Die erste umfassende Wissenschaftsgeschichte zu Balthasar Neumann (16871753) offenbart die Abgründe eines unterschwellig bis heute fortwirkenden Kampfes zwischen Geniekult und Kollektivismus, dessen gegenläufige Ideologien das Bild des Barockarchitekten in Widersinn aufzureiben drohen.

In diesem Buch stellt sich die Neumann-Forschung dem wissenschaftlichen Kreuzverhör und enthüllt dabei ihr paradoxales Ringen um Leben und Werk des deutschen Barockbaumeisters. Als Genie der Baukunst feiert man Neumann heute nur allzu gerne. Doch beinahe vergessen ist jener offenkundige Zweifel, den der Kollektivismus der 1920er Jahre dem Geniekult injizierte. Dabei ist dieser Zweifel nicht nur genauso alt wie der Geniekult, sondern auch ebenso langlebig. In der Geburtsstunde des Kultes um den Architekten wurde der kollektivistische Gegenspieler gezeugt. In dessen Widerspruch wird das System der Neumann-Forschung einer inneren Zerrissenheit überführt, die ihre Wurzeln tief in die Zeit nach Neumanns Tod zurückgeschlagen hat.

Eine scharfsichtige Analyse der labyrinthischen Widersprüchlichkeiten im Felde der Neumann-Forschung, die einen Paradigmenwechsel unumgänglich macht.

Autorentext

Josef Roßmaier, geb. 1933 in Schierling, wurde 1958 in Regensburg zum Priester geweiht. Nach zehn Jahren Seelsorgstätigkeit als Kaplan war er 36 Jahre lang Pfarrer in Pfeffenhausen (Landkreis Landshut). Seinen Ruhestand verbringt er in Rainertshausen (Marktgemeinde Pfeffenhausen). Über Jahrzehnte beschäftigte sich Pfarrer Roßmaier mit Kunst und Literatur. Er ist Autor mehrerer Bücher mit eigenen Texten und Bildern zur Gottesfrage und zum Glaubensleben heute.

Titel
Balthasar Neumann und die Kunst des Bauens
Untertitel
Eine Rezeptionsgeschichte zwischen Genie- und kollektivem Wahnsinn
EAN
9783795438364
Format
E-Book (pdf)
Veröffentlichung
22.06.2023
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Anzahl Seiten
264
Lesemotiv