Bachelorarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universitt Bielefeld (Fakultt fr Linguistik und Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Men's Studies in Wissenschaft und Unterricht (Dr. Torsten Vo, Bielefeld), 19 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Homosexualitt hat in der Literatur immer einen gewissen Sonderstatus eingenommen, der hchstens durch Platons Konzept der vergeistigten ,Knabenliebe' - in der jngeren Literatur etwa vertreten in Goethes Schenken im "Weststlichen Diwan" - verlassen wurde. Sexualisierung der Liebe zwischen Mnnern fhrt ein (Prosa-)Werk bis heute an den Rand des Literaturmarktes. Ein ,Romeo und Romeo' im Sinne von literarischer Qualitt und konomischem Erfolg, ist trotz aller Erfolge der Homosexuellenbewegung in der gegenwrtigen Gesellschaft wohl nicht zu erwarten.
Die Werke des Marquis de Sade mgen zu einem gewissen Grad eine Ausnahme bilden, wobei nicht der Fehler begangen werden darf sie als ,Homosexuellenliteratur' zu interpretieren.
Schwieriger noch verhlt es sich mit der homosexuellen Prostitution , da diese sich im Gegensatz zur Liebe zwischen zwei Mnnern nicht vergeistigen lsst, sondern krperliche Handlungen bzw. deren Feilbieten per definitionem voraussetzt. Als Motiv der Literatur wurde sie im deutschsprachigen Raum erst zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts entdeckt, international dauerte es in den Wissenschaften von Geist und Gesellschaft bis in die spten siebziger Jahre des selben Jahrhunderts, ehe die erste Monographie zur homosexuellen Prostitution verffentlicht wurde. Die bisher einzige systematische Untersuchung zu mnnlicher Prostitution in literarischen Texten findet sich fr den Zeitraum von 1900 bis 1933 in einem Aufsatz des Leipziger Historikers Martin Lcke mit dem Titel "Beschmutzte Utopien" aus dem Jahr 2005.
Whrend die Grnde fr den spten Beginn der Forschungsarbeit wohl vorwiegend in ihrer Verknpfung zur kulturwissenschaftlichen Mnnlichkeitsforschung (die noch im Entstehen begriffen ist) zu suchen sind, will diese Arbeit in vier Schritten einen Beitrag zu aktuellen Forschungsdiskussionen im noch jungen Feld der Gender-Studies leisten.