This study of historical semantics and early modern-age literary history delineates the way in which ideas about marriage, love and friendship changed radically from the 15th to the 16th century. Taking its bearings from systems and discourse theory, it examines tractates and fictional literature. Georg Wickram's prose romances take up the discourse on marriage to be found in moral theology and in stark contrast to earlier romances instantiate new forms of passionate love and friendship. As such they respond to the increasing isolation of the individual in the wake of the thoroughgoing reorganization of (German) society at that time, a phenomenon reflected both in the »Fortunatus« romance and in the course of actual historical developments.



Klappentext

>Fortunatus< und im realhistorischen Geschehen fassbar ist. Das schwächt ältere soziale Bindungen (Geschlecht, Verwandtschaft, Gemeinde, Genossenschaft), und erzeugt Bedarf an neuen Formen der Vergesellschaftung, dem sowohl Traktate als auch Romane Rechnung zu tragen suchen. Ältere Romane entwerfen Ehe als Bündnis zweier Dynastien, während diejenigen Georg Wickrams sich an den moralphilosophischen Ehediskurs anlehnen, der die gestiegene Komplexität der Gesellschaft durch ein hierarchisches Ordnungsmodell wieder einzufangen sucht. Dagegen verleiht die Liebe - sie tendiert zur Passion - dem Einzelnen Halt, indem sie ihn in totalem Sinn an das geliebte Du verweist. Ein Seitenspross zur passionierten Liebe ist Freundschaft, die an die Stelle der Waffenhilfe unter Kriegern die empfindsame Kommunikation setzt. Die Arbeit leistet gleichzeitig einen Beitrag zur historischen Semantik und zur Literaturgeschichte der Frühen Neuzeit.

Titel
Ehe, Liebe, Freundschaft
Untertitel
Semantik der Vergesellschaftung im frühneuhochdeutschen Prosaroman
EAN
9783110937848
ISBN
978-3-11-093784-8
Format
E-Book (pdf)
Hersteller
Veröffentlichung
05.07.2013
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
23.09 MB
Anzahl Seiten
390
Jahr
2001
Untertitel
Deutsch
Auflage
Reprint 2013
Lesemotiv