Pilcher nicht, aber sie hatten schon viel von ihm gehört - freilich nichts Gutes. In Presseartikeln aus der Wirtschaft wurde Pilcher als vielfacher Millionär und einer der reichsten Männer der Westküste bezeichnet. Bei seinen Nachbarn in Rocky Beach und bei den Geschäftsleuten, die mit ihm verkehrten, hatte er hingegen den Ruf, der übelste Geizkragen der ganzen Stadt zu sein. Allgemein hieß es, er sei so knickrig, dass er noch immer neunzig Cent seines ersten selbst verdienten Dollars besaß.
Als Harry Burnside den Jungen diesen Job als Aushilfskellner bei Pilchers Party angeboten hatte, war ihnen sofort klar gewesen, dass Burnside in der Klemme saß. Er hatte seinen Partyservice neu eröffnet und war der jüngste Unternehmer in dieser Branche. Bei dem Fest in Pilchers Villa ging es um seinen ersten großen Auftrag. Er hatte improvisieren müssen, um Helfer zusammenzubekommen, und obendrein waren ihm von Pilcher
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Der alte Geizkragen
"Passt auf, dass da drinnen nichts schiefläuft!", schärfte Harry Burnside den drei Jungen ein. "Der alte Griesgram bekäme einen Tobsuchtsanfall."
Burnside war sonst ein liebenswerter Bursche mit Sinn für Humor, aber im Moment war er gar nicht gut aufgelegt. "Ein solcher Geizkragen!", brummelte er. "Hat einfach nicht genug rausgerückt, damit ich für euch drei etwas Vorzeigbares zum Anziehen besorgen konnte. Sag mal, Justus, hast du die Jacke da beim Verleih vorher anprobiert oder hat man sie dir einfach verpasst? Die sitzt ja überhaupt nicht!"
Justus Jonas hielt sein Serviertablett mit Käsegebäck und Fleischbällchen von sich ab und sah an sich herunter. Er war nun einmal recht gut gepolstert und diese weiße Kellnerjacke hatte sich über dem Bauch nur mit Mühe zuknöpfen lassen.
"Was Besseres konnte ich nicht finden", erklärte er Burnside. "Sie hatten zwar eine weiter geschnittene Jacke, aber da reichten mir die Ärmel bis über die Fingerspitzen. Und ich bin bei der Arbeit heute ja wohl auf meine Hände angewiesen."
Peter Shaw stand mit einem Tablett voller Karottensticks und Kräutercremes hinter Justus. Ihm war die weiße Jacke viel zu kurz - sie reichte kaum bis zur Taille und die Handgelenke schauten nackt und knochig aus den Ärmeln hervor. Er wirkte wie eine diensteifrige Vogelscheuche.
Bob Andrews war sonst immer darauf bedacht, dass er ordentlich aussah. Nun aber hatte der Kleinste der drei Jungen eine Jacke abbekommen, die ihm überall zu groß war. Notgedrungen hatte er die Ärmel mehrmals umgekrempelt, um beim Servieren die Hände frei zu haben. Das sah schlampig aus, bei ihm ein ganz ungewohnter Anblick.
Harry Burnside seufzte. "Na schön, nun ist nichts mehr zu retten. Dann geht mal los und bietet den Gästen eure Appetithäppchen an. Und macht einen großen Bogen um den alten Pilcher. Wenn euch etwas runterfällt, reißt der euch glatt den Kopf ab!" Burnside hielt die Küchentür auf, und Justus, Bob und Peter trugen ihre Tabletts hinaus. Im Wohnzimmer gingen sie mit ihrem Angebot zwischen den Gästen umher. Es herrschte ein großes Gedränge im Raum, denn außer den vielen Leuten enthielt er eine Menge klobiger alter Möbel und ausladender Regale mit allem möglichen Krimskrams. Die hohen Glastüren zum Garten waren geöffnet und ließen die Wärme des Juniabends, doch leider keinen frischen Luftzug herein. Allen drei Jungen war heiß und unbehaglich. Jeder trug sein Tablett aufmerksam und gespannt vor sich her, damit nichts zu Boden fiel und niemand angerempelt wurde. Der jähzornige Mr Pilcher durfte auf keinen Fall in Wut geraten!
Die Jungen kannten Mr Pilcher nicht, aber sie hatten schon viel von ihm gehört - freilich nichts Gutes. In Presseartikeln aus der Wirtschaft wurde Pilcher als vielfacher Millionär und einer der reichsten Männer der Westküste bezeichnet. Bei seinen Nachbarn in Rocky Beach und bei den Geschäftsleuten, die mit ihm verkehrten, hatte er hingegen den Ruf, der übelste Geizkragen der ganzen Stadt zu sein. Allgemein hieß es, er sei so knickrig, dass er noch immer neunzig Cent seines ersten selbst verdienten Dollars besaß.
Als Harry Burnside den Jungen diesen Job als Aushilfskellner bei Pilchers Party angeboten hatte, war ihnen sofort klar gewesen, dass Burnside in der Klemme saß. Er hatte seinen Partyservice neu eröffnet und war der jüngste Unternehmer in dieser Branche. Bei dem Fest in Pilchers Villa ging es um seinen ersten großen Auftrag. Er hatte improvisieren müssen, um Helfer zusammenzubekommen, und obendrein waren ihm von Pilcher
Titel
Die drei ??? und der schrullige Millionär (drei Fragezeichen)
Autor
Schöpfer
Editor
EAN
9783440143414
ISBN
978-3-440-14341-4
Format
E-Book (epub)
Altersempfehlung
10 bis 13 Jahre
Hersteller
Herausgeber
Genre
Veröffentlichung
03.04.2014
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
1.28 MB
Anzahl Seiten
144
Jahr
2014
Untertitel
Deutsch
Features
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet
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