Ein spannendes, episches Fantasy-Abenteuer in der Welt des Brettspiels Legend of the Five Rings. Zwei rivalisierende Clans tun sich zusammen, um einem tödlichen, übernatürlichen Geheimnis auf den Grund zu gehen. In der isolierten Siedlung Seibo Mura des Drachenclans ist Chaos ausgebrochen. Während des Vollmonds wüten furchterregende Kreaturen durch das Dorf und sorgen für Zerstörung und Tod. Als der Drachensamurai Agasha no Isao Ry?tora losgeschickt wird, um der Sache auf den Grund zu gehen, sieht er sich noch größeren Gefahren entgegen, als er erwartet hatte. Um das Dorf zu retten, muss er sich seiner eigene schmerzhafte Vergangenheit stellen - ganz zu schweigen von dem unerwarteten Besucher vom Phönixclan, Asako Sekken, der seine eigenen Geheimnisse zu verbergen hat. Die Aufgabe, Seibo Mura zu retten, wird die beiden Samurai in die Tiefen der vergessenen Geschichte und in das sich wandelnde Terrain der Geisterreiche führen ... wo sie sich einem uralten, fürchterlichem Übel entgegenstellen müssen.

MARIE BRENNAN ist eine ehemalige Anthropologin und Volkskundlerin, die ihre akademische Disziplin schamlos für ihre Inspiration ausnutzt. Vor Kurzem hat sie die harte Arbeit ihrer Professoren für 'Aus der Finsternis zum Licht' missbraucht, einen Nachfolgeroman der für den Hugo Award nominierten Reihe 'Lady Trents Memoiren'. Als eine Hälfte von M. A. Carrick ist sie außerdem die Autorin von 'The Mask of Mirrors', dem ersten Band in der 'Rook and Rose'-Trilogie.

Autorentext

MARIE BRENNAN ist eine ehemalige Anthropologin und Volkskundlerin, die ihre akademische Disziplin schamlos für ihre Inspiration ausnutzt. Vor Kurzem hat sie die harte Arbeit ihrer Professoren für "Aus der Finsternis zum Licht" missbraucht, einen Nachfolgeroman der für den Hugo Award nominierten Reihe "Lady Trents Memoiren". Als eine Hälfte von M. A. Carrick ist sie außerdem die Autorin von "The Mask of Mirrors", dem ersten Band in der "Rook and Rose"-Trilogie.



Leseprobe
Kapitel Eins

Die Straße nach Seibo Mura war steil und verdiente kaum diese Bezeichnung. Etwa alle halbe Meile seufzte Ryotoras Ponystute tief, wie um ihren Reiter daran zu erinnern, dass sie ausgesprochen hart arbeitete und ja wohl eine Pause verdient hatte. Wenn er dann ihren Hals tätschelte, trabte sie ganz unschuldig in Richtung des nächsten essbaren Fleckens Grün, bis er mit der Zunge schnalzte und an den Zügeln zog, um sie wieder auf Kurs zu bringen.

Immerhin war sie gesprächiger als die zwei Ashigaru, die ihn begleiteten. Der eine trottete vor ihm her, der andere hinter ihm, und selbst jetzt noch, nachdem sie fünf Tage unterwegs waren, hatte Ryotora Schwierigkeiten, sie auseinanderzuhalten. Einer hieß Ishi, der andere Taro, aber sie hatten die gleichen kantigen Kiefer, das gleiche dünner werdende Haar, die gleichen von Wind und Wetter gegerbten Züge, die sie so hart wirken ließen wie der Fels, der sie umgab. Am ersten Morgen, als sie aufgebrochen waren, hatte Ryotora den Versuch gewagt, mit ihnen ins Gespräch zu kommen, aber seine Höflichkeitsfloskeln hatten in seinen eigenen Ohren so steif und unbeholfen geklungen, dass er am liebsten im Boden versunken wäre, und so hatte er es schnell aufgegeben.

Es war ihm noch nie leichtgefallen, mit dem einfachen Volk zu reden, schon unter normalen Umständen nicht, und noch viel weniger jetzt, auf dem Weg nach Seibo Mura.

Auf dem Weg zurück nach Seibo Mura.

Die Seufzer des Ponys wurden weniger, da es inzwischen all seine Aufmerksamkeit darauf verwenden musste, einen Weg den steinigen Abhang hinunter zu finden, der mehr wie eine Abflussrinne als wie eine Straße aussah. Ishi - oder auch Taro - hüpfte geschmeidig wie ein junges Zicklein von einem Stein zum nächsten, wobei er immer genug Abstand hielt, falls das Pony stolperte. Dieser Gedanke ließ Ryotora schaudern und bei nächster Gelegenheit zügelte er sein Reittier und stieg ab. Taro - oder doch Ishi - nahm die Zügel und Ryotora folgte dem Pony und den beiden Bauern zu Fuß. Dabei schluckte er einen derben Fluch hinunter, als er auf einem Stein umknickte und sich den Knöchel verdrehte.

Als sie unten ankamen, hielt ihm einer der Ashigaru die Zügel, damit Ryotora wieder aufsteigen konnte. Der andere fragte: »Wünschen der Herr weiterzureisen oder einen Lagerplatz für die Nacht zu suchen?«

Ryotora war keine zarte Blume aus dem Flachland. Seine Pflicht brachte ihn oft in die abgelegenen Provinzen des Drachen-Klans, von einem Bauerndorf zum nächsten. Aber während der letzten zwei Tage waren sie auf gar kein Dorf mehr gestoßen und gezwungen gewesen, unter freiem Himmel zu nächtigen. Selbst im Hochsommer war das nicht besonders angenehm, schon gar nicht, wenn die Wolken über den Berggipfeln Ryotora verrieten, dass sich ein Sturm zusammenbraute.

»Wir reisen weiter«, beschloss er schließlich und hoffte, dass er es nicht bereuen würde. »Bis zum Einbruch der Nacht sollten wir Seibo Mura erreicht haben.«

Und das hätten sie auch, wenn die Straße in einem passablen Zustand gewesen wäre. Aber sie war so schlecht gepflegt, dass Ryotora einen ebenen Streifen Erde für den eigentlichen Weg hielt und seinen Fehler erst bemerkte, nachdem sie schon wertvolles Tageslicht damit verschwendet hatten, in die falsche Richtung weiterzugehen. Auf dem Rückweg gerieten sie in das Unwetter.

Ryotora kauerte sich unter seinem Umhang aus Stroh zusammen und versuchte, dieses Pech nicht als schlechtes Omen zu sehen. Aber diese Reise hatte sich von Beginn an schon wie verflucht angefühlt. Wenn ich bloß nicht in Heibeisu gewesen wäre, als die Nachricht kam ...

Er wischte sich das Regenwasser von der Nasenspitze und versuchte, solche Gedanken zu verdrängen. Dies war seine Pflicht und Bedauern

Titel
Legend of the Five Rings: Die Nachtparade der 100 Dämonen
Übersetzer
EAN
9783966588577
Format
E-Book (epub)
Herausgeber
Genre
Veröffentlichung
05.05.2022
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
1.42 MB
Anzahl Seiten
384
Features
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet
Lesemotiv